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Gibt es Gott? (Religionsphilosophie) I. Religion 1 - vaticarsten.de

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Skript von Matthias Jendrek. Mehr auf http://www.<strong>vaticarsten</strong>.<strong>de</strong><br />

- <strong>de</strong>r Mensch muss lernen, seine Werte nicht an einen jenseitigen <strong>Gott</strong> zu verÄuÜern<br />

- gleichzeitig wird damit <strong>de</strong>r Gegenstand <strong>de</strong>r (christlichen) <strong>Religion</strong> relativiert<br />

2. Karl MARX: <strong>Religion</strong> als Kompensation<br />

- MARX greift FEUERBACH auf („die Kritik <strong>de</strong>r <strong>Religion</strong> ist geleistet“)<br />

-� MARX’ eigene Position zur <strong>Religion</strong>skritik fÇllt sehr knapp aus<br />

- <strong>de</strong>r Mensch wird maÑgeblich von seiner Umwelt = Staat und G<strong>es</strong>ellschaft b<strong>es</strong>timmt<br />

- = von <strong>de</strong>r soziokulturellen Basis, zunÄchst einem Zustand „wirklichen Elends“<br />

- aus di<strong>es</strong>en r<strong>es</strong>ultiert zunÄchst sein Gewissen [<strong>de</strong>r Öberbau], aber auch gleichzeitig �<br />

- weil di<strong>es</strong>er Grundzustand elend und Jammertal ist � nÅtige Illusionen zur BewÄltigung<br />

- MARX’ Menschenbild ist eher negativ, auch / weil die menschliche Situation schlecht ist<br />

- die Illusionen sind die <strong>Religion</strong> = das „verkehrte Weltbewusstsein“ = Reflex auf die Basis<br />

- Illusion <strong>de</strong>r <strong>Religion</strong> ist gleichsam ein Schutzmechanismus gegen die Welt, ein Ventil<br />

- MARX spricht vom „Opium d<strong>es</strong> Volk<strong>es</strong>“, weil <strong>Religion</strong> Menschen Öber ihren Zustand beruhigt 3<br />

- = „das Volk“ (<strong>de</strong>r Mensch) trÅstet sich Ñber b<strong>es</strong>tehen<strong>de</strong> Ungerechtigkeiten hinweg<br />

-� (=) die Funktion <strong>de</strong>r <strong>Religion</strong> Schutz vor Selbsterkenntnis<br />

- „Opium“ ist aber doppelt gemeint: <strong>es</strong> wird auch von <strong>de</strong>n Herrschen<strong>de</strong>n verabreicht<br />

-� <strong>Religion</strong> kompensiert die g<strong>es</strong>ellschaftlich falschen ProduktionsverhÄltnisse<br />

- damit <strong>de</strong>r Mensch in di<strong>es</strong>er Ungerechtigkeit leben kann<br />

- <strong>Religion</strong> hÄlt <strong>de</strong>n Menschen sogar bewusst in di<strong>es</strong>em Zustand<br />

- damit entfrem<strong>de</strong>t sie <strong>de</strong>n Menschen von seinem eigentlichem Weg, seiner Aufgabe<br />

-� damit <strong>de</strong>r Mensch wirklich glÑcklich wer<strong>de</strong>n kann, muss die Illusion b<strong>es</strong>eitigt wer<strong>de</strong>n<br />

- statt mit <strong>de</strong>r „Wahrheit d<strong>es</strong> Jenseits“ muss <strong>de</strong>r Mensch sich um das Di<strong>es</strong>seits kÑmmern<br />

- er soll nicht <strong>de</strong>n „Trost <strong>de</strong>r <strong>Religion</strong>“ suchen, die ihn in <strong>de</strong>r falschen G<strong>es</strong>ellschaft hÄlt<br />

- dazu braucht er die Philosophie, die ihm die religiÅse Selbstentfremdung vorfÑhrt<br />

- wenn das g<strong>es</strong>chehen ist, kann statt d<strong>es</strong> „Himmels“ Ñber die Welt nachgedacht wer<strong>de</strong>n<br />

- die MARXsche Revolution wird die <strong>Religion</strong> b<strong>es</strong>eitigen<br />

- das Bild d<strong>es</strong> Wan<strong>de</strong>ls / <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r G<strong>es</strong>chichte hat MARX von HEGEL Ñbernommen<br />

3. Friedrich NIETZSCHE: <strong>Religion</strong> als Lebensverneinung<br />

Philosophische Einordnung und Grundgedanken<br />

- die Position NIETZSCHES ist nicht vollstÄndig und systematisch, er ist eher Aphoristiker<br />

- NIETZSCHE zerstÅrt bewusst die g<strong>es</strong>amte klassische Metaphysik<br />

- alle vor ihm gedachten Positionen wer<strong>de</strong>n von ihm verworfen, auch die <strong>Religion</strong><br />

- im GefÄlle FEUERBACH�MARX� NIETZSCHE steht sein Ansatz ganz unten:<br />

- humanistischer Atheismus � (historischer) Materialismus � Nihilismus<br />

- Ziel seiner Öberlegungen ist die Utopie d<strong>es</strong> ábermenschen<br />

- nach <strong>de</strong>r B<strong>es</strong>eitigung aller Werte und Normen ist <strong>de</strong>r Mensch nur sich selbst verpflichtet<br />

- <strong>es</strong> gibt kein objektiv<strong>es</strong> MaÜ mehr, keinen <strong>Gott</strong> � <strong>es</strong> ist egal, wie <strong>de</strong>r Mensch lebt<br />

- vor allem <strong>de</strong>r Nationalsozialismus hat sich di<strong>es</strong>e Philosophie sehr zu eigen gemacht<br />

Der Weg zum Ñbermenschen: NIETZSCHEs G<strong>es</strong>chichtsphilosophie<br />

- im G<strong>es</strong>chichtsbild Friedrich NIETZSCHEs lassen sich drei [v] Epochen unterschei<strong>de</strong>n:<br />

- di<strong>es</strong>en Epochen wer<strong>de</strong>n die Bil<strong>de</strong>r von LÅwe, Kamel und Kind zugeordnet<br />

- und ge<strong>de</strong>utet als Symbole fÑr Abschnitte <strong>de</strong>r (europÄischen) Geist<strong>es</strong>g<strong>es</strong>chichte<br />

- 0.: Dominanz <strong>de</strong>r natÑrlichen Wertordnung o<strong>de</strong>r „prÄhistorische“ Epoche <strong>de</strong>r Herrenmoral 4<br />

- in Europa in etwa die griechisch-rÅmische Zeit, <strong>de</strong>nn dort gilt die „vornehme Moral“<br />

- NIETZSCHE macht das am „Dionysischen“, „Tragischen“ und an <strong>de</strong>r <strong>Religion</strong> f<strong>es</strong>t<br />

3<br />

Das geht ein wenig in Richtung d<strong>es</strong> Vorwurfs, das Christentum vertrÇste <strong>de</strong>n Menschen auf das Jenseits.<br />

4<br />

Mit „prÇhistorisch“ meine ich hier, dass di<strong>es</strong>e Epoche noch nicht zur Dynamik hin zum âbermenschen gehàrt.<br />

Seite 2 von 4 in Kapitel IV (37 Seiten insg<strong>es</strong>amt) <strong>Gibt</strong> <strong>es</strong> <strong>Gott</strong>?

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