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Gibt es Gott? (Religionsphilosophie) I. Religion 1 - vaticarsten.de

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Skript von Matthias Jendrek. Mehr auf http://www.<strong>vaticarsten</strong>.<strong>de</strong><br />

- di<strong>es</strong>e Freiheit bezeichnet ist IRENåUS von Lyon zufolge bloÜe <strong>Gott</strong>ebenbildlichkeit<br />

- aber di<strong>es</strong>e Freiheit / <strong>Gott</strong>ebenbildlichkeit ist MÅglichkeitsbedingung fÑr<br />

- 2. <strong>de</strong>n Weg zur aus eigener Kraft / Freiheit erreichten Vollkommenheit, <strong>de</strong>r <strong>Gott</strong>Ähnlichkeit<br />

- <strong>de</strong>r Mensch ist nun g<strong>es</strong>chaffen, intelligent, transzen<strong>de</strong>nzoffen etc.<br />

-� wir haben die zweite Stufe <strong>de</strong>r Schàpfung schon erreicht, sind „auf <strong>de</strong>m Weg“<br />

- einerseits ist <strong>de</strong>r Mensch „irdisch<strong>es</strong> W<strong>es</strong>en“ = auf Selbsterhaltung programmiert<br />

- = ethisch / kantisch wÖr<strong>de</strong> man formulieren: durch Neigungen b<strong>es</strong>timmt<br />

- = <strong>de</strong>r Mensch ist noch moralisch und spirituell unreif, er muss sich eben entwickeln<br />

- HICK verschÄrft: notwendige Folge di<strong>es</strong>er Selbstzentriertheit ist das BÅse<br />

- an<strong>de</strong>rerseits ist <strong>de</strong>r Mensch das W<strong>es</strong>en <strong>de</strong>r Selbsttranszen<strong>de</strong>nz [RAHNER-Paradigma]<br />

- = er ist offen fÑr die gÅttliche Transzen<strong>de</strong>nz, kann darauf reagieren<br />

- di<strong>es</strong>e Reaktion ist die Aktualisierung ein<strong>es</strong> „hÅheren menschlichen Potential<strong>es</strong>“<br />

-� nur unsere leidvolle Welt bietet Voraussetzungen zu scheitern, damit fÑr Aktualisierung:<br />

| - Paradi<strong>es</strong> ohne Leid / Schmerz wÑr<strong>de</strong> das freie Erreichen <strong>de</strong>r Menschlichkeit verhin<strong>de</strong>rn<br />

(Wh.) | - = volle menschliche Reife in Freiheit = soteriologische Reife ist nur vor echter Verantwortung mÅglich<br />

| - moralisch relevante Verantwortung ist nur bei echter Entscheidung gegeben<br />

| - schlussendlich entfiele mit <strong>de</strong>r Freiheit nicht nur das BÅse, son<strong>de</strong>rn auch die Liebe<br />

d) Kritik<br />

1. Einwand: Wird das Leid damit nicht verherrlicht?<br />

- ErklÄrung und Legitimation fÑr Leid ist nach di<strong>es</strong>em Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r soteriologische Wert<br />

- das lÄsst sich ins Zynische verlÄngern: VerstÄrken von Leid verstÄrkt <strong>de</strong>n ProzeÜ<br />

-�<strong>es</strong> geht aber nicht um die Suche nach Leid, son<strong>de</strong>rn um die Màglichkeitsbedingung „Leid“<br />

- = <strong>de</strong>r Einwand verfehlt <strong>de</strong>n Kern <strong>de</strong>r Argumentation, <strong>es</strong> geht um etwas an<strong>de</strong>r<strong>es</strong><br />

2. Einwand: Was ist mit <strong>de</strong>m AusmaÉ d<strong>es</strong> Leids und dysfunktionalem Leid?<br />

- das AusmaÜ d<strong>es</strong> Leid<strong>es</strong> ist zu groÜ, um <strong>de</strong>n leidvollen Proz<strong>es</strong>s noch zu rechtfertigen<br />

- das Leid in <strong>de</strong>r Welt steht nicht mehr in einem vernÑnftigen VerhÄltnis zur Reifeleistung<br />

-� atheistischer Einwand: <strong>es</strong> kÅnnte auch mit weniger Leid gehen?<br />

- � di<strong>es</strong>e Welt ist aber noch nicht die mit <strong>de</strong>m hÅchstmÅglich vorstellbaren Leid<br />

- <strong>es</strong> gibt kein ewig<strong>es</strong> Leid, davor steht die Sicherheitsschranke d<strong>es</strong> Tod<strong>es</strong><br />

- = <strong>es</strong> ist ein noch grÅÜer<strong>es</strong> Leid vorstellbar, dass dann gegen <strong>Gott</strong> sprÄche (<strong>Gott</strong> begrenzt)<br />

- = Rechtfertigungshorizont muss Ñber di<strong>es</strong>e Welt hinausgehen, um das MaÜ zu halten<br />

- hier klinkt sich person-making Theodizee wie<strong>de</strong>r in die Proz<strong>es</strong>s-I<strong>de</strong>e ein:<br />

- Er<strong>de</strong>nleben ist nur eine (kleine) Episo<strong>de</strong>, das Ziel d<strong>es</strong> Proz<strong>es</strong>s<strong>es</strong> liegt im Eschaton<br />

- = die vollstÄndige Reife d<strong>es</strong> Menschen wird erst im Reich <strong>Gott</strong><strong>es</strong> erreicht wer<strong>de</strong>n<br />

- Hauptproblem ist aber die Existenz dysfunktionalen Leids: <strong>de</strong>r Proz<strong>es</strong>s fin<strong>de</strong>t nicht statt<br />

- insb<strong>es</strong>on<strong>de</strong>re bei persÅnlichkeitszerstÅren<strong>de</strong>m Leid� „menschliche Wracks“, „Monster“<br />

- dann ist die Welt eine gigantische Fehlkonstruktion, die ihr Ziel nicht erreicht<br />

- hierunter fÇllt auch die Problematik d<strong>es</strong> Leids <strong>de</strong>r Tiere; Todkrankheit; Unfall etc.<br />

- ohne di<strong>es</strong><strong>es</strong> Leid gÇbe <strong>es</strong> aber auch kein Motiv, dagegen vorzugehen; kein Mitleid; und:<br />

6. Ergebnis<br />

- person-making Theodizee funktioniert ausschlieÜlich unter Hinzunahme <strong>de</strong>r Eschatologie<br />

- nur in einem Leben nach <strong>de</strong>m Tod kann sich ungerecht<strong>es</strong> Leid als sinnvoll erweisen<br />

-� Theodizee ist nie ganz lÅsbar, ernsthafte Theodizee darf das auch nicht behaupten<br />

- b<strong>es</strong>timmte EinwÄn<strong>de</strong> kann sie nicht lÅsen (wollen); nur <strong>de</strong>r logische Wi<strong>de</strong>rspruch ist zu brechen<br />

- und das ist gelungen: Leid ist nicht zu erklÄren, aber <strong>es</strong> falsifiziert nicht <strong>de</strong>n <strong>Gott</strong><strong>es</strong>glauben<br />

- im Gegenteil, nur mit Hilfe d<strong>es</strong> Glaubens lassen sich Leid und Öbel bewÄltigen<br />

- Argumente <strong>de</strong>r Theodizee sind MÅglichkeitsbedingung fÑr die rationale Rechtfertigung<br />

Seite 5 von 5 in Kapitel III (37 Seiten insg<strong>es</strong>amt) <strong>Gibt</strong> <strong>es</strong> <strong>Gott</strong>?

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