Protokoll vom 10.5.2010 - SafeGuard - GIQS
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INTERREG IVA Projekt <strong>SafeGuard</strong><br />
<strong>GIQS</strong> e.V. – Bonn Office<br />
Katzenburgweg 7-9 – 53115 Bonn<br />
<strong>Protokoll</strong><br />
Datum 10. Mai 2010<br />
Ort<br />
Münster<br />
Thema INTERREG IVA Projekt <strong>SafeGuard</strong> AP 1.3<br />
Capacity building<br />
Anwesende:<br />
Entschuldigt:<br />
Annette <strong>vom</strong> Schloß (TSK), Yvonne Epker (TSK), Haiko de Buhr (LK Emsland), Albert<br />
Groeneveld (LK Borken), Ulrike Moellmann (LK Leer), Georg Ackermann (LK Aurich),<br />
Heiko Schmedt auf der Günne (LAVES NDS), Friedhelm Jaeger (MUNLV), Sarah Pütz<br />
(MUNLV), Marcel Spierenburg (VWA), Oliver Breuer (<strong>GIQS</strong>)<br />
Birgit Jahn (LANUV)<br />
TOP 1<br />
Kurzpräsentationen Capacity building in NRW, NDS und Niederlande<br />
Frau <strong>vom</strong> Schloß stellt die derzeitigen Maßnahmen zur Capacity building im Land NRW<br />
vor (siehe Präsentation in der Anlage). Vor allem in der Verfügbarkeit von qualifiziertem<br />
Personal sieht man in NRW Nachholbedarf. Die Landwirtschaft, so <strong>vom</strong> Schloß, stellt<br />
grundsätzlich Geld für Fortbildungsmaßnahmen zur Verfügung.<br />
Albert Groeneveld bestätigt, dass der Engpass bei Tierärzten im Seuchenfall schnell<br />
erreicht ist. Dies sei allerdings vollkommen unnötig, da die Kommunen über mehr als<br />
genug Personal verfügen. Es mangelt hier lediglich an der Verbindlichkeit von<br />
Vereinbarungen. Ein weiteres Problem sei die oft sehr unterschiedliche Arbeitsweise von<br />
Tierärzten, die aus anderen Kommunen kommen. Auf die Frage, wie verbindlich die<br />
interkommunalen Absprachen sind, erinnert Albert Groeneveld an die Bekämpfung der<br />
Klassischen Schweinepest in 2006. Damals gab es eine mittelmäßige Unterstützung.<br />
Personal wurde zugeteilt, aber es gab keine Vorabinformationen, in welchen Bereichen<br />
die Mitarbeiter eingesetzt werden können.<br />
Haiko de Buhr betont, dass die niedersächsischen Kooperationsverträge empfehlenswert<br />
und durchaus erweiterbar seien. Er bestätigt ferner den Eindruck von Herrn Groeneveld,<br />
dass es an praxisnahen Fortbildungen fehle. Grundsätzlich habe aber jedes Veterinäramt<br />
Arbeitsgruppen, die speziell ausgebildet sind. Somit müsse auch eine Vorabinformation<br />
über die Einsatzmöglichkeit abgeordneter Mitarbeiter möglich sein.<br />
Annette <strong>vom</strong> Schloss, Haiko de Buhr und Friedhelm Jaeger sehen hier allerdings zunächst<br />
eine grundsätzliche Frage berührt: Es müsse geprüft werden, inwiefern die Knappheit an<br />
personellen Ressourcen auf Seiten der Veterinärbehörden nicht auch darin begründet<br />
liegen, dass ureigene Aufgaben der Wirtschaft mit übernommen werden (z.B.<br />
Fachpersonal für Tötungen, Kontrollen in Restriktionsgebieten). Es wird vorgeschlagen,<br />
das TierSG und die wichtigsten Verordnungen zu überprüfen auf mehr klare<br />
Arbeitsteilung zwischen Behörde und Wirtschaft und die hier entstandene Grauzone<br />
aufzulösen. Heiko Schmedt auf der Günne ergänzt, dass z.B. im Milchsektor das
INTERREG IVA Projekt <strong>SafeGuard</strong><br />
<strong>GIQS</strong> e.V. – Bonn Office<br />
Katzenburgweg 7-9 – 53115 Bonn<br />
Verantwortungsbewusstsein der Landwirte hier noch sehr gering ist und dass die<br />
Kommunikation zwischen Behörde und Wirtschaft nicht gut geregelt ist.<br />
Zwischenfazit: Signal an die Landwirte: Eine Tierseuche ist eine Krise der<br />
Landwirtschaft. Der wirtschaftliche Strukturwandel der vergangenen Jahrzehnte erfordert<br />
dringend eine Anpassung der staatlichen Beherrschungs- und<br />
Entschädigungsmaßnahmen.<br />
Marcel Spierenburg bietet an, sich näher über das niederländische Modell des<br />
Tiergesundheitsfonds auszutauschen, da hier feste Regelungen über Aufgabenverteilung<br />
und Finanzierung vorgesehen sind. In Deutschland sollte in diesem Zusammenhang<br />
ermittelt werden, welche unterschiedlichen Schwierigkeiten sich je nach Branche<br />
ergeben, wenn es um repräsentative Ansprechpartner aus der Wirtschaft sowie<br />
Verfügbarkeit von Daten geht. Für jede Branche sollte daher ein klares Verfahren<br />
erarbeitet und kommuniziert werden. Eine für das Capacity building zusätzliche<br />
Herausforderung ist hier die Frage nach der Finanzierung, da das Volumen der<br />
Tierseuchenkassen begrenzt ist.<br />
TOP 2<br />
Festlegung des Arbeitsplans<br />
Status quo Capacity building: Auf der Grundlage der von Frau <strong>vom</strong> Schloß<br />
vorgestellten Präsentation sendet Oliver Breuer ein Dokument (Tabelle + Erläuterungen)<br />
an Marcel Spierenburg und Heiko Schmedt auf der Günne, um den Strukturvergleich der<br />
drei beteiligten Länder vollständig zu erfassen<br />
Ferner wird bis zur nächsten Sitzung die Arbeit in den folgenden Gruppen fortgeführt:<br />
Arbeitsgruppe I<br />
Darstellung der Bereiche von Capacity building, in denen eine klare Trennung von<br />
staatlichen und privatwirtschaftlichen Aufgaben erforderlich ist. Es wird überlegt, ein<br />
Gremium vorzubereiten, dass aus Vertretern der Behörde und der Privatwirtschaft<br />
zusammengesetzt ist (de Buhr, Groenveld)<br />
Arbeitsgruppe II<br />
Überprüfung der rechtlichen Ausgangslage im Hinblick auf die Überarbeitung/<br />
Spezifizierung im Sinne der Aufgabenteilung (<strong>vom</strong> Schloß in Abstimmung mit AG I)<br />
Arbeitsgruppe III<br />
Grundsätzliche Strategien – in Anlehnung an die EU-Tiergesundheitsstrategie – zur<br />
Abgrenzung von Maßnahmen der Tierseuchenbekämpfung und der Absicht kalkulierter<br />
Vermarktung zur Vermeidung von zukünftigen Interessenskonflikten zwischen Wirtschaft<br />
und Behörde (Jaeger, Piontkowski)<br />
Folgetermin 29. September 2010<br />
Anlage<br />
Präsentation Annette <strong>vom</strong> Schloss, Präsentation Marcel Spierenburg, Tischvorlage