schlagen sich tapfer - Valx Trailer Axles
schlagen sich tapfer - Valx Trailer Axles
schlagen sich tapfer - Valx Trailer Axles
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Die 9-t-Achse mit 370 mm,<br />
exakt 377 entsprechend<br />
19.5" Scheibenbremsen hat<br />
bei Praktikern in Sachen Verschleißverhalten<br />
und Reparaturbedarf<br />
nicht den besten<br />
Ruf. Der aktuelle güterverkehr-Test<br />
zeigt Stärken und<br />
Grenzen dieses Konzepts.<br />
Das hier verwendete Testverfahren<br />
gibt es seit neun<br />
Jahren. Die Idee dazu hatte<br />
der damalige Pressesprecher<br />
der Kögel AG, Lothar Riesenegger.<br />
Im Prinzip wird zuerst<br />
eine Schlepp fahrt mit einem<br />
konstant eingesteuerten<br />
Druck gefahren und anschließend<br />
eine Abkühlrunde ohne<br />
Bremsung. Zur Einsteuenmg<br />
wurde eine pneumatische<br />
Regelanlage entwickelt. Die<br />
wird mit den Verbindungsleitungen<br />
der Zugmaschine<br />
gekuppelt, w1d zwar so, dass<br />
Vorrat und Bremsdruck von<br />
der Zugmaschine wie üblich<br />
zum Anhänger durchgeleitet<br />
werden. Zwischen<br />
Vorrats- und Bremsleitung<br />
besteht aber eine mit Rückschlagventilen<br />
ge<strong>sich</strong>erte<br />
Verbindung. Mit einem<br />
Rexroth-Feinregel ventil kann<br />
so Vorratsdruck aus dem Anhänger<br />
in die Bremsleitung<br />
eingesteuert werden. Bei<br />
den Einbremsungen auf dem<br />
Rollenprüfstand ergab <strong>sich</strong><br />
seinerzeit, dass eine Bremskraft<br />
von 2000 N je Radseite<br />
(das entspricht je nach<br />
Achslast einem Druck an<br />
den Bremszylindern von 0,65<br />
bis etwa 1,0 bar) noch mit<br />
Scheibenbremsentest<br />
19,5·· <strong>schlagen</strong> <strong>sich</strong> <strong>tapfer</strong><br />
Die Kleinen sind besser als ihr Ruf. Im Test von<br />
güterverkehr zeigt <strong>sich</strong>, dass die Achsenhersteller<br />
das Thema Wärmeregulierung gut im Griff haben.<br />
Die Differenzen untereinander liegen in einem<br />
wirklich sehr engen Rahmen.<br />
Serienzugmaschinen gut aus<br />
dem Stand zu beschleLmigen<br />
ist und mit dem Tempomat<br />
zu halten. Die Anzeige des<br />
Momentanverbrauchs des<br />
Motors im Armaturenbrett<br />
gibt zugleich Hinweise auf<br />
den Roll- w1d Bremswiderstand<br />
der gezogenen Einheit.<br />
Die "Große" zum<br />
Vergleich<br />
Vorbereitung: Die Einladung<br />
zu diesem 370er-Bremsscheibentest<br />
erhielten alle sieben<br />
Achsenanbieter. Drei sagten<br />
ab: BPW, Daimler und Kögel.<br />
Somit nahmen Gigant,<br />
SAF, Schmitz Cargobull und<br />
<strong>Valx</strong> teil. Von <strong>Valx</strong> wurde<br />
zudem ein <strong>Trailer</strong> aus dem<br />
Fahrversuch mit 430-mm<br />
Bremsscheiben bereitgestellt.<br />
Damit war auch ein Vergleich<br />
zur großen Scheibe möglich.<br />
Im Unterschied zu den früheren<br />
Tests sollte aber nicht<br />
mehr mit der Pneumatik<br />
gebremst werden, sondern<br />
über die <strong>Trailer</strong>-EBS-Diagnose-Werkstattsoftware.<br />
Bei<br />
den Haldex-/BPW-Anlagen<br />
ist das möglich, bei Wabco<br />
vorläufig noch nicht. Deswegen<br />
waren zwei Wabco-Mitarbeiter,<br />
Tobias Lange und<br />
Christian Schmidt, vor Ort,<br />
um mit ihrer OEM-Software<br />
die Drücke einzuregeln. Das<br />
Verfahren ist schneller als das<br />
Einstellen des pneumatischen<br />
Regelventils und man hat<br />
hinter der Kabine nicht die<br />
Platzprobleme mit den zusä<br />
tzlichen Druckschläuchen.<br />
Neu bei dieser Testrunde<br />
ist, dass die Parametersätze<br />
der EBS-Anlagen und<br />
die Betriebsdatenrekorder<br />
ausgelesen werden. Letztere<br />
sind eine Art "Tacho" für<br />
Anhängerfahrzeuge. Zum<br />
ersten Mal fand der Test auf<br />
dem Gelände des ADAC<br />
Fahr<strong>sich</strong>erheitszentrums<br />
Grevenbroich statt. Für die<br />
Testmannschaft hat sie zwei<br />
wichtige Vorteile: erstens<br />
große Radien in den Kurven<br />
Lmd damit weniger<br />
Verzwängung der Achsaggregate,<br />
zweitens Logistik<br />
und Versorgungseinrichtungen<br />
eines ausgewachsenen<br />
Schulungszentrums.<br />
Das war an den vorherigen<br />
Testorten meist anders.<br />
Unterschiedliche<br />
Systeme<br />
Teilnehmer: Die Gigant<br />
Euro-Achse ist bei Trenkamp<br />
& Gehle seit 2005 im<br />
1200 % -r------- -------- 1000 % -,---- ------ -----<br />
1000 % +----------<br />
800 %<br />
800 %<br />
600 %<br />
400 %<br />
200 %<br />
14 güterverkehr Juni/Juli 201 1<br />
0 %<br />
Gigant SAF SCB <strong>Valx</strong> <strong>Valx</strong><br />
370 mm 370 mm 370 mm 370mm 430mm<br />
600%<br />
400 %<br />
200 %<br />
0 %<br />
Gigant SAF<br />
370 mm 370 mm<br />
SCB<br />
370mm<br />
<strong>Valx</strong> <strong>Valx</strong><br />
370mm 430mm<br />
Die Diagramme zeigen die prozentuale Erwärmung auf der kurzen (li.) und langen (re.) Messrunde in<br />
Bezug auf die Starttemperaturen<br />
o<br />
es<br />
Qj<br />
E<br />
E<br />
l"<br />
%'<br />
Ci
Programm. Die Achsstummel<br />
werden ohne Schweißvorgang<br />
mit dem Rohr durch<br />
Stauchen verbunden. Die<br />
Bremsscheibe ist eine vom<br />
Typ Halsscheibe, das heißt<br />
sie ist mit einem Kragen an<br />
die Radbolzen angeflanscht.<br />
Zur Verringerung der Aufschirmung<br />
der Scheibe ist<br />
nur die äußere Seite der<br />
innenbelüfteten Scheibe mit<br />
dem Hals verbunden. Eine<br />
Besonderheit ist die Nabe<br />
Flansch-Einheit. Sie ist direkt<br />
mit dem einteiligen Kompaktlager<br />
verschraubt. Die<br />
Na be-Scheibe-Einheit kann<br />
komplett von der Hub-Unit<br />
abgeschraubt werden, ohne<br />
das Achslager öffnen zu müssen.<br />
Deswegen gibt es auch<br />
keine Achskappen an der<br />
Euro-Achse. Messtechnisch<br />
ist das etwas von Nachteil:<br />
Man hat keine Möglichkeit,<br />
die Temperatur direkt am<br />
Achsstummel zu messen. Die<br />
Euro-Achsen im Test waren<br />
in einem Krone Profi Liner<br />
des Spedition Schöckemöhle<br />
eingebaut. Die Laufleistung<br />
des <strong>Trailer</strong>s betrug<br />
zu Testbeginn 15803 km<br />
und die Aggregatlast 20 t.<br />
Die SAF-Intradisc-Integral<br />
wird seit 2002 hergestellt.<br />
Sie hat schrittweise die Intradisc,<br />
erkennbar an der<br />
Torx-Verschraubung von<br />
Nabe und Lager, ersetzt. Die<br />
Integral-Bauweise ist dadurch<br />
gekennzeichnet, dass<br />
der Bremsscheibenring mit<br />
einem Adapterring verbunden<br />
ist, der mit der Radnabeneinheit<br />
verschraubt ist.<br />
Dieser Ring besitzt Speichen<br />
zur besseren Kühlung und<br />
zusätzlich ist auch die Radnabeneinheit<br />
mit Kühlrippen<br />
versehen. Das Radlager<br />
besteht aus zwei separaten<br />
Kegelrollenlagern. Eingebaut<br />
wurde das Trioaggregat in<br />
ein Carnehl-Containerchassis<br />
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SAF, Gigant, <strong>Valx</strong> und Schmitz<br />
Cargobull schickten ihre<br />
Fahrgestelle zum Test<br />
mit Ballastpritsche in Form<br />
eines 40 ft.-ISO-Flat-Containers<br />
mit abklappbaren Stirnwänden.<br />
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Top-Thema <strong>Trailer</strong><br />
Die Aufschriften auf den Planen verraten, welche Achsen unter<br />
den <strong>Trailer</strong>n montiert sind<br />
lU1S keinen Streich gespielt.<br />
Die Temperaturen nach<br />
der kurzen Schlepprunde<br />
unterscheiden <strong>sich</strong> um gut<br />
1 %, absolut 15 Grad Celsius.<br />
Das sind für Bremsenpraktiker<br />
Differenzen, über die<br />
man nicht weiter nachdenkt,<br />
denn da wirken die Toleranzen<br />
in den Mechaniken der<br />
Schwimmsattelbremszangen.<br />
Deswegen rechnen wir auch<br />
nur Mittelwerte der beiden<br />
Seiten. Denn die Unterschiede<br />
rechts und links sind<br />
eben dieser "Hysterese" der<br />
Gleitreibungen in den Zuspannsystemen<br />
geschuldet.<br />
Ebenso erwartungsgemäß<br />
sind die Temperahlren nach<br />
der Abkühlrunde: Die SCB<br />
Achse ist schon in früheren<br />
Tests dadurch aufgefallen,<br />
dass sie ihre Bremsscheibentemperaturen<br />
sehr zügig<br />
herunterkühlt. Fast genau<br />
so gut kann das die SAFHolland-Integral.<br />
Interessant ist,<br />
dass die Gigant-Euro kaum<br />
schlechter ist als die Kühlrippen<br />
technik von SAF und<br />
SCB im Abkühlverhalten. Es<br />
wird wohl so sein, dass die<br />
Nabenfrontplatte der Gigant<br />
Achse einen ähnlichen Effekt<br />
(Oberfläche und Luftstrom)<br />
hat wie die der Turbinenleitschaufeltechnik.<br />
Darüber soll<br />
hier nicht spekuliert werden,<br />
denn zur Bestätigung müsste<br />
man die Konzepte mal in<br />
höhere Temperaturregionen<br />
schleppen. Das würde auf der<br />
Teststrecke des ADAC-Fahr<strong>sich</strong>erheitszentrum<br />
durchaus<br />
möglich sein. Es darf dabei<br />
nicht vergessen werden, dass<br />
wir an der Gigant-Achse<br />
die Nabentemperatur nicht<br />
messen können wegen der<br />
geschlossenen Nabenplatte.<br />
<strong>Valx</strong> vertritt in dieser Testrunde<br />
die klassische Vollmaterialkonstruktion.<br />
Deren Vorteil<br />
ist die Verteilung des Wärmeeintrags<br />
von Scheibe über<br />
Hals-Anbindung auf die Nabe<br />
auf zwei weit auseinander posi<br />
tionierten Kegelrollenlager.<br />
Der Effekt dieser Konstruktion<br />
wird erst in der zweiten<br />
-längeren - Testrunde<br />
Nicht alles läuft bei einem Test sofort rund: Unser Autor Folkher<br />
Braun auf lösungssuche unter dem <strong>Trailer</strong><br />
18 güterverkehr Juni/Juli 2011<br />
deutlich: die Bremsscheibe<br />
heizt <strong>sich</strong> nicht so hoch auf,<br />
weil die Vollmaterialanbindung<br />
an den Radbolzenkranz<br />
der Abkühlrunde zur langen<br />
Schleppfahrt mit 48,4 zu 46,4<br />
Grad (SCB) fast identisch.<br />
Um herauszufinden, ob wir<br />
"Mess-Artefakten" aufgesessen<br />
sind, muss man <strong>Valx</strong> 370<br />
gegen <strong>Valx</strong> 430 heranziehen.<br />
Da laufen die Temperaturerhöhung<br />
durch Bremsen lU1d<br />
Abkühlen durchweg parallel<br />
bis auf ein paar Grade<br />
Differenz. Also haben wir<br />
keine Messfehler, sondern<br />
die Erkenntnis, dass die<br />
große Scheibe ungefähr ein<br />
Über eine pneumatische Regelanlage und Verbindungsleitung<br />
sind Zugmaschine und Anhänger in Sachen Bremsen und Bremsdruck<br />
verbunden. Durch ein Ventil kann nun Vorratsdruck aus<br />
dem Anhänger in die Bremsleitung eingesteuert werden<br />
den Temperarureintrag sclmell<br />
weiterleitet. Im Vergleich zur<br />
"Turbinen-Kühlung" von SCB<br />
ist die Nabentemperarur nach<br />
30 % niedrigeres Temperaturniveau<br />
besitzt. Das war<br />
früher anders. Denn da ging<br />
vor neun Jahren eine 370er<br />
Um die Scheibentemperatur zu ermitteln, wird der Messfühler<br />
durch die löcher der Felge geführt