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Claude Patrick Siegenthaler - Universität St.Gallen

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Kapitel 3: Phase der Vorläufer und Pioniere 37<br />

logisch begründbaren, konsistenten – und im Idealfall in Form eines Algorithmus<br />

mathematisch fassbaren -Gewichtungsprinzips vorgenommen werden. Die Frage der<br />

Gewichtung sollte sozusagen der Willkür der Laien entzogen und auf ein formales,<br />

möglichst wissenschaftlich abgestütztes Fundament gestellt werden.<br />

Wir betrachten nachfolgend die bekanntesten Konzepte:<br />

3.2.1 Verbal Argumentative Beurteilung (McKinsey)<br />

In dem von Hertz 1973 zitierten Verfahren der Beratungsfirma McKinsey wurden<br />

einzelne Umweltkriterien anhand von Kategorien wie beispielsweise „nicht relevant“ bis<br />

„sehr negativ“ beurteilt. 68 Als Resultat stand dann eine Tabelle mit einer differenzierten<br />

Beurteilung verschiedener Aspekte zur Verfügung, aus der aufgrund des Gesamteindrucks<br />

subjektiv ein Urteil zu bilden war. McKinsey empfahl dieses Verfahren auf die<br />

Betrachtung von Produktlebenswegen zu beziehen.<br />

Heute bezeichnet man dieses Vorgehen in der Ökobilanzierung als verbal-argumentative<br />

Methode oder ABC-Beurteilung 69 . Sie stellt die einfachste Form einer<br />

expliziten und ganzheitlichen Beurteilung von Umweltbelastungen dar und ist in der<br />

Praxis weit verbreitet.<br />

Sie hat den Vorteil, dass die vielfältigen Einschätzungen der Beurteilenden in das<br />

Resultat einfliessen. Auch die Nachvollziehbarkeit der Beurteilung kann – beispielsweise<br />

anhand eines Protokolls der Diskussion -gewährleistet werden. Die Resultate<br />

sind aber in der Regel nicht reproduzierbar. Die Tagesform der Beurteilenden,<br />

gruppendynamische Prozesse oder auch Machtverhältnisse können die Resultate<br />

erheblich beeinflussen.<br />

68<br />

Hertz, 1973, S. 42.<br />

69<br />

Siehe Schaltegger, S., <strong>St</strong>urm, A.: Ökologieorientierte Entscheidungen in Unternehmen, Ökologisches<br />

Rechnungswesen statt Ökobilanzierung: Notwendigkeit, Kriterien, Konzepte, Bern, 1994, S. 105 - 110.

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