weiterlesen... - Vetsuisse-Fakultät - Universität Bern
weiterlesen... - Vetsuisse-Fakultät - Universität Bern
weiterlesen... - Vetsuisse-Fakultät - Universität Bern
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
1<br />
Einzeltätern auf der Spur – Gentestentwicklung beim Nutztier<br />
Cord Drögemüller, Institut für Genetik, <strong>Vetsuisse</strong>-<strong>Fakultät</strong>, <strong>Universität</strong> <strong>Bern</strong><br />
Beispiele für Erbfehler und genetische bedingte Erkrankungen<br />
Zusammenfassung<br />
Die Struktur moderner Nutztierpopulationen offenbart immer wieder Ausbrüche vererbter<br />
Krankheiten, sogenannter Erbfehler. Wenn bedeutende Zuchttiere als unbekannte Träger<br />
einer häufig monogen rezessiv vererbten Mutation mit hoher Frequenz eingesetzt werden,<br />
kann es wenige Generationen später zu einem massiven Auftreten eines Erbfehlers<br />
kommen. Nach einem Ausbruch hat es in der Vergangenheit mehrere Jahre gebraucht, bis<br />
traditionelle Selektionsstrategien das Auftreten eines Erbfehlers begrenzt haben. Seit 20<br />
Jahren werden DNA-Tests zur raschen und nachhaltigen Selektion gegen Erbfehler<br />
entwickelt. Allerdings ist deren Verfügbarkeit bei Rind, Schwein, Schaf und Ziege nach wie<br />
vor beschränkt. Die Methoden der molekularen Analyse von Erbfehlern hat sich in dieser Zeit<br />
parallel zum jeweiligen Stand der Genomanalyse entwickelt. Somit hat sich der Aufwand und<br />
die Zeitdauer vom Erkennen eines Erbfehlerproblems bis zur Entwicklung eines Gentests<br />
insbesondere in den letzten Jahren erheblich reduziert. Mehrere Beispiele zeigen, dass<br />
bereits einzelne erkrankte Tiere genügen, um die Lokalisation der Mutation im Genom zu<br />
erreichen. Das Aufspüren kausaler Mutationen stellt jedoch nach wie vor eine<br />
Herausforderung dar. Die Möglichkeit der Sequenzierung des gesamten Genoms einzelner<br />
Tiere mit Hilfe von hochparallelen Sequenzierungsmethoden hat sich als sehr effizient und<br />
geeignet erwiesen.<br />
Literatur auf Anfrage beim Verfasser:: cord.droegemueller@vetsuisse.unibe.ch
2<br />
Einleitung<br />
Die Tierzucht hat in den letzten 100 Jahren beeindruckende Fortschritte erzielt. So stieg zum<br />
Beispiel die durchschnittliche jährliche Milchleistung von Kühen in diesem Zeitraum von<br />
weniger als 2‘000 kg auf heute mehr als 8‘000 kg. Nur durch diesen Zuchtfortschritt kann die<br />
weltweit steigende Nachfrage nach qualitativ hochwertigen tierischen Nahrungsmitteln<br />
gedeckt werden. Der Erfolg der Rinderzucht beruht auf der konsequenten Selektion<br />
(Auslese) der jeweils leistungsstärksten Tiere für die Zucht innerhalb einer Rasse. Dabei<br />
kann insbesondere auf der väterlichen Seite sehr streng selektiert werden, da wenige Stiere<br />
genügen, um mit Hilfe der künstlichen Besamung sehr viele Nachkommen zu erzeugen. Auf<br />
der mütterlichen Seite ist die Selektion weniger streng, da immer eine genügend hohe<br />
Anzahl an Kühen benötigt wird, um die Kälber auszutragen. In der modernen Milchviehzucht<br />
wird heute international fast ausschliesslich die künstliche Besamung eingesetzt und es ist<br />
nicht ungewöhnlich, wenn ein besonders leistungsstarker Besamungsstier mehr als 10‘000<br />
direkte lebende Nachkommen in der ganzen Welt hat.<br />
Riskanter Verlust der genetischen Vielfalt<br />
Die Beschränkung auf wenige Besamungsstiere führt aber auch zu einem Verlust an<br />
genetischer Vielfalt und birgt das Risiko, dass sich mitunter unerwünschte oder sogar<br />
schädliche Mutationen im Genom extrem schnell in einer Population ausbreiten können. Eine<br />
derartige schädliche Mutation führt beispielsweise zur so genannten Arachnomelie oder<br />
Spinnengliedrigkeit beim Braunvieh. Betroffene Kälber kommen tot und mit überlangen<br />
missgebildeten Gliedmassen sowie charakteristischen Schädelmissbildungen auf die Welt<br />
(Abbildung 1).<br />
Abbildung 1 Arachnomelie beim Braunvieh
3<br />
Die Arachnomelie wird monogen autosomal rezessiv vererbt, das heisst sie tritt nur dann auf,<br />
wenn ein Kalb die Mutation sowohl von seinem Vater als auch von seiner Mutter vererbt<br />
bekommt und somit reinerbig (homozygot) für die Mutation ist. Tiere, die nur eine Kopie<br />
(Allel) des mutierten Genomabschnitts neben einer weiteren unveränderten Kopie besitzen,<br />
sind äusserlich völlig normal und werden als Anlageträger bezeichnet. Vermutlich hat das<br />
ursächliche Mutationsereignis hierfür bei dem im Jahre 1957 geborenen Braunviehstier<br />
Lilason stattgefunden. Das ursächliche Mutationsereignis blieb zunächst natürlich<br />
unbemerkt, da ja eine Kopie des mutierten Genomabschnitts völlig unschädlich für den<br />
Anlageträger ist. Zahlreiche Söhne und Enkel von Lilason dominierten die internationale<br />
Braunviehzucht in den 1960er und 1970er Jahren, die Frequenz von Anlageträgern in der<br />
Population stieg stetig und es kam kurz darauf nach der zufälligen Anpaarung von zwei<br />
Anlageträgern zur Geburt der ersten betroffenen Kälber. Erst zu diesem Zeitpunkt konnte<br />
erkannt werden, dass eine neue Erbkrankheit beim Braunvieh existiert. Im Jahr 1995 wurde<br />
sieben Generationen später in Italien z.B. der Stier Amaranto geboren, welcher ebenfalls ein<br />
Anlageträger für die Arachnomelie war. Amaranto wurde aufgrund weit überdurchschnittlicher<br />
Leistungen seiner Töchters- und Exterieurzuchtwerte ein international stark<br />
nachgefragter Besamungsstier und gemäss den Mendelschen Regeln hat Amaranto den<br />
mutierten Genomabschnitt an die Hälfte seiner mehreren Tausend direkten Nachkommen<br />
weitergegeben und so die schädliche Mutation in der Braunviehpopulation in jüngster Zeit<br />
nochmals stark weiter verbreitet.<br />
Zuchtverbot für Anlageträger<br />
In der Schweizer Braunviehzucht kam die Arachnomelie schon früher vereinzelt vor, ohne<br />
dass sie besonders beachtet wurde. Erst das gehäufte Auftreten seit 1984 gab Anlass, der<br />
Erbkrankheit nachzugehen und Gegenmassnahmen zu suchen. Die Zuchtverantwortlichen<br />
haben darauf schnell reagiert und zur Bekämpfung der Erbkrankheit ein Zuchtverbot für alle<br />
bekannten Anlageträger, das heisst Eltern von betroffenen Kälbern verhängt. Durch diese<br />
Massnahmen konnte die Anzahl der Arachnomelie-Fälle in der Schweiz stark<br />
zurückgedrängt werden und in den letzten Jahren wurden in der Schweiz fast keine Fälle<br />
mehr gemeldet.<br />
Diese konventionelle Bekämpfung einer rezessiven Erbkrankheit war zwar ohne Zweifel<br />
recht erfolgreich, jedoch können heute mit den modernen Werkzeugen der Molekulargenetik<br />
noch bessere Zuchtstrategien realisiert werden. Einerseits ist es mit der konventionellen<br />
Bekämpfung nicht möglich, alle Anlageträger, insbesondere auf der weiblichen Seite, zu<br />
identifizieren und somit besteht immer das Risiko, dass zukünftig noch weitere Fälle<br />
auftreten können. Ein vielleicht noch schwerwiegenderer Nachteil des konventionellen<br />
Bekämpfungsprogramms besteht darin, dass die wertvolle Genetik von bekannten
4<br />
Anlageträgern für die Zucht völlig verloren geht. So war zum Beispiel Amaranto einer der<br />
besten Stiere seiner Zeit und seine Nachkommen wurden alle von der Zucht<br />
ausgeschlossen, obwohl nur die Hälfte von ihnen tatsächlich die schädliche Mutation für<br />
Arachnomelie tragen.<br />
Abbildung 2 Arachnomelie Mutation im SUOX Gen.<br />
(A) DNA Sequenz bei einem Kontrolltier, (B) Anlageträger, (C) Kalb mit<br />
Arachnomelie. Der Pfeil zeigt die 1 bp Insertion.<br />
Gentest ermöglicht gezielte Selektion<br />
Vor kurzem konnten wir die verantwortliche Mutation für die Arachnomelie identifizieren.<br />
Unter Einsatz moderner Methoden der Molekulargenetik haben wir die molekulare Ursache<br />
dieser Erbkrankheit erforscht. Dieses gelang obwohl uns für unsere Forschung nur 15<br />
Proben von betroffenen Kälbern zur Verfügung standen, da diese totgeborenen Kälber oft<br />
vor einer Meldung entsorgt werden und damit für die Forschung verloren gehen. Um die<br />
ursächliche Mutation für die Arachnomelie aufzuspüren, haben wir zunächst 240<br />
gleichmässig über das Genom verteilte Stellen (Mikrosatelliten) mit bekannter hoher<br />
Variabilität in der Population untersucht. Wir verfolgten dabei die Hypothese, dass betroffene<br />
Kälber zwei identische Kopien des mutierten Genomabschnitts tragen müssen, die beide<br />
vom mutmasslichen Gründerstier Lilason stammen. Demgegenüber sollten, während in<br />
anderen in Genomregionen, die nichts mit der Arachnomelie zu tun haben, zufällige<br />
Kombinationen aller natürlich existierenden Varianten auftreten sollten. Wir analysierten also<br />
für alle 240 untersuchten Stellen im Genom, ob die betroffenen Kälber immer die gleichen<br />
Allele (Varianten) trugen oder ob verschiedene Allele vorkamen. An 5 der 240 untersuchten<br />
Stellen fanden wir tatsächlich immer die gleichen Allele bei den betroffenen Kälbern. Durch<br />
die zusätzliche Analyse von 36 bekannten Anlageträgern, welche ja ebenfalls eine Kopie des<br />
mutierten Genomabschnitts tragen müssen, konnten wir letztlich die ursächliche Mutation für<br />
die Arachnomelie auf dem Rinderchromosom 5 lokalisieren. Alle verfügbaren betroffenen<br />
Kälber wiesen identische Allele in einem Bereich von etwa sechs Prozent des
5<br />
Rinderchromosoms 5 auf, während auf dem restlichen Rinderchromosom 5 sowie auf allen<br />
anderen 29 Rinderchromosomen zufällige Allele auftraten. Mangels vielversprechender<br />
funktioneller Kandidatengene und der Vielzahl der Gene in diesem Genomsegment wurde<br />
gezielt die gesamte zuvor kartierte Region von ca. 7 Millionen Basenpaaren mittels<br />
Microarray bei zwei Tieren angereicht und anschließend sequenziert. Die vergleichende<br />
Analyse der identifizierten Sequenzpolymorphismen zwischen dem Kalb mit Arachnomelie<br />
und einem gesunden Kontrolltier hat letztlich zur Identifikation einer 1 bp Insertion im<br />
kodierenden Abschnitt des Sulfitoxidase (SUOX) Gens geführt, die perfekt mit dem dem<br />
Auftreten der Arachnomelie assoziiert ist (Abbildung 2). Da das sequenzierte gesunde<br />
Kontrolltier, die Kuh Valbella, ein ingezüchteter Anlageträger ist und die Tatsache, dass<br />
dieses Tier in den rund 1000 proteinkodierenden Abschnitte (Exons) des gesamten Intervalls<br />
nur an einer einzigen Stelle im SUOX Gen heterozygot war lieferte einen perfekten<br />
genetischen Beweis für die Kausalität dieser Mutation (Abbildung 3).<br />
Abbildung 3 Stammbaum zur Arachnomelie beim Braunvieh.<br />
Die Kuh Valbella ist Trägerin der Mutation für die Arachnomelie (A) und stammt sowohl paternal als auch<br />
maternal vom Stier Larry ab, ist also ingezüchtet. Das ursprüngliche Mutationsereignis ist beim Stier Lilason<br />
aufgetreten (siehe Pfeil). Dieser ist ein Sohn Larrys und hat über sieben Generationen das Defektallel an den<br />
Stier Amaranto weitervererbt. Eine Tochter von Larry, die Ur-ur-ur-ur-Grossmutter Valbellas mütterlicherseits, hat<br />
eine normale Kopie des Chromosom 5 ohne die A-Mutation erhalten. Somit ist die gesunde Kuh Valbella<br />
abstammungsidentisch für diese Genomregion, und trägt eine Kopie der A-Mutation. Gleiches gilt für die Stiere<br />
DQ, Bambus und Tommy.
6<br />
Die identifizierte Insertionsmutation verschiebt den SUOX Leserahmen was einen vorzeitigen<br />
Abbruch der Translation zur Folge hat. Somit ist dieser Erbfehler durch eine Funktionsverlustmutation<br />
eines Gens verursacht, welches zuvor nicht im Zusammenhang mit der<br />
Knochenentwicklung bekannt war. Der Nachweis der SUOX Mutation stellt den daraus<br />
entwickelten direkten Gentest für die Zuchtpraxis dar. Hierzu genügt wenig DNA-haltiges<br />
Material z.B. aus einzelnen Haarwurzeln extrahiert. Auf diese Weise untersuchen wir zur Zeit<br />
insbesondere Nachkommen und Enkel von Amaranto, die aufgrund des konventionellen<br />
Bekämpfungsprogramms normalerweise von der Zucht ausgeschlossen würden. Mit Hilfe<br />
des Gentests können wir die Kühe und Stiere identifizieren, die frei von der schädlichen<br />
Mutation für die Arachnomelie sind. Diese erbgesunden Rinder können somit in der Zucht<br />
eingesetzt werden und die ansonsten hervorragenden Gene von Amaranto an zukünftige<br />
Generationen in der Braunviehpopulation weitergeben.<br />
Abbildung 4 Degenerative Axonopathie (Demetz-Syndrom) beim Grauvieh.<br />
Beim Rind wurden sogenannte genomweite Assoziationskartierungen zur Lokalisierung<br />
rezessiver Mutationen im Genom mit der Entschlüsselung des Rindergenoms im Jahr 2005<br />
ermöglicht. Die parallel durchgeführte Entwicklung von sogenannten single nucleotide<br />
polymorphism (SNP) microarrays, mit denen an einer DNA-Probe gleichzeitig mittlerweile<br />
über 777‘000 SNP genotypisiert werden können ist im Vergleich zur bisher üblichen<br />
Darstellung von Mikrosatelliten-Markern günstig und sehr effizient. Im Jahr 2008 sind die<br />
ersten erfolgreichen genomweiten Assoziationskartierungen für monogen autosomal<br />
rezessive Merkmale beim Rind publiziert worden. Für 3 der bearbeiteten 5 Erbfehler wurden<br />
anschließend die ursächlichen Mutationen entdeckt und jeweils ein direkter Gentest<br />
entwickelt. Für die beiden übrigen Erbfehler können zumindest die assoziierten SNP-Marker<br />
für eine indirekte Gendiagnose genutzt werden. Bemerkenswert ist der im Vergleich zu<br />
früheren Kopplungsstudien geringe Aufwand, z.B. genügten für die Kartierung der Mutation<br />
für die Fischschuppenkrankheit beim italienischen Chianina Rind die DNA-Proben von 3<br />
Fällen und 9 Kontrollen. Für die Kartierung der Mutation für die vererbte Neuropathie
7<br />
(Demetz Syndrom) beim Tiroler Grauvieh (Abbildung 4), einer Erbkrankheit die auch in der<br />
Schweiz beim eng verwandten Rätischen Grauvieh vorkommt, genügten uns Proben von 14<br />
Fälle, 15 Anlageträger und 8 Kontrollen. Damit konnte innerhalb weniger Wochen nach<br />
Beginn der Laboranalyse mit der markergestützten Selektion gegen diesen Erbfehler<br />
begonnen werden. Im Anschluss haben wir durch die Analyse eines Kandidatengens (MFN2)<br />
welches bei Menschen mit peripheren Neuropathien Mutationen aufweist, relativ rasch die<br />
verantwortliche Mutation für das Demetz-Syndrom beim Grauvieh aufspüren können. Auch<br />
hierfür steht somit ein Gentest für die Selektion gegen diese fatale Erbkrankheit zur<br />
Verfügung.<br />
Abbildung 5 Mikrophthalmie beim Texelschaf (A: Gesundes Lamm, B: betroffenes Lamm).<br />
Mit der Verfügbarkeit eines SNP-Microarrays für das Schaf konnten wir erstmals eine<br />
genomweite Assoziationskartierung für einen Erbfehler beim Schaf durchführen. Mit der<br />
Identifikation der für die monogen rezessiv vererbte Kleinäugigkeit (Mikrophthalmie) beim<br />
Texelschaf kausalen PITX3 Mutation steht ein robuster Gentest zur Bekämpfung dieses<br />
Erbfehlers bei dieser Fleischschafrasse zur Verfügung (Abbildung 5).<br />
Fazit<br />
Praktisch kein Individuum ist frei von unerwünschten Mutationen. Daher treten neben den in<br />
der Literatur bei Nutztieren beschrieben genetischen Defekten immer wieder neue Erbfehler<br />
zu Tage. Die intensive Selektion in den heutigen Zuchtpopulationen hat bei allen Rassen zu<br />
Inzuchtpaarungen und zum vermehrten Auftreten von Erbfehlern geführt. Bei der Wahl der<br />
Bekämpfungsstrategie steht heute neben traditionellen Selektionsstrategien eine stetig<br />
zunehmende Zahl an DNA-basierten Testverfahren zur Verfügung.<br />
In Kombination mit der vollzogenen bzw. laufenden Entschlüsselung der Genome von<br />
nahezu allen relevanten Nutztierarten erlauben die derzeitigen Methoden der<br />
Molekulargenetik eine sehr rasche Entwicklung von Gentests. Somit kann frühzeitig nach<br />
dem Auftreten eines Erbfehlers eine zunächst Marker-basierte, indirekte Selektion zur<br />
effizienten Bekämpfung des Erbfehlers durchgeführt werden. Das Aufspüren kausaler<br />
Mutationen stellt dagegen weiterhin eine Herausforderung dar. Die Möglichkeit der<br />
effizienten Entschlüsselung individueller Genome bietet neue Möglichkeiten zur Identifikation<br />
verantwortlicher Genmutationen. Damit wird sich die molekulare Analyse von Erbfehlern<br />
hinsichtlich der Zucht auf erbgesunder Tiere auch im zugunsten des Tierschutzes verändern.