Polizeiruf 110: Einer von uns - Uwe Preuss
Polizeiruf 110: Einer von uns - Uwe Preuss
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1 polizeiruf <strong>110</strong>: einer <strong>von</strong> <strong>uns</strong><br />
Sonntag, 18. April 2010, 20.15 Uhr<br />
<strong>Einer</strong> <strong>von</strong> <strong>uns</strong>
2 polizeiruf <strong>110</strong>: einer <strong>von</strong> <strong>uns</strong> 3 polizeiruf <strong>110</strong>: einer <strong>von</strong> <strong>uns</strong><br />
<strong>Polizeiruf</strong> <strong>110</strong>:<br />
<strong>Einer</strong> <strong>von</strong> <strong>uns</strong><br />
Mit<br />
Anneke Kim Sarnau<br />
Charly Hübner<br />
u. a.<br />
Buch und Regie Eoin Moore<br />
Sendetermin Sonntag, 18. April 2010, 20.15 Uhr, Das Erste
4 polizeiruf <strong>110</strong>: einer <strong>von</strong> <strong>uns</strong> 5 polizeiruf <strong>110</strong>: einer <strong>von</strong> <strong>uns</strong><br />
Vorwort<br />
Am Sonntag nach der „Tagesschau“ schauen viele<br />
Mil lionen Menschen „Das Erste“ und es kommt – der<br />
„<strong>Polizeiruf</strong> <strong>110</strong>“. Es spricht für die Kraft dieser Marke,<br />
dass sie sich auf einem Platz behaupten konnte, der in<br />
der Erwartung vieler Zuschauer dem „Tatort“ zugeschrieben<br />
wird. Der anhaltende Erfolg des „<strong>Polizeiruf</strong>s<br />
<strong>110</strong>“ wird auch daran liegen, dass sich diese Reihe mit<br />
ihrer langen Tradition immer wieder neu erfunden<br />
hat und in der erzählerischen Qualität dem „Tatort“ in<br />
nichts nachsteht.<br />
So wird es auch am 18. April beim neuen Rostocker<br />
Team, bestehend aus Anneke Kim Sarnau und Charly<br />
Hübner, Krimiunterhaltung auf höchstem Niveau geben.<br />
Und damit setzen wir eine wirkliche Erfolgsserie<br />
im deutschen Fernsehen fort. Mit „Bullerjahn“ war der<br />
NDR 1991 die erste Rundfunkanstalt, die den „<strong>Polizeiruf</strong><br />
<strong>110</strong>“ des vereinigten Deutschlands auf Sendung schickte.<br />
Viel hat sich in den zwanzig Jahren gemeinsamen<br />
Lebens getan: Die Kommissare haben gewechselt, die<br />
Themen sind andere geworden. Und auch der „<strong>Polizeiruf</strong><br />
<strong>110</strong>“ hat sich immer wieder verändert.<br />
Jetzt wird also ein neues Team in einer anderen Stadt<br />
ermitteln. Der Kommissar Alexander Bukow und die<br />
LKAAnalytikerin Katrin König sind jung, schnell und<br />
kämpferisch. Vor allem besitzen sie eine gute Portion<br />
Humor, wenn sie sich den alltäglichen Problemen in Rostock,<br />
auf dem Revier und zu Hause stellen. Mit ihnen<br />
geht der „<strong>Polizeiruf</strong> <strong>110</strong>“ aus MecklenburgVorpommern<br />
in eine Generation, die ein geteiltes Deutschland nur<br />
noch aus TeenagerErinnerungen kennt.<br />
Es gibt keinen West„Tatort“ und Ost„<strong>Polizeiruf</strong> <strong>110</strong>“<br />
mehr, sondern nur noch zwei Marken für anspruchsvolle,<br />
unterhaltsame und spannende Krimis am<br />
Sonntagabend im Ersten. Der Rostocker „<strong>Polizeiruf</strong> <strong>110</strong>“<br />
tritt den Beweis an – überzeugen Sie sich selbst.<br />
Ich wünsche dabei viel Vergnügen!<br />
Frank Beckmann, NDR Programmdirektor Fernsehen<br />
Das neue Team des NDR „<strong>Polizeiruf</strong> <strong>110</strong>“<br />
Hauptkommissar Alexander Bukow (Charly Hübner)<br />
Alexander Bukow ist ein Kind Rostocks. Hier aufgewachsen, hat er die meiste Zeit<br />
seiner Jugend zusammen mit seinem Großvater im Hafen Rostocks verbracht. Dort<br />
hat er auch den schnellen Weg, an viel Geld zu kommen, kennengelernt. Irgendwann<br />
musste er eine Entscheidung treffen: hier bleiben und selbst kriminell werden oder<br />
raus aus Rostock. Er entschied sich für Letzteres – und ging nach Berlin zur Polizei.<br />
Dort hat er Streife geschoben, das Abitur nachgeholt und es bis zum Kriminalkommissar<br />
geschafft. Bukow ist verheiratet und hat zwei kleine Kinder. Doch so einfach<br />
ist das mit dem idyllischen Familienleben im Alltag nicht, das musste auch er feststellen<br />
… Alexander Bukow arbeitet schnell, zielorientiert, gerne auch mal am Rande<br />
des Gesetzes. Er kennt Rostock wie seine eigene Westentasche und hat an jeder<br />
Ecke einen Kontakt. Er kann sehr charmant sein, Freunde und Feinde um den Finger<br />
wickeln, aber über sich selbst gibt er nur wenig preis.<br />
Profilerin Katrin König (Anneke Kim Sarnau)<br />
Katrin König lässt sich <strong>von</strong> niemandem die Butter vom Brot stehlen. Sie weiß mit<br />
wohlüberlegten Worten den Nagel auf den Kopf zu treffen. Ihre Kollegen können sich<br />
hundertprozentig auf sie verlassen; aber sie entscheidet selbst, wie nahe ihr jemand<br />
kommen darf, beruflich und auch privat. Dabei ist sie der Typ, auf den die Männer<br />
stehen. Sie hat einen perfekten Ruf als Analytikerin und Profilerin und wird für ihr<br />
Einschätzungsvermögen und ihre konzentrierte Professionalität <strong>von</strong> allen geschätzt.<br />
Katrin König glaubt an die absolute Gerechtigkeit und kämpft dafür! Sie hat Humor,<br />
lacht gerne, und über ihren forschen Fahrstil lässt sich durchaus streiten. Katrin König<br />
ist in Hamburg aufgewachsen und <strong>von</strong> dort nach Rostock versetzt worden, sie hat<br />
keine feste Beziehung; die Männer kommen und gehen und über eine eigene Familie<br />
hat sie noch nie ernsthaft nachgedacht.
6 polizeiruf <strong>110</strong>: einer <strong>von</strong> <strong>uns</strong> 7 polizeiruf <strong>110</strong>: einer <strong>von</strong> <strong>uns</strong><br />
Inhalt<br />
Alexander Bukow und Katrin König ermitteln im Rostocker PartydrogenMilieu:<br />
Sie suchen in ihrem ersten gemeinsamen Fall nach dem Mörder zweier dreizehnjähriger<br />
Mädchen. Hauptkommissar Bukow ist gerade erst <strong>von</strong> Berlin nach Rostock,<br />
seine Heimat, zurückgekehrt. Bukows Vergangenheit weist dunkle Flecken auf,<br />
und für Profilerin Katrin König ist unklar, auf welcher Seite ihr neuer Kollege wirklich<br />
steht. Das macht die Zusammenarbeit nicht immer einfach.<br />
Stab<br />
Buch & Regie Eoin Moore<br />
Bildgestaltung Bernd Löhr<br />
Schnitt Antje Zynga<br />
Szenenbild Claus Rudolf Amler<br />
Casting Mai Seck<br />
Kostümbild Max Wohlkönig<br />
Musik Warner Poland, Kai-<strong>Uwe</strong> Kohlschmidt, Wolfgang Glum<br />
Ton Andreas Walther<br />
Produktionsleitung Joannes Pantos | Daniel Buresch, NDR<br />
Producerin Ilka Förster<br />
Produzentin Iris Kiefer<br />
Redaktion Daniela Mussgiller<br />
Besetzung<br />
Katrin König Anneke Kim Sarnau<br />
Alexander Bukow Charly Hübner<br />
Röder <strong>Uwe</strong> <strong>Preuss</strong><br />
Pöschel Andreas Guenther<br />
Thiesler Josef Heynert<br />
sowie Vincent Krüger, Jella Haase, Klaus Manchen,<br />
Christian Beermann, Rainer Reiners, Tamara Simunovic,<br />
Andreas Nickl, Julia Brandenburg, Fanny Staffa,<br />
Anton Levit, Wladimir Tarasjanz, Lukas Till Berglund,<br />
Jack Owen Berglund, Stefan Lochau, Siegfried Kadow,<br />
Anika Wangard u. v. a.<br />
Produktionsangaben<br />
Drehzeit 15. September bis 13. Oktober 2009<br />
Drehort Rostock und Berlin<br />
Länge 90 Minuten<br />
„<strong>Polizeiruf</strong> <strong>110</strong>: <strong>Einer</strong> <strong>von</strong> <strong>uns</strong>“ ist eine Produktion <strong>von</strong> filmpool im Auftrag des NDR.
8 polizeiruf <strong>110</strong>: einer <strong>von</strong> <strong>uns</strong> 9 polizeiruf <strong>110</strong>: einer <strong>von</strong> <strong>uns</strong><br />
Eoin Moore<br />
Buch und Regie<br />
Der Drehbuchautor und Regisseur Eoin Moore absolvierte<br />
die Ausbildung „Videoproduktion und Medienwissenschaft“<br />
in Dublin. Danach war er als Tontechniker,<br />
Tonmeister und Kameramann tätig. 1988 zog<br />
der gebürtige Ire nach Berlin. Von 1991 bis 1998 studierte<br />
er an der Deutschen Film und Fernsehakademie<br />
Berlin. Später arbeitete er dort und an der HFF München<br />
als Dozent für Regie und Schauspielführung.<br />
Für seine Regietätigkeit wurde Eoin Moore bereits<br />
mehrfach ausgezeichnet. So erhielt er 2008 für die<br />
„Polizei ruf <strong>110</strong>“Folge „Jenseits“ den Hamburger Krimipreis<br />
zu Ehren Jürgen Rolands. Die Produktion „Pigs<br />
will Fly“, bei der Eoin Moore sowohl für das Drehbuch<br />
als auch die Regie verantwortlich war, wurde für den<br />
Deutschen Filmpreis 2003 in den Kategorien bester<br />
Film, bester Hauptdarsteller und beste Nebendarstel lerin<br />
nominiert und war Wettbewerbsteilnehmer bei den<br />
Internationalen Filmfestspielen San Sebastian 2002.<br />
Für „plusminus Null“ wurde Eoin Moore mit dem Regieförderpreis<br />
der Hypobank beim Filmfest München 1998,<br />
dem 2. Preis beim Filmfestival Turin 1998, dem Preis für<br />
die beste Regie beim Max Ophüls Fest 1999 und dem<br />
GWFFFörderpreis als Bester Absolventenfilm 1998 geehrt.<br />
Im vergangenen Jahr entstand außer der „<strong>Polizeiruf</strong><br />
<strong>110</strong>“Episode auch eine Folge für die „Tatort“Reihe.<br />
Filmografie (Auswahl)<br />
In Vorbereitung<br />
<strong>Polizeiruf</strong> <strong>110</strong>: Feindbild (Buch)<br />
Four Walls – Kino (Buch und Regie)<br />
No Sad Songs – Kino (Buch und Regie)<br />
Trockenflug – Fernsehfilm (Buch und Regie)<br />
Fernsehen<br />
2009 Tatort: Altlasten (Regie)<br />
<strong>Polizeiruf</strong> <strong>110</strong>: <strong>Einer</strong> <strong>von</strong> <strong>uns</strong> (Buch und Regie)<br />
2008 <strong>Polizeiruf</strong> <strong>110</strong>: Schweineleben (Regie)<br />
2007 Post Mortem, 2 Episoden (Regie)<br />
2006/07 <strong>Polizeiruf</strong> <strong>110</strong>: Jenseits (Regie)<br />
2006 Hochzeit um jeden Preis (Regie)<br />
2004/05 <strong>Polizeiruf</strong> <strong>110</strong>: Die Prüfung (Regie)<br />
2002 Verkehrsinsel (Buch und Regie)<br />
Kino<br />
2004/05 Im Schwitzkasten (Regie)<br />
2002 Pigs will fly<br />
2000 Conamara (KoAutor und Regie)<br />
1998 plus-minus null (Buch und Regie)<br />
1997 9 1/2 Minuten Kurzfilm (Buch und Regie)<br />
1996 Storm Rising Kurzfilm (Buch und Regie)<br />
1993 Child of Light Doku (Regie)
10 polizeiruf <strong>110</strong>: einer <strong>von</strong> <strong>uns</strong> 11 polizeiruf <strong>110</strong>: einer <strong>von</strong> <strong>uns</strong><br />
„Die Idee ist, dass es eine starke<br />
Grundgeschichte gibt, die mit den<br />
Ermittlern verknüpft ist“<br />
Gespräch mit Eoin Moore<br />
Welchen Einfluss konnten Sie als Autor und Regisseur<br />
der Auftaktfolge auf die Gestaltung der neuen „<strong>Polizeiruf</strong><br />
<strong>110</strong>“-Reihe aus Rostock nehmen?<br />
Als ich hörte, dass es eine neue Reihe geben sollte,<br />
schickte ich eine EMail an die Redakteurin mit dem<br />
Vorschlag, Charly Hübner für eine Ermittlerrolle in<br />
Betracht zu ziehen. Bei ihm sehe ich die Figur des Fitz<br />
aus „Für alle Fälle Fitz“ vor mir. Ich habe in meinen<br />
Arbeiten für Krimis immer das ein oder andere vermisst.<br />
Nach ein paar Monaten kam dann die Anfrage, ob<br />
ich nicht die Regie übernehmen wollte. Die Grundidee,<br />
dass Bukow eine dunkle Vergangenheit hat und Katrin<br />
König gegen ihn ermittelt, war schon vorhanden. In<br />
den gemeinsamen Gesprächen über die Ausgestaltung<br />
der Figuren und der Reihe stellte sich heraus, dass wir<br />
alle das Gleiche wollten, und so bot man mir auch an,<br />
das Drehbuch zu schreiben. In dem Fall fiel mir das<br />
Schreiben sehr leicht – endlich konnte ich meine Vor <br />
stel lungen <strong>von</strong> interessanten Ermittlerfiguren, die ihre<br />
dunklen, verborgenen Seiten haben, umsetzen.<br />
König und Bukow wurden zusammen mit den<br />
Schauspielern entwickelt. Wie lief das ab?<br />
Ich komme vom Kino und bin es gewohnt, die Figuren<br />
mit den Schauspielern zu entwickeln. Mit Anneke und<br />
Charly ist das ein Vergnügen. Wir haben <strong>uns</strong> bestimmte<br />
Sachen überlegt, aber sie auch immer wieder an der<br />
Realität überprüft. Ich war in Rostock bei der Polizei,<br />
um zu sehen, was machbar ist und was nicht. Mit<br />
Anneke war ich beim Landeskriminalamt in Rampe,<br />
um die Arbeit der operativen Fallanalytiker kennenzulernen.<br />
Uns ist es ein großes Anliegen, dass die<br />
Charaktere und Geschichten in einem modernen<br />
Hier und Jetzt verhaftet sind.<br />
Wie kommt es, dass es neben den beiden Hauptfiguren<br />
noch drei weitere Beamte gibt? Soviel Personal<br />
kommt im Sonntagabend-Krimi sonst nicht vor.<br />
Ursprünglich hatten wir sogar drei Personen mehr,<br />
doch um ihnen allen gerecht zu werden, fehlt in einem<br />
90Minüter schlicht die Zeit. Es gibt neben dem abgeschlos<br />
senen Fall eine Horizontale, also eine Geschichte,<br />
die sich über mehrere Folgen erstreckt. Im Mittelpunkt<br />
der Horizontale stehen König und Bukow sowie die<br />
anderen aus der Polizeidienststelle. Die interessanten<br />
Figuren in dieser Reihe sollen die Ermittler sein, nicht<br />
die Episodenhauptrollen. Normalerweise passt die<br />
Problematik der Ermittler immer zufällig auch zu dem<br />
Fall. Das wirkt oft genug konstruiert. Die Idee hinter<br />
dieser „<strong>Polizeiruf</strong>“Reihe aber ist, dass es eine Langzeitentwicklung,<br />
eine starke Grundgeschichte gibt, die mit<br />
den Ermittlern verknüpft ist. In diesem Fall: Was gibt<br />
es aus Bukows Vergangenheit aufzudecken, was ist in<br />
Berlin passiert?! Und: Die Kollegin, die intern gegen<br />
ihn ermittelt, ermittelt in den regulären Fällen mit ihm<br />
gemeinsam. Um diese Geschichte auszufüllen, brauchen<br />
wir mehr Figuren.<br />
Das Konzept der Horizontalen heißt auch, dass es<br />
klare Entwicklungspunkte gibt, an die sich zukünftige<br />
Autoren strikt halten müssen?<br />
Die Entwicklungslinien der Hauptfiguren sind grob<br />
vorgegeben. Zusammen mit der Redakteurin Daniela<br />
Mussgiller, der Produzentin Iris Kiefer und der Producerin<br />
Ilka Förster fungiere ich für den Start als eine Art<br />
Headwriter, der darauf achtet, dass die Entwicklung<br />
stringent bleibt und so verläuft wie abgesprochen.<br />
Außerdem schreibe ich gerade am dritten Teil. Was die<br />
Fälle der einzelnen Episoden angeht, ist jeder Autor frei.<br />
Für die erste Folge wurde in mehrerer Hinsicht ein<br />
sozial konflikthaltiges Milieu gewählt.<br />
Ein sehr großer Teil der Zuschauer lebt so, gerade in<br />
Rostock. Rostock besteht ein wenig aus Altstadt, Hanse,<br />
viel Hafen und unglaublich vielen Neubauvierteln, die<br />
in den Siebziger und Achtzigerjahren zwischen Rostock<br />
und Warnemünde entstanden sind. Die Idee war, gleich<br />
in der ersten Folge Rostock ausführlich vorzustellen.<br />
Außerdem setzt dies eine Farbe. Damit ist klar, dass es<br />
sich um einen lebensnahen „<strong>Polizeiruf</strong>“ handelt, der<br />
sich traut, in Milieus rein zu gehen. Wir zeigen das auf<br />
Augenhöhe, vorurteilsfrei und differenziert.
12 polizeiruf <strong>110</strong>: einer <strong>von</strong> <strong>uns</strong> 13 polizeiruf <strong>110</strong>: einer <strong>von</strong> <strong>uns</strong><br />
Anneke Kim Sarnau<br />
ist Katrin König<br />
Ihr erstes Engagement erhielt die Schauspielerin<br />
Anneke Kim Sarnau nach ihrem Studium <strong>von</strong> 1993 bis<br />
1996 an der Stuttgarter Hochschule für Musik und<br />
Darstellende K<strong>uns</strong>t am Wiener Burgtheater. Es folgten<br />
weitere Gastspiele am Schauspielhaus Düsseldorf<br />
sowie am Hamburger Schauspielhaus.<br />
Ihr Filmdebüt gab Anneke Kim Sarnau 1998 in Stefan<br />
Krohmers „Barracuda dancing“. Im darauf folgendem<br />
Jahr stand sie unter der Regie <strong>von</strong> Hartmut Schoen für<br />
den Fernsehfilm „Vom Küssen und vom Fliegen“ vor der<br />
Kamera, 2002 für Kai Wessels Fernsehspiel „Juls<br />
Freundin“ und für Stefan Krohmers Kinofilm „Sie haben<br />
Knut“. 2003 entstand „Ich liebe das Leben“. Für ihre<br />
Hauptrollen in „Ende der Saison“ (2000) und „Die<br />
Hoffnung stirbt zuletzt“ (2001) wurde Anneke Kim<br />
Sarnau vielfach ausge zeichnet, unter anderem mit dem<br />
Deutschen Fernsehpreis und zweimal mit dem Grimme<br />
Preis mit Gold. Seither übernahm Anneke Kim Sarnau<br />
Rollen in Film und Fernsehen, zum Beispiel in Stephan<br />
Wagners viel diskutiertem Fernsehfilm „In Sachen<br />
Kaminski“, in Angelina Maccarones preisgekröntem<br />
Kinofilm „Fremde Haut“ sowie in Hardi Sturms Drama<br />
Komödie „Nicht <strong>von</strong> diesem Stern“.<br />
2004 folgte ihre erste USProduktion: der JohnleCarre<br />
Thriller „Der ewige Gärtner“ mit Ralph Fiennes. Von<br />
2007 bis 2008 war sie als Kommissarin Kerstin Winter<br />
in der KrimiComedySerie „Dr. Psycho“ zu sehen, wofür<br />
sie mit dem GrimmePreis als beste Nebendarstellerin<br />
nominiert wurde. Zu ihren weiteren Filmarbeiten<br />
zählen „Auf der anderen Seite des Glücks“, „Prager<br />
Botschaft“, der mehrfach ausgezeichnete ARDFilm „Ihr<br />
könnt euch niemals sicher sein“ sowie die ZDF<br />
Produktionen „Ein Mann, ein Fjord“ <strong>von</strong> Angelo<br />
Collagrossis und Ken Folletts „Eisfieber“.<br />
Filmografie (Auswahl)<br />
Fernsehen<br />
2009 <strong>Polizeiruf</strong> <strong>110</strong>: Aquarius (Regie: Edward Berger)<br />
<strong>Polizeiruf</strong> <strong>110</strong>: <strong>Einer</strong> <strong>von</strong> <strong>uns</strong> (Eoin Moore)<br />
Ken Folletts Eisfieber (Regie: Peter Keglevic)<br />
2008 Ihr könnt euch niemals sicher sein<br />
(Regie: Nicole Weegmann)<br />
Die Drachen besiegen (Regie: Franziska Buch)<br />
Ein Mann ein Fjord (Regie: Angelo Collagrossi)<br />
Das Haus meines Vaters<br />
(Regie: Matthias Tiefenbacher)<br />
2007 Dr. Psycho (8 Folgen,<br />
Regie: Richard Huber, Franziska Meletzky)<br />
Mitte 30 (Regie: Stefan Krohmer)<br />
2006 Sesamstraße<br />
Der falsche Tod (Regie: Martin Eigler)<br />
Dr. Psycho (Regie: Ralf Huettner, Richard Huber)<br />
Prager Botschaft (Regie: Lutz Konermann)<br />
Rosa Roth – Sechs Tage zuviel (Regie: Carlo Rola)<br />
2005 Auf der anderen Seite des Glücks<br />
(Regie: Christiane Balthasar)<br />
2004 In Sachen Kaminski (Regie: Stephan Wagner)<br />
Tatort: Tanz am Abgrund (Regie: René Heisig)<br />
2003 Tatort – Hundeleben<br />
(Regie: Tatjana Riegelsberger)<br />
2002 Juls Freundin (Regie: Kai Wessel)<br />
Ich liebe das Leben (Regie: Anna Justice)<br />
2001 Mehr als nur Sex (Regie: Claudia Garde)<br />
Die Hoffnung stirbt zuletzt<br />
(Regie: Marc Rothemund)<br />
2000 Sommernachtstod (Regie: Lars Montag)<br />
Ende der Saison (Regie: Stefan Krohmer)<br />
1999 Vom Küssen und vom Fliegen<br />
(Regie: Hartmut Schoen)<br />
Kino<br />
2008 Deutschland 09 – Schieflage<br />
(Regie: Sylke Enders)<br />
2007 Nicht <strong>von</strong> diesem Stern (Regie: Hardi Sturm)<br />
2005 FC Venus (Regie: Ute Wieland)<br />
2004 Fremde Haut (Regie: Angelina Maccarone)<br />
The Constant Gardener / Der ewige Gärtner<br />
(Regie: Fernando Meirelles)<br />
Freundinnen (Regie: Tobias Stille)<br />
2003 Wedding Daydream (Regie: Ansgar Ahlers)<br />
2002 Sie haben Knut (Regie: Stefan Krohmer)
14 polizeiruf <strong>110</strong>: einer <strong>von</strong> <strong>uns</strong> 15 polizeiruf <strong>110</strong>: einer <strong>von</strong> <strong>uns</strong><br />
„Ich finde es toll, dass Katrin eine<br />
heimliche Revoluzzerin ist“<br />
Gespräch mit Anneke Kim Sarnau<br />
Als Sie das Angebot erhielten, eine Kommissarin in<br />
einem „<strong>Polizeiruf</strong> <strong>110</strong>“ zu spielen, was ging Ihnen da<br />
durch den Kopf?<br />
Ich habe mich unheimlich gefreut, dass mein Partner<br />
Charly Hübner sein würde. Wir hatten schon einmal<br />
miteinander gedreht und <strong>uns</strong> auf Anhieb gemocht. Wir<br />
sind prima miteinander ausgekommen, die Arbeit war<br />
großartig und ich war mir sicher: Mit Charly kann das<br />
etwas richtig Gutes werden. Ich bekam dann eine Charak<br />
terbeschreibung <strong>uns</strong>erer beiden Rollen, die ich sehr<br />
spannend fand. Durch sie konnte ich mir gut vorstellen,<br />
die Figur über eine längere Zeit zu begleiten und zugleich<br />
die Gelegenheit zu haben, mich als Schauspie le rin<br />
weiter zu entwickeln. Und überdies mag ich als gebürtige<br />
Norddeutsche und Wasserfan MecklenburgVorpom<br />
mern sehr und finde Rostock als Handlungsort des<br />
neuen <strong>Polizeiruf</strong>s mit seinem Hafen und seiner Nähe zu<br />
Skandinavien und Dänemark eine gelungene Wahl.<br />
Welche Akzente konnten Sie der Figur der Katrin König<br />
verleihen?<br />
Wir durften Vorschläge machen, die in die Entwicklung<br />
einflossen. Dass wir <strong>von</strong> Anfang an dabei waren und<br />
Impulse beisteuern durften, hat mir richtig gut gefallen.<br />
Charly und ich haben für <strong>uns</strong>ere Figuren Biografien<br />
geschrieben. Die Ergebnisse wurden gemein schaftlich in<br />
der Runde diskutiert, die mit Ausnahme <strong>von</strong> Charly und<br />
den Regisseuren nur aus Frauen bestand. Gerade Eoin<br />
Moore, der die Figuren auf den Weg ge bracht hat, war<br />
sehr offen. Das macht die Arbeit um so vieles wertvoller<br />
– auch oder vielleicht gerade für mich selbst.<br />
Wie würden Sie das Verhältnis zwischen Bukow und<br />
Katrin König beschreiben?<br />
Da herrscht zuerst einmal eine ziemlich große Spannung.<br />
Es treffen zwei Menschen aufeinander, die zwar<br />
sehr verschieden sind, sich aber nicht gleichgültig gegen<br />
überstehen. Dadurch können sich König und Bukow<br />
mit wenigen Worten anstacheln oder an ihren wunden<br />
Punkten treffen, weil sofort eine Reaktion hervor ge <br />
ru fen wird. Jeder hat eine andere, unorthodoxe Art,<br />
sei nen Job auszuüben, was immer wieder zu Reibungen<br />
und zu einem bestimmten Knistern auf den ver schiedens<br />
ten Ebenen führt. König und Bukow verbindet<br />
zudem, dass sie beide eine Leidenschaft für ihren Beruf<br />
haben und beide den Beruf aus sehr persönlichen,<br />
aber sehr unterschiedlichen Beweggründen ausüben.<br />
Wie sehen Sie Katrin König?<br />
Sie ist sehr überlegt, hat aber auch ein hohes Temperament,<br />
das sie tendenziell für sich behält. Auf ihre Art ist<br />
sie unorthodox. Während Bukow extrovertierter agiert,<br />
behält sie mehr für sich und setzt ihre unorthodoxen<br />
Mittel bewusster und gezielter ein. Sie ist sehr intelligent,<br />
wach, klar und emotional. Sie versucht, professionell<br />
zu sein und sich nicht <strong>von</strong> Emotionen mitreißen zu<br />
lassen, will diese aber auch nicht ausklammern. Ihr<br />
Unrechtsbewusstsein ist stark ausgeprägt, weshalb sie<br />
immer versucht, Unrecht und Ungerechtigkeiten klar<br />
und geradlinig zu bekämpfen. Im Laufe der Zeit ist sie<br />
zu der Überzeugung gelangt, einen Weg gefunden zu<br />
haben, wie sie gut und professionell dagegen vorgehen<br />
kann, ohne dass jemand sie für ihre Vorgehensweise<br />
ernsthaft zurechtweisen kann. Sie ist aber weder<br />
spießig noch konservativ, auch wenn das gelegentlich<br />
so rüberkommen mag.<br />
Katrin König ist vom LKA entsandt worden. Welche<br />
Aufgabe hat sie bekommen?<br />
Das Landeskriminalamt MecklenburgVorpommern<br />
hat sie auf ein Amtshilfeersuchen des LKA Berlin in<br />
die Dienst stelle <strong>von</strong> Bukow versetzt, damit sie herausfin<br />
det, warum er sich aus der Sonderkommission gegen<br />
Zoran Subocek zurückgezogen hatte, wodurch die<br />
bisherigen Ermittlungen gegen ihn wertlos geworden<br />
sind.<br />
Katrin König ist zudem sehr gesundheitsbewusst und<br />
hat eine außerordentliche DVD-Sammlung an Polizeiserien.<br />
Haben Sie die ein oder andere dieser Serien<br />
gesehen?<br />
Meine Lieblingsserie ist „Life on Mars“, in der sich ein<br />
Polizist in den 70ern wiederfindet. Die habe ich in das<br />
Regal gestellt. Hier geht es um echte, dreidimensionale<br />
Menschen, die nicht versuchen, in ihrem Verhalten<br />
möglichst korrekt zu sein. So korrekt meine Figur auch<br />
ist, so großartig finde ich es, dass sie normal redet und<br />
nicht versucht, einen Ton anzunehmen, <strong>von</strong> dem man<br />
glaubt, dass Polizisten so reden. „Dexter“ habe ich ebenfalls<br />
gesehen, aber die CSISerien sind nicht mein Fall.<br />
Kann man durch Polizeiserien etwas für die eigene<br />
Arbeit mitnehmen?<br />
Natürlich ziehe ich aus allem, egal ob positiv oder negativ,<br />
was ich im Fernsehen sehe, einen Nutzen für meine<br />
Arbeit. Aber am Ende muss daraus etwas Eigenes entstanden<br />
sein, sonst klingt es banal und blöd. Wenn im<br />
Drehbuch ein Satz steht, der sich anhört, als habe ihn<br />
die „Kollegin“ am Tag zuvor schon im Fernsehen gesagt,<br />
darf man ihn nicht als blöd abtun. Solche Sätze stehen<br />
in einem Kontext, und als Schauspieler muss ich die<br />
Arbeit leisten, damit sie die Bedeutung bekommen, die<br />
ihnen innerhalb der Geschichte zugedacht ist.<br />
Auf dem Kühlschrank <strong>von</strong> Katrin König prangt ein<br />
Aufkleber der Freistadt Christiania, die in Kopenhagen<br />
liegt. Wie kam es dazu?<br />
Ich bin ein großer Fan <strong>von</strong> Christiania und habe in die<br />
Biografie <strong>von</strong> Katrin König hineingeschrieben, dass sie<br />
nach der Schule eine Zeit in Christiania gelebt hat. Sie<br />
unterstützt alternative Lebens und Gesellschafts formen,<br />
aber sie hat auch gemerkt, dass sie ihren eigenen<br />
Weg gehen muss, um ihre Ideale umzusetzen. Ihre<br />
starke Sympathie für Christiania begründet ihr wildes<br />
Herz und dass sie eben keine klassische Beamtin mit<br />
bürgerlicher Biografie ist. Diese Art <strong>von</strong> Polizisten sind<br />
selten. Gerade FallAnalytiker tauchen so tief in die<br />
Psyche anderer Menschen ein, dass sie auf Dauer einen<br />
ganz anderen Blick aufs Leben bekommen und ihre<br />
Ener gien nicht mehr für Blödsinn vergeuden. In Christiania<br />
hat man die Abgründe der Menschen direkt vor Augen,<br />
mehr als in der „normalen“ Gesellschaft, aber dort<br />
werden sie nicht glatt gebügelt. Der Kampf dort ist<br />
archa isch und ehrlicher, nahe am Menschen dran. Ich<br />
fin de es einfach toll, dass Katrin eine heimliche Revoluzzerin<br />
ist und hoffe, dass dies in einer späteren Folge<br />
eine Rolle spielt.
16 polizeiruf <strong>110</strong>: einer <strong>von</strong> <strong>uns</strong> 17 polizeiruf <strong>110</strong>: einer <strong>von</strong> <strong>uns</strong><br />
Charly Hübner<br />
ist Alexander Bukow<br />
Charly Hübner war nach seiner Schauspielausbildung<br />
an der Hochschule für Schauspielk<strong>uns</strong>t Ernst Busch bis<br />
2003 ausschließlich am Theater zu sehen, am Schauspiel<br />
Frankfurt am Main, am Theater am Turm Frankfurt<br />
sowie mit GastEngagements an der Schaubühne<br />
in Berlin. 1996 erhielt er den FriedrichLuftPreis für die<br />
Inszenierung „Weihnachten bei Iwanows“ sowie den<br />
Darstellerpreis vom Treffen der Schauspielschulen in<br />
Chemnitz.<br />
2003 begann Charly Hübners Fernsehkarriere u. a. mit<br />
einer Rolle in „Wenn Weihnachten wahr wird“. Im<br />
gleichen Jahr folgte sein Kinodebüt in Sherry Hormanns<br />
Komödie „Männer wie wir“. Seither war Charly Hübner<br />
regelmäßig in TVFilmen und Reihen zu sehen, etwa in<br />
Patrick Tauss’ Drama „Kahlschlag“, Jörg Grünlers Film<br />
„Neger, Neger, Schornsteinfeger“ sowie in mehreren<br />
Episoden der „Tatort“Reihe, darunter „Märchenwald“,<br />
„Requiem“, „In eigener Sache“ und „Kaltes Herz“.<br />
Im Kino war der Schauspieler unter anderem in Eoin<br />
Moores „Im Schwitzkasten“, in Florian Henckel <strong>von</strong><br />
Donnersmarck Oscargekröntem StasiDrama „Das<br />
Leben der Anderen“, in Hardi Sturms Erstlingswerk<br />
„Nicht <strong>von</strong> diesem Stern“ und Christian Züberts „Hardcover“<br />
zu sehen. 2008 folgten Marco Kreuz paint ners<br />
„Krabat“ und ein Gastauftritt bei Til Schweigers „1 1/2<br />
Ritter“. 2007/2008 war Charly Hübner wieder, wie<br />
schon zu Beginn seiner Karriere, als Theaterschauspieler<br />
am Schauspielhaus Zürich aktiv. 2009 spielte er u. a.<br />
in dem Kinofilm „Die Gräfin“ <strong>von</strong> July Delpy und im<br />
Fernsehfilm „Über den Tod hinaus“.<br />
Filmografie (Auswahl)<br />
Fernsehen<br />
2009 <strong>Polizeiruf</strong> <strong>110</strong>: Aquarius<br />
(Regie: Edward Berger)<br />
<strong>Polizeiruf</strong> <strong>110</strong>: <strong>Einer</strong> <strong>von</strong> <strong>uns</strong><br />
(Regie: Eoin Moore)<br />
Sieben Tage (Regie: Petra Wagner)<br />
Im Schatten der Gerechtigkeit<br />
(Regie: Hans Günther Bücking)<br />
Tatort: Kaltes Herz (Regie: Thomas Jauch)<br />
Ladykracher V (Regie: Tobi Baumann,<br />
Jan Markus Linhof, Christoph Schnee)<br />
2008 Über den Tod hinaus (Regie: Andreas Senn)<br />
Ladykracher IV (Regie: Christoph Schnee,<br />
Tobi Baumann, Jan Markus Linhof)<br />
2007 Tatort: In eigener Sache (Regie: Elmar Fischer)<br />
<strong>Einer</strong> bleibt sitzen (Regie: Tim Trageser)<br />
Die dunkle Seite (Regie: Peter Keglevicz)<br />
Post Mortem (2. Staffel, Regie: Thomas Jauch,<br />
Christoph Stark)<br />
2006 Pastewka – Die Strategie der Schnecke<br />
(Regie: Joseph Orr)<br />
Eine folgenschwere Affäre<br />
(Regie: Martin Enlen)<br />
Post Mortem (1. Staffel, Regie: Thomas Jauch,<br />
Elmar Fischer)<br />
2005 Einfache Leute (Regie: Thorsten Näter)<br />
Meine verrückte türkische Hochzeit<br />
(Regie: Stefan Holtz)<br />
Kahlschlag (Regie: Patrick Tauss)<br />
Die Abrechnung (Regie: Thorsten Näter)<br />
Neger, Neger, Schornsteinfeger<br />
(Regie: Jörg Grünler)<br />
Helen, Fred und Ted (Regie: Sherry Hormann)<br />
2004 <strong>Polizeiruf</strong> <strong>110</strong>: Die Prüfung<br />
(Regie: Eoin Moore)<br />
Jetzt erst recht<br />
(Regie: Andi Niesser, Mike Zens)<br />
Durch Liebe erlöst (Regie: Jörg Grünler)<br />
Tatort: Märchenwald<br />
(Regie: Christiane Balthasar)<br />
2003 Tatort: Todesbande (Regie: Thomas Bohn)<br />
Berlin, Berlin (Regie: Ulrike Hamacher)<br />
Wenn Weihnachten wahr wird<br />
(Regie: Sherry Hormann)<br />
Kino<br />
2010 Die Sonne, die <strong>uns</strong> täuscht lll<br />
(Regie: Nikita Mikhalkov)<br />
Das Schweigen (Regie: Baran Bo Odar)<br />
Same, same but different<br />
(Regie: Detlev Buck)<br />
Unkraut im Paradies (Regie: Bartosz Werner)<br />
2009 The Countess (Regie: Julie Delpy)<br />
Edgar (Regie: Fabian Busch)<br />
2008 Krabat (Regie: Marco Kreuzpaintner)<br />
Der rosa Riese (Regie: Rosa <strong>von</strong> Praunheim)<br />
1 1/2 Ritter (Regie: Til Schweiger)<br />
Hardcover (Regie: Christian Zübert)<br />
2007 Nicht <strong>von</strong> diesem Stern (Regie: Hardi Sturm)<br />
Der will nur spielen (Regie: Axel Ranisch)<br />
Autopiloten (Regie: Bastian Günther)<br />
Tell (Regie: Mike Eschmann)<br />
Hände weg <strong>von</strong> Mississippi<br />
(Regie: Detlev Buck)<br />
2006 Das Leben der Anderen<br />
(Regie: Florian Henckel <strong>von</strong> Donnersmarck)<br />
Vier Töchter (Regie: Rainer Kaufmann)<br />
2005 Im Schwitzkasten (Regie: Eoin Moore)<br />
2004 Männer wie wir (Regie: Sherry Hormann)
18 polizeiruf <strong>110</strong>: einer <strong>von</strong> <strong>uns</strong> 19 polizeiruf <strong>110</strong>: einer <strong>von</strong> <strong>uns</strong><br />
„Bei Bukow läuft alles über das<br />
Intuitive“<br />
Gespräch mit Charly Hübner<br />
Wie war das, als Sie den Anruf mit dem Angebot<br />
erhielten, Bukow zu spielen?<br />
Meiner Schauspielagentin sagte ich, sie solle sofort auflegen<br />
und bitte nochmals anrufen. Wenn das Angebot<br />
stimme, müsse sie es mir einfach noch einmal sagen –<br />
man ist in so einem Moment ja erstmal überrascht.<br />
Beim zweiten Anruf meiner Agentin folgte sofort die<br />
Frage, ob ich einen Partner bekomme oder zum Einzelgänger<br />
werde. Als ich dann hörte, dass Anneke Kim<br />
Sarnau, mit der ich schon gemeinsam vor der Kamera<br />
stand, meine Partnerin wird, habe ich mich umso mehr<br />
auf meine neuen Tätigkeiten als Kommissar Bukow<br />
gefreut. Zumal ich persönlich eine Frau als Partnerin<br />
interessanter finde. In meiner Wahrnehmung haben<br />
Frauen aufgrund ihres Lebensalltags der vergangenen<br />
Jahrhunderte kurzerhand eine andere Herangehensweise<br />
an Dinge als Männer. Hier trifft das „Ichweißwieesgeht“<br />
des männlichen Geschlechts auf das „WirhabenmehrereOptionen“<br />
der Frauen. Diese Intuitivimpulsive<br />
gegen das Überlegte macht Situationen viel<br />
reichhaltiger und damit spannender. Vor allem, weil<br />
man zwei Methoden <strong>von</strong> Ermittlungsarbeit und den<br />
Konflikten, die daraus entstehen, zeigen kann.<br />
Wo sehen Sie das Spannende in der Konstellation<br />
König – Bukow?<br />
<strong>Einer</strong>seits ist da das Offensichtliche, <strong>uns</strong>ere unterschiedliche<br />
Statur: Anneke ist klein, drahtig und sportlich und<br />
ich bin groß und bullig. Dieses unterschiedliche Gegenüber<br />
finde ich toll. In dem Team steht Katrin König für<br />
die moderne Welt, die moderne Forschung. Bukow hingegen<br />
kommt aus der alten Welt. Bei ihm läuft alles<br />
über das Intuitive. Dass dieses Gegensätzliche gemeinsam<br />
darauf angesetzt wird, einen Mörder zu finden, hat<br />
für mich einen großen Reiz.<br />
Wie sehen Sie Alexander Bukow?<br />
Wenn man ihn im Film sieht, wirkt er sehr konkret: Er<br />
redet wenig und langt rasch zu. Aber wenn ich ihn spiele,<br />
kann ich ihn nicht an vier, fünf Attributen festmachen,<br />
weil er einen Riss in seiner Biografie hat. Einen<br />
solchen Riss zu spielen, ist – zumindest zurzeit – nur als<br />
entwederoder möglich. Entweder die eine oder die andere<br />
Seite. Das macht großen Spaß. Bukow selber zieht<br />
konstant eine Mauer um sich, damit er sich vor seiner<br />
Außenwelt schützen kann.<br />
Bukow war ein Krimineller, bevor er Polizist wurde.<br />
Man muss ja nicht gleich Polizist werden, wenn man<br />
aussteigt …<br />
Er ist in einer Gegend aufgewachsen, in der man seinerzeit<br />
schnell in ein dunkles Milieu rutschen konnte.<br />
Irgend wann kam der Punkt, dass der junge Bukow zur<br />
Selbstjustiz griff. Polizeichef Röder konnte ihn da<strong>von</strong><br />
aber in letzter Sekunde abhalten. Röder brachte Bukow<br />
auch auf die Idee, Polizist zu werden. Die Umstände<br />
seinerzeit haben eigentlich in der Folge gar nichts anderes<br />
zugelassen, als dass Bukow nach Berlin ging und<br />
den Rat befolgte.<br />
Die Auftaktfolge fängt gleich mit einer Milieustudie<br />
an, die unmissverständlich klar macht, wo man ist.<br />
Ja. Eoin Moore schafft es immer wieder, in der Lebenssituation<br />
„kleiner“ Leute Details zu finden und ihnen jene<br />
Bedeutung zu geben, über die der Zuschauer sofort<br />
versteht, in was für einer Situation sich die Figuren befinden.<br />
In diesem Fall geht es eben um Menschen, die<br />
mit Arbeits und Perspektivlosigkeit konfrontiert sind.<br />
Aber schon der zweite Teil spielt in einem anderen Milieu,<br />
und es wird bestimmt auch eine Folge geben, die<br />
in den Villen in Warnemünde unter den Reichen spielt.<br />
Wie realistisch ist der Hintergrund mit der<br />
Russenmafia?<br />
Ich habe natürlich auch die Frage gestellt, wie präsent<br />
die Russen heute noch sind. Die Polizei sagte dann: „Sie<br />
sind hier, aber wir wissen nicht, was sie tun.“ Wir haben<br />
sie auch gesehen. In Rostock liegen sehr viele russische<br />
Boote und man kann leicht auf sie rauf und mit ihnen<br />
weg. Ich hatte den Eindruck, es findet praktisch keine<br />
Kontrolle statt, und wenn es mal eng wird, ist man<br />
schnell auf dem offenen Meer.
20 polizeiruf <strong>110</strong>: einer <strong>von</strong> <strong>uns</strong> 21 polizeiruf <strong>110</strong>: einer <strong>von</strong> <strong>uns</strong><br />
<strong>Uwe</strong> <strong>Preuss</strong><br />
ist Röder<br />
<strong>Uwe</strong> <strong>Preuss</strong> studierte Schauspiel an der Hochschule der<br />
Künste in der damals noch geteilten Stadt Berlin. Sein<br />
erstes festes Theaterengagement führte ihn zurück in<br />
seine Geburtsstadt an das Staatsschauspiel Dresden.<br />
Nach zwei Spielzeiten wechselte er 1995 an das Berliner<br />
Ensemble, wo er in zahlreichen Inszenierungen, u. a. in<br />
Heiner Müllers „Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo<br />
Ui“ für das Festival d’Avignon, Robert Wilsons „Dantons<br />
Tod“ für die Salzburger Festspiele und in Arbeiten<br />
<strong>von</strong> George Tabori oder in Martin Wuttkes „Germania<br />
III“ spielte. In den Theaterarbeiten der Filmemacher<br />
Werner Schroeter, Thomas Heise und der Filmregisseurin<br />
Ulrike Ottinger stand er während seines Engagements<br />
auf der Bühne.<br />
Seit 2002 arbeitet <strong>Uwe</strong> <strong>Preuss</strong> als freier Schauspieler<br />
vorwiegend für Film und Fernsehen, ist aber weiterhin<br />
als Gast in Theaterinszenierungen u. a. in „Im Dickicht<br />
der Städte“ an der Schaubühne, am MaximGorki Theater<br />
Berlin und zuletzt als König Duncan in „Macbeth“<br />
an der Volksbühne zu sehen. Sein Fernsehdebüt gab er<br />
2001 in Tom Zenkers Fernsehfilm „Es leckt“, gefolgt<br />
<strong>von</strong> mehreren Episodenrollen in „SK Kölsch“, „SOKO<br />
Wismar“ sowie Rollen in Kurzfilmen und einem Kölner<br />
„Tatort“. 2006 war <strong>Uwe</strong> <strong>Preuss</strong> unter der Regie <strong>von</strong> Axel<br />
Koenzen im Spielfilm „FIRN“ zu sehen, der im Wettbewerb<br />
der Cinefondation der Filmfestspiele in Cannes<br />
lief. Im selben Jahr engagierte ihn Dominik Graf für<br />
einen Auftritt im Fernsehfilm „Eine Stadt wird er presst“,<br />
dem 2008 eine weitere Zusammenarbeit in der Mini<br />
Serie „Im Angesicht des Verbrechens“ folgte, in der er<br />
eine tragende Rolle verkörpert. Zuletzt entstand neben<br />
den „<strong>Polizeiruf</strong> <strong>110</strong>“Folgen die DokuFiction „Die Flicks“<br />
mit <strong>Uwe</strong> <strong>Preuss</strong> in der Rolle des Friedrich Flick.<br />
Filmografie (Auswahl)<br />
Fernsehen<br />
2010 Die Flicks (Regie: Norbert Skrovanek)<br />
Im Angesicht des Verbrechens<br />
(Regie: Dominik Graf)<br />
2009 <strong>Polizeiruf</strong> <strong>110</strong>: Aquarius<br />
(Regie: Edward Berger)<br />
<strong>Polizeiruf</strong> <strong>110</strong>: <strong>Einer</strong> <strong>von</strong> <strong>uns</strong><br />
(Regie: Eoin Moore)<br />
Bloch – Tod eines Freundes<br />
(Regie: Züli Aladag)<br />
KDD – Kriminaldauerdienst<br />
(Regie: Christian Zübert)<br />
2008 Tatort: Oben und Unten<br />
(Regie: Nils Willbrandt)<br />
<strong>Polizeiruf</strong> <strong>110</strong>: Die armen Kinder <strong>von</strong> Schwerin<br />
(Regie: Christine Hartmann)<br />
Der Kriminalist – Spurlos<br />
(Regie: Thomas Jahn)<br />
Tatort: Brandmal (Regie: Maris Pfeiffer)<br />
2007 Tatort: Und Tschüss (Regie: Thomas Bohn)<br />
2006 Polska Roadmovie (Regie: Bartosz Grudziecki)<br />
FIRN (Regie: Axel Koenzen)<br />
Eine Stadt wird erpresst (Regie: Dominik Graf)<br />
Tatort: Blumen des Bösen<br />
(Regie: Thomas Stiller)<br />
2004 SOKO Wismar – Doppelt hält schlechter<br />
(Regie: Nils Willbrandt)<br />
SK Kölsch – Bullen und Butler<br />
(Regie: Michael Schneider)<br />
2003 Die Anstalt (Regie: Rolf Wellingerhof)<br />
2001 Es leckt (Regie: Tom Zenker)
22 polizeiruf <strong>110</strong>: einer <strong>von</strong> <strong>uns</strong> 23 polizeiruf <strong>110</strong>: einer <strong>von</strong> <strong>uns</strong><br />
„Röder ist eine Art Vaterfigur für<br />
Bukow“<br />
Gespräch mit <strong>Uwe</strong> <strong>Preuss</strong><br />
„Der Röder ist die moralische Instanz im Kommissariat“,<br />
charakterisiert Charly Hübner Ihre Figur. Stimmen Sie zu?<br />
Das ist durchaus richtig. Zudem hält Röder nicht nur die<br />
Fäden der einzelnen Kommissariate wie Mord und Totschlag,<br />
Sexualdelikte, Korruption, Wirtschaftskriminalität,<br />
Rauschgift und Jugendkriminalität zusammen und<br />
ist als 1. Kriminalhauptkommissar dem Landeskriminalamt<br />
MecklenburgVorpommern direkt unterstellt, sondern<br />
er ist dem Hauptermittler weisungsbefugt. In der<br />
Regel haben wir als Zuschauer den Eindruck, dass in<br />
Deutschland ein oder zwei Ermittler die Fälle im Alleingang<br />
lösen. Hier haben wir nun eine Situation, die näher<br />
an der Realität ist.<br />
Das heißt, dass es bei den Ermittlungen <strong>von</strong> Röders<br />
Team nicht immer nur um Mord gehen muss?<br />
Natürlich nicht. Wir könnten Geschichten über die Verwicklungen<br />
<strong>von</strong> Baudezernenten und Architekten bei<br />
der Vergabe eines Großauftrages erzählen. Und der<br />
Pressesprecher der Polizeidirektion berichtete <strong>von</strong> Reisekriminalität,<br />
die nur äußerst schwer zu ermitteln sei.<br />
Da kommen die Täter etwa <strong>von</strong> einem Luxusliner und<br />
verschwinden wieder auf ihm.<br />
Röder kommt aus einer anderen Welt, aus Berlin.<br />
Es lassen sich sicher noch einige biografische Details<br />
hinzufügen, die ihren Ursprung in der Berliner Zeit Röders<br />
haben, aber das soll sich langsam entwickeln und<br />
vielleicht noch die ein oder andere Überraschung für<br />
den Zuschauer bereit halten. Er hat seine Karriere in<br />
Berlin in die richtigen Bahnen gelenkt und fühlt sich<br />
nun sehr wohl, in der Nähe des Meeresrauschens zu<br />
arbeiten. Rostock ist zu seiner Heimat geworden. Als<br />
1. Kriminalhauptkommissar genießt er die Bekanntschaft<br />
mit einem Stabsarzt, einem Museumsdirektor<br />
oder einem Korvettenkapitän, die alle in der gleichen<br />
Besoldungsgruppe wie er stehen. Er kommt den Einladungen<br />
aus Kultur und Wissenschaft gern nach und<br />
wird dort gern gesehen. Politisch hält er sich eher bedeckt.<br />
Wie kommen Thiesler und Pöschel in das Bild? Sie<br />
sind ja keine Sidekicks, sondern erfüllen einen Zweck<br />
im Ensemble.<br />
Pöschel kommt vom SEK. Da war er etwas übereifrig.<br />
Das führt er in <strong>uns</strong>erem ersten Fall ja wieder vor. Thiesler<br />
ist ein brauchbarer Mann. Vielleicht sollte er mal<br />
sein Image wechseln, jetzt sieht er zu sehr nach Drogenfahnder<br />
aus. Wie bei Röder gilt auch hier, nicht zu viel<br />
vorwegzunehmen. Die Richtung, die die Figuren nehmen,<br />
ist festgelegt, aber Details erfährt der Zuschauer<br />
erst nach und nach.<br />
In welcher Beziehung steht Röder zu Bukow?<br />
Röder ist eine Art Vaterfigur für Bukow, das sieht man<br />
schön in „Aquarius“, wenn die beiden zusammen ein<br />
Spanferkel für das offene Feuer präparieren oder nach<br />
dem verschwundenen Sohn suchen. Sie kennen sich,<br />
und als Bukow in Berlin in großen Schwierigkeiten<br />
steckte, hat er ihm eine Planstelle in seinem Dezernat<br />
„freigemacht“, um ihn zu schützen. Aber warum Röder<br />
wollte, dass Bukow zurückkommt, und warum er es zu<br />
lässt, dass König Bukow überwacht, wird sich erst später<br />
herausstellen. Ich finde es sehr spannend, dass man<br />
das klassische ZweierErmittlerteam aufbricht.<br />
König und Bukow agieren zurzeit gegeneinander.<br />
Kommt Röder hier noch eine Rolle zu?<br />
Er ist sogar in der Pflicht. Als LKABeamter hat er keine<br />
Weisungsbefugnis über Katrin König. Das gefällt ihm<br />
ganz und gar nicht, dass da jemand vom BKA aus gesteuert<br />
in Rostock rumschnüffeln kann. Und er weiß,<br />
dass sein Ziehsohn und Freund Bukow etwas in Berlin<br />
gemacht hat, was ihn belasten könnte. Wie also bewegt<br />
Röder sich da, wie und wo greift er ein oder manipuliert?<br />
Da kommt er schnell an den Rand der Legalität.<br />
Das Kommissariat ist in einer echten Polizeidienststelle<br />
eingebaut. Hat die Realität Auswirkungen auf die<br />
Fiktion?<br />
Es ist zu einem ganz wichtigen Aspekt geworden, dass<br />
die Dreharbeiten in einem <strong>von</strong> Polizisten belebten Gebäude<br />
stattfinden. Hinter den Fenstern spürt man die<br />
Blicke der echten Ermittler und Angestellten auf <strong>uns</strong><br />
gerichtet, teilweise werden Flure kurzzeitig für den realen<br />
Betrieb gesperrt, weil ein Auftritt Bukows ansteht<br />
oder im Hof der Gefangenentransporter eintrifft. Die<br />
Atmosphäre hat ihre Wirkung. Die Böden der Flure, die<br />
Farben der Wände, die Plattenheizkörper, die Gebrauchsspuren<br />
des Gebäudes. Natürlich wurden die Büros neu<br />
gestaltet, aber dabei wurde das Vorhandene aufgenommen.<br />
Außerdem hatten wir die Möglichkeit, das Interieur<br />
und Requisiten zu besprechen, und so ist es kein<br />
Zufall, dass Röder eine neue Ausgabe eines Architekturmagazins<br />
auf seinem spartanisch eingerichteten Schreibtisch<br />
vorfindet. Mir ist wichtig, dass das Kommissariat<br />
nicht gleich <strong>von</strong> Anfang an mit Standardutensilien vollgepackt<br />
ist, sondern individuell und langsam.
24 polizeiruf <strong>110</strong>: einer <strong>von</strong> <strong>uns</strong> 25 polizeiruf <strong>110</strong>: einer <strong>von</strong> <strong>uns</strong><br />
Andreas Guenther<br />
ist Pöschel<br />
Geboren wurde Andreas Guenther 1973 in Graz, er<br />
wuchs am Bodensee auf. Die Liebe zur Schauspielerei<br />
entdeckte er schon in seiner frühen Jugend. Mitte der<br />
Neunzigerjahre zog er nach München und begann dort,<br />
Schauspielunterricht zu nehmen. Nebenher jobbte er<br />
u. a. als Möbelpacker und Barkeeper. Seine erste Rolle<br />
führte ihn dann wieder zurück in seine Heimat an den<br />
Bodensee, wo er 1996 einen verwahrlosten, kranken<br />
Jugendlichen in dem DokufictionKurzfilm „Zwischen<br />
den Wegen“ spielte.<br />
Daraufhin wurde der Regisseur Markus Herling auf ihn<br />
und seine Arbeit aufmerksam. Er engagierte Andreas<br />
Guenther für die Titelrolle seines Kurzspielfilms „Martin<br />
– das erste Mal“, der mit diversen Preisen ausgezeichnet<br />
wurde. 1999 holte Stephan Ruzowitzky ihn<br />
dann in das Schauspielerensemble des Kinohits „Anatomie“.<br />
Noch im selben Jahr machte sich Guenther mit<br />
seiner Darstellung der Rolle des Sascha Klein in dem<br />
Fernsehkrimi „Jenny Berlin“ einen Namen als Charakterdarsteller.<br />
Seither wirkte Andreas Guenther in zahlreichen<br />
Kinoproduktionen, Fernsehfilmen und serien<br />
mit. Auch in verschiedenen internationalen Produktionen<br />
war er bereits zu sehen. Außerdem ist die Unterstützung<br />
<strong>von</strong> jungen Regisseure fester Bestandteil seiner<br />
vielseitigen Arbeit.<br />
Filmografie (Auswahl)<br />
Fernsehen<br />
2010 Alarm für Cobra 11 (Regie: Heinz Dietz)<br />
2009 <strong>Polizeiruf</strong> <strong>110</strong>: Aquarius (Regie: Edward Berger)<br />
<strong>Polizeiruf</strong> <strong>110</strong>: <strong>Einer</strong> <strong>von</strong> <strong>uns</strong><br />
(Regie: Eoin Moore)<br />
Die Wanderhure (Regie: Hansjörg Thurn)<br />
Conrad (Regie: Moritz Mohr)<br />
Das Duo – Wölfe und Lämmer<br />
(Regie: Johannes Grieser)<br />
2008 Vorzimmer zur Hölle (Regie: John Delbridge)<br />
SOKO Kitzbühel –Tödliche Hostie<br />
(Regie: Georg Schiemann)<br />
2007 <strong>Polizeiruf</strong> <strong>110</strong>: Taximord<br />
(Regie: Mathias Luther)<br />
Tatort: Und tschüss (Regie: Thomas Bohn)<br />
Willkommen zu Hause (Regie: Andreas Senn)<br />
Mord in bester Gesellschaft –<br />
Der Tote im Elchwald (Regie: Peter Sämann)<br />
2006 Birnbaum, Kurzfilm (Regie: Ronald Scharf)<br />
Die Gerichtsmedizinerin – Über den Wolken<br />
(Regie: Gero Weinreuter)<br />
Verdammtes Leben (Regie: Andreas Senn)<br />
2005 Eine Frage des Gewissens<br />
(Regie: Thomas Bohn)<br />
Commissario Brunetti – Endstation Venedig<br />
(Regie: Sigi Rothemund)<br />
2004 Mit Herz und Handschellen –<br />
50 Stunden Eiszeit (Regie: Josh Broecker)<br />
2003 Schwer verknallt (Regie: Josh Broecker)<br />
2001 Tatort: Todesfahrt (Regie: Udo Witte)<br />
Liveschaltung, Kurzfilm (Regie: Michael Dreher)<br />
2000 Eiskalte Freunde (Regie: Ute Wieland)<br />
Conspiracy (Regie: Frank Pierson)<br />
Der Briefbomber (Regie: Torsten C. Fischer)<br />
1999 Frauen lügen besser (Regie: Vivian Naefe)<br />
Jenny Berlin – Tod am Meer<br />
(Regie: Johannes Fabrick)<br />
1997 Zum Sterben schön<br />
(Regie: Friedemann Fromm)<br />
Martin – Das erste Mal, Kurzfilm<br />
(Regie: Markus Herlin)<br />
1996 Charleys Tante (Regie: Sönke Wortmann)<br />
Kino<br />
2009 Zweiohrküken (Regie: Til Schweiger)<br />
2007 Speed Racer<br />
(Regie: Andy und Larry Wachowski)<br />
2005 FC Venus (Regie: Ute Wieland)<br />
Kahlschlag (Regie: Patrick Tauss)<br />
Schöner Leben (Regie: Markus Herling)<br />
2004 Hitlerkantate (Regie: Jutta Brückner)<br />
2002/03 Baltic Storm (Regie: Reuben Leder)<br />
2002 Alltag (Regie: Neco Celik)<br />
2001 Gott ist tot (Regie: Kadir Sözen)<br />
2000 All The Queen’s Men (Regie: Stefan Ruzowitzky)<br />
100 Pro (Regie: Simon Verhoeven)<br />
1999 Anatomie (Regie: Stefan Ruzowitzky)
26 polizeiruf <strong>110</strong>: einer <strong>von</strong> <strong>uns</strong> 27 polizeiruf <strong>110</strong>: einer <strong>von</strong> <strong>uns</strong><br />
Josef Heynert<br />
ist Thiesler<br />
Der Schauspieler Josef Heynert wurde 1976 in Berlin<br />
Friedrichshain geboren. An der Hochschule für Musik &<br />
Theater Hamburg (FB Schauspiel) erhielt er im Jahr 2000<br />
sein Diplom und ist dort seit 2006 als Gastdozent tätig.<br />
Am Theater war Josef Heynert <strong>von</strong> 1997 bis 2006 zu sehen.<br />
In dieser Zeit stand er unter anderem auf Kampnagel,<br />
am Thalia Theater Hamburg und dem Schauspielhaus<br />
Hamburg in Inszenierungen wie „Anatomie Titus – Fall<br />
of Rome“, „Kabale & Liebe“, „Dress for success“, „Helges<br />
Leben“, „Magazin des Glücks V“, „Nicht nichts“ oder zuletzt<br />
in „Klein Zaches“ auf der Bühne.<br />
Seit 1999 ist der Schauspieler auch in zahlreichen Film<br />
und Fernsehproduktionen zu sehen. Den Anfang machte<br />
„Die Schule am See“ unter der Regie <strong>von</strong> Michael<br />
Knof. Es folgten SerienEpisoden beispielsweise <strong>von</strong><br />
„Die Rettungsflieger“ oder „Großstadtrevier“, KrimiReihen<br />
wie „Bella Block“ oder „Tatort“ und Fernsehfilme<br />
wie „Verdammt verliebt“, „Dann kamst du“, „Das Leben<br />
der Philosophen“, der 2006 mit dem GrimmePreis<br />
nominiert wurde (Regie: Holger Haase), „Väter, denn sie<br />
wissen nicht was sich tut“ und „Die Auflehnung“. Auf<br />
der großen Leinwand überzeugte Josef Heynert unter<br />
anderem in Benjamin Quabecks Filmen „Nichts bereuen“<br />
und „Verschwende deine Jugend“ sowie in „Für den<br />
unbekannten Hund“, der vielfach ausgezeichnet wurde.<br />
Darüber hinaus unterstützt er viele junge Regisseure<br />
bei ihrer Arbeit.<br />
Filmografie (Auswahl)<br />
Fernsehen<br />
2009 Großstadtrevier: Peanuts<br />
(Regie: Marcus Weiler)<br />
<strong>Polizeiruf</strong> <strong>110</strong>: Aquarius<br />
(Regie: Edward Berger)<br />
<strong>Polizeiruf</strong> <strong>110</strong>: <strong>Einer</strong> <strong>von</strong> <strong>uns</strong><br />
(Regie: Eoin Moore)<br />
Die Pfefferkörner (Regie: Stephan Rick)<br />
Die Auflehnung (Regie: Manfred Stelzer)<br />
Der gestiefelte Kater<br />
(Regie: Christian Theede)<br />
2008 Der verlorene Sohn (Regie: Nina Grosse)<br />
Stolberg: Zweite Chance<br />
(Regie: Ulrich Zrenner)<br />
Der Dicke (Regie: Bernhard Stephan)<br />
Man liebt sich immer zweimal<br />
(Regie: Holger Haase)<br />
Tatort: Salzleiche (Regie: Christiane Balthasar)<br />
2007 Nachtschicht – Blutige Stadt<br />
(Regie: Lars Becker)<br />
Tatort: Brandmal (Regie: Maries Pfeiffer)<br />
SOKO Wismar (Regie: Oren Schmuckler)<br />
Genie ist Arsch und Fleiß (Regie: Hanno Brühl)<br />
Monogamie für Ungebübte<br />
(Regie: Marc Malze)<br />
Post Mortem (Regie: Christoph Stark)<br />
Tatort: Strahlende Zukunft<br />
(Regie: Mark Schlichter)<br />
2006 Eine gute Mutter (Regie: Matthias Glasner)<br />
Väter, denn sie wissen nicht, was sich tut<br />
(Regie: Hermine Huntgeburth)<br />
Tatort: Der rote Tod (Regie: Christoph Stark)<br />
2005 Bloch – Die Wut (Regie: Christoph Stark)<br />
Hier kommt Kalle (Regie: Lars Jessen)<br />
Ein Toter führt Regie (Regie: Peter Kahane)<br />
2004 Das Leben der Philosophen<br />
(Regie: Holger Haase)<br />
4 gegen Z (Regie: Klaus Wirbitzky)<br />
2003 Ein krasser Deal (Regie: Tina Fürneisen &<br />
Daniel Texter)<br />
Dann kamst du (Regie: Susanne Hake)<br />
2002 Ich schenk dir einen Seitensprung<br />
(Regie: Dominikus Probst)<br />
2001 Verdammt verliebt (Regie: Christine Kabisch/<br />
Brigitte Dresewski)<br />
2000 Bella Block (Regie: Martin Enlen)<br />
1999 Zwei Männer am Herd (Regie: Karin Hercher)<br />
Die Schule am See (Regie: Michael Knof)<br />
Kino<br />
2009 Weitere Aussichten, Kurzfilm<br />
(Regie: Sebastian Herrmann)<br />
2007 Distanz (Regie: Thomas Sieben)<br />
Bonanza, Kurzfilm (Regie: Florian Schönherr)<br />
Die Klärung eines Sachverhaltes, Kurzfilm<br />
(Regie: Sören Hüper / Christian Prettin)<br />
Herrengedeck, Kurzfilm (Regie: Minu Shareghi)<br />
2006 Pornorama (Regie: Marc Rothemund)<br />
2005 Für den unbekannten Hund<br />
(Regie: Benjamin u. Dominik Reding)<br />
2004 Das Maß der Dinge, Kurzfilm<br />
(Regie: Sven Bose)<br />
Bluthochzeit (Regie: Dominique Deruddere)<br />
2003 Kleinruppin Forever (Regie: Carsten Fiebeler)<br />
2002 Verschwende deine Jugend<br />
(Regie: Benjamin Quabeck)<br />
2000 Nichts bereuen (Regie: Benjamin Quabeck)<br />
1999 Die Einsamkeit der Krokodile<br />
(Regie: Jobst Oetzmann)<br />
3 Tage 44, Kurzfilm (Regie: Oliver Dommenget)
28 polizeiruf <strong>110</strong>: einer <strong>von</strong> <strong>uns</strong><br />
Impressum<br />
Herausgegeben <strong>von</strong> NDR Presse und Information<br />
Redaktion: Iris Bents<br />
Bildredaktion: Lara Louwien<br />
Bildnachweis: © Stefan Erhard / NDR;<br />
Fotos: www.ard-foto.de<br />
Mitarbeit: Anja Meier, Julia Milbrodt<br />
Interviews: Thomas Steiger<br />
Gestaltung: Klasse 3b<br />
Litho: Laudert GmbH & Co. KG<br />
Druck: Eggers Druckerei<br />
und Verlag GmbH<br />
Pressekontakt<br />
NDR Presse und Information<br />
Iris Bents, Tel. 040/41 56-23 04, Fax 040/41 56-21 99,<br />
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