Kompromisslose Fotografie von Lee Johnson Lee Johnson, Provincialstraße 99, 53859 Mondorf am Rhein, ist für ein Maschinenbauunternehmen im Bereich Kundenbetreuung tätig. Innovation 8, <strong>Carl</strong> <strong>Zeiss</strong>, 2000
Die Stadt Namur liegt in Wallonien, dem französischsprachigen Teil Belgiens. An dem Stadtbild hat sich in den vergangenen 70 Jahren nichts geändert. Die wenigen Neubauten sind fast immer im konventionellen Stil errichtet worden. Namur wirkt wie eine klassische europäische Stadt, die der Architektur der Gegenwart entgangen ist. (Distagon® 4.0/ 50). Der passionierte Fotograf Lee Johnson fotografiert mit Kleinbild- und Mittelformatkameras ausschließlich schwarzweiß, fast immer auf hochauflösendem Film-Material (25 ISO) und immer mit Stativ. Sein Ziel ist kompromisslose Schärfe, höchster Detailreichtum, höchster Informationswert. Er sagt von sich, eine ausgeprägte Abneigung gegen „Schnappschüsse“ und „Action“- Fotografie zu haben. Die Fotografie der Zeit um 1900 mit ihren großformatigen Kameras und der damit verbundenen zeitaufwendigen, sorgfältigen Arbeitsweise war für ihn der Höhepunkt der Fotografie überhaupt. Sie überlieferte uns äußerst detailreiche, wertvolle Bilddokumente jener Epoche. Lee Johnson beschreibt seine Grundhaltung so: „Das technisch perfekte Foto eines langweiligen Motivs finde ich interessanter als das technisch schlechte Foto eines interessanten Motivs.“ Um die angestrebte fototechnische Perfektion mit ihrem hohen Detailreichtum in seinen Aufnahmen zu erzielen, ohne schwerfällige Großformatkameras verwenden zu müssen, benutzt Lee Johnson durchweg hochauflösende Filme der Empfindlichkeitsklasse 25 ISO und Optiken von <strong>Carl</strong> <strong>Zeiss</strong>. Mit 4fach lichtempfindlicheren Filmen der populären Klasse 100 ISO ist die von ihm angestrebte Schärfe schon nicht mehr zu erreichen. Ein spezieller Vorteil der Schwarzweiß- Fotografie ist es, dass mit einer Kombination aus Rot- und Polarisationsfilter gearbeitet werden kann. Diese Filterkombination ermöglicht es, den störenden, Kontrast mindernden Einfluss von Dunst weitestgehend zu eliminieren. Das Resultat sind klare, detailreiche Fernsichten, wie sie in der Farbfotografie nicht erreichbar sind. Die Belichtungszeiten können dabei – selbst im hellsten Sonnenschein – um die 1/4 Sekunde liegen. Ein sehr zuverlässiges Stativ ist also unverzichtbar, und eher statische Motive bieten sich an, maximalen Detailreichtum überhaupt zu erreichen. Bei Anwendungstests im Hause <strong>Zeiss</strong> sind mit den von Johnson gern verwendeten Weitwinkel-Objektiven F-Distagon ® 2.8 /16 und Distagon ® 3.5 /15 an Kleinbild-Spiegelreflexkameras bei voller Öffnung Detail-Auflösungen von 200 Linienpaaren pro Millimeter auf 25-ISO-Film erzielt worden. Zum Vergleich: Übliche Schnappschuss-Fotografie erreicht selten mehr als 30 Linienpaare pro Millimeter. Für Johnson erfüllt die Fotografie zwei Hauptfunktionen: ■ Sie hält für den Fotografen seine Vergangenheit, sein selbst Erlebtes für immer fest. ■ Mit einer Serie guter Aufnahmen eines Objektes besitzt man das Objekt in einem gewissen Grade. Je detailreicher, desto wertvoller. Weitere Informationen zur praktischen Leistungsfähigkeit von <strong>Zeiss</strong> Objektiven enthält „Camera Lens News“ (CLN), eine englischsprachige Informationsschrift des Geschäftsbereichs Fotoobjektive, die in loser Folge erscheint. CLN kann direkt von den <strong>Zeiss</strong> Internetseiten www. zeiss.de/foto heruntergeladen werden und ist auch im Abonnement kostenlos erhältlich. Innovation 8, <strong>Carl</strong> <strong>Zeiss</strong>, 2000 23