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Berichte aus Bulgarien<br />

Blickpunkt<br />

Sozialzentrum “Barmherziger<br />

Samariter” in Sumen<br />

Zum Runden Tisch in Lyaskovets<br />

hatte Bischof Patrick Streiff am<br />

11./12. April eingeladen, und durch<br />

hartnäckige Nachfrage bei Pastor<br />

Mihail Stefanov in Sumen erfuhren<br />

wir, um was es eigentlich bei diesem<br />

Treffen gehen sollte: Das in die Jahre<br />

gekommene Sozialzentrum “Barmherziger<br />

Samariter” bedarf einer<br />

Neuausrichtung. Fragen nach einer<br />

zukünftig anderen Nutzung sollen<br />

besprochen werden.<br />

Meine Frau Doris und ich reisten<br />

deshalb mit gemischten Gefühlen<br />

nach Bulgarien. Schnell wurde dann<br />

deutlich, dass von bulgarischer<br />

Seite, vom Kirchenvorstand, bereits<br />

ausführliche Vorgespräche stattgefunden<br />

hatten. Der Vorsitzende des<br />

Verwaltungsrates des Sozialzentrums,<br />

Pastor Mihail Stefanov,<br />

erläuterte zu Beginn der Sitzung<br />

ausführlich die gegenwärtige Situation<br />

des Sozialzentrums. Es sei<br />

nicht mehr gerechtfertigt, dass nur<br />

Patienten der Oberschicht aufgenommen<br />

würden. Das eigentliche<br />

Ziel, bedürftige Menschen aufzunehmen,<br />

sei nicht mehr gegeben.<br />

Im Rückblick auf zwölf Jahre diakonischer<br />

Arbeit hoben wir heraus, dass<br />

von Anfang an die Bedürftigkeit von<br />

Menschen oberstes Kriterium für<br />

den Dienst war. Suppenküche,<br />

Ambulanz und Reha-Station waren<br />

die Pfeiler dieser Arbeit. Es ist richtig,<br />

dass in den letzten Jahren nur<br />

noch Patienten von wohlhabenden<br />

Familien Zugang fanden. Eine Kostendeckung<br />

wäre sonst nicht möglich<br />

gewesen.<br />

Aufgrund des Vorgetragenen waren<br />

wir uns einig, dass wir nach neuen<br />

Zielen suchen sollten. Unsere bulgarischen<br />

Partner schlugen Folgendes<br />

vor: Teile des Gebäudes werden vermietet,<br />

und von den Erträgen soll<br />

eine umfangreiche<br />

Obdachlosenhilfe<br />

aufgebaut werden.<br />

Zusätzlich soll die<br />

Arbeit mit Bedürftigen<br />

durch die Wiederbelebung<br />

der Suppenküche<br />

erweitert<br />

werden. Mieter der<br />

Räumlichkeiten soll ab September<br />

2013 der Verein Bethel sein, der in<br />

Sumen seit Jahren schon im Bereich<br />

Jugendarbeit tätig ist.<br />

Wir spürten im Verlauf der Diskussion,<br />

dass die bulgarische Seite und<br />

auch der Bischof trotz anderer, von<br />

uns vorgeschlagener, Ideen nicht<br />

bereit war, von den klaren Zielen<br />

abzurücken. So beschlossen wir einstimmig,<br />

dass das Zentrum ab<br />

Herbst 2013 eine Neuausrichtung<br />

wie oben dargestellt erfährt.<br />

Die Arbeitsgemeinschaft Bulgarienhilfe<br />

hat bei ihrer Sitzung am 15. Mai<br />

im Beisein von Pastor Mihail Stefanov<br />

dieser Änderung der Nutzung<br />

und den neuen Zielen des Sozialzentrums<br />

“Barmherziger Samariter”<br />

zugestimmt. Die Arbeiten zur<br />

Umstrukturierung sollen bis September<br />

2013 abgeschlossen sein.<br />

Eine Beratung und Beschlussfassung<br />

über das Budget 2014 findet<br />

im September in Sumen statt.<br />

Neues aus der Förderschule in<br />

Lyaskovets<br />

Mit großer Freude durften wir bei<br />

unserem Besuch sehen, wie die<br />

Arbeit mit den Roma-Kindern vorankommt.<br />

Engagierte Mitarbeitende<br />

leisten einen wertvollen Dienst an<br />

Kindern und Jugendlichen, die ohne<br />

Hilfe keine Chance haben, in die<br />

Gesellschaft aufgenommen zu werden.<br />

Die pensionierte Lehrerin Zonka<br />

betreut morgens eine Gruppe von<br />

Kindern im Alter von 3 bis 6 Jahren<br />

4<br />

und nachmittags eine Gruppe im<br />

Alter von 7 bis 13 Jahren. Auf <strong>dem</strong><br />

Programm stehen Basteln, Malen,<br />

Lieder lernen, Hausaufgabenbetreuung<br />

und auch Hören auf biblische<br />

Geschichten.<br />

Ganz besonders waren wir beeindruckt<br />

von den Fortschritten der<br />

Musikgruppe. Inzwischen arbeiten<br />

drei Musiklehrer mit 22 Kindern und<br />

Jugendlichen mit verschiedenen<br />

Musikinstrumenten. “Die Romas<br />

haben Musik im Blut”, so berichten<br />

die Lehrer scherzhaft. Diese Arbeit<br />

soll ausgebaut werden. Als Ziel<br />

könnten wir uns die Gründung einer<br />

Musikschule innerhalb der Förderschule<br />

vorstellen. Bei unserem nächsten<br />

Besuch werden wir weiter beraten.<br />

Der Schulgarten ist sehr schön<br />

angelegt. Gemüse aller Art wird<br />

angebaut. Die Kinder bringen sich<br />

mit Freude ein und warten ungeduldig<br />

darauf, bis die Erträge in den<br />

Kochtöpfen der Schulküche landen.<br />

Dankbar sind wir zurückgekehrt.<br />

Mutig und mit Gottes Hilfe und<br />

Geleit wollen wir weiterhin Hilfe zur<br />

Selbsthilfe leisten.<br />

Wolfgang Heil

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