April 2012: Gotteshaus - Gottes Haus? - Unterschleissheim ...

Was bedeutet Ihnen die Schlosskapelle Haimhausen?
Heike Köhler hat nachgefragt
Dorothea Bögel
Edgar von Haniel
Ilse Kalkbrenner
Mir persönlich gefallen beide
Orte für den evangelischen
Sonntagsgottesdienst in Haimhausen:
Der katholische Pfarrsaal,
in dem der Gottesdienst in
den letzten Jahren stattgefunden
hat und die Schlosskapelle,
die nun wieder eröffnet wurde.
Vom Standpunkt der Organisation
des Gottesdienstes bietet
der Pfarrsaal etliche Vorteile. Es
gibt hier genug Platz, die
Utensilien für den Gottesdienst
(wie Kerzen, Abendmahlgeschirr
usw.) aufzubewahren. Im
Winter ist der Pfarrsaal gut
geheizt. Dafür hat man in der
Schlosskapelle mehr „Kirchenatmosphäre“.
In der Schlosskapelle Haimhausen
fühle ich mich sehr wohl,
und meine Familie hat zu dieser
Kirche eine ganz besondere Beziehung.
Die Kapelle gehörte bis
vor rund 30 Jahren meinem Vater
Günter von Haniel, der sie
dann verkaufte. Ich selbst wurde
in der Kapelle 1953 konfirmiert,
was zu einer starkem Verbundenheit
meinerseits zu dieser
Kirche führt. Ich freue mich, dass
die Schlosskapelle nun wieder
für Gottesdienste der evangelischen
Kirchengemeinde nutzbar
ist.
Mir bedeutet die Schlosskapelle
Haimhausen viel und zwar in
zweifacher Hinsicht, nämlich in
religiöser und in kunsthistorischer.
Bei einem Gottesdienst in
dieser Kirche verbinden sich beide
Aspekte für mich zu einer
wunderbaren Einheit. Die Stadtdekanin
Frau Kittelberger hat
diese Einheit von Kunst und
Religion auch in ihrer Predigt
deutlich gemacht. Zu singen und
zu beten in dem herrlichen
Raum mit den vielen Engeln und
unter dem offenen Himmel ist
ein intensives und einprägsames
Erlebnis. Ich hoffe, dass es zu
einem bleibenden wird.
Es ist schön, und ich freue mich,
dass wir nun die Schlosskapelle
wieder benutzen können. Seit
über 30 Jahren kennen wir den
herrlichen Rokoko-Raum und
hoffen, er bleibt uns erhalten für
Gottesdienste und Konzerte auch
in der kommenden Zeit.
Die Nachricht von der Wiedereröffnung
der Schlosskapelle war
für mich persönlich eine große
Freude. Viele schöne Erinnerungen
sind mit diesem Ort verknüpft.
Als meine Familie und ich
vor gut zehn Jahren hierher
zogen, verfügte die Kirchengemeinde
Unterschleißheim noch
über den Luxus einer halben
Pfarrstelle für Haimhausen, die
Frau Stamm sehr ambitioniert
und engagiert ausfüllte. Familiengottesdienste,
Minikirche,
Sommerfeste und Krippenspiele
– für all diese besonderen Ereignisse
wie auch für den sonntäglichen
Gottesdienst stellte die
Schlosskapelle einen überaus
würdigen Rahmen dar. Kalte
Kirche, unbequeme Sitzbänke?
Wenn man – wie ich – an Gottesdienste
in Nürnbergs historischen
Kirchen gewöhnt ist, hat
man diesbezüglich keine hohen
Erwartungen, weiß dafür aber
den kulturhistorisch bedeutsamen
Rahmen sehr zu schätzen.
In diesem Sinne freue ich mich
sehr, dass es mit vereinten Kräften
und dank engagierter Helfer
gelungen ist, die Schlosskapelle
von Haimhausen nicht nur baulich,
sondern auch als Gottesdienstraum
für unsere Gemeinde
zu erhalten. Inwieweit nun wieder
Leben in die „altehrwürdigen
Gemäuer“ einkehrt, liegt an uns
allen!
Martha Stömmer
Dr. Stephanie Gronau
8 Umfrage Vielseitig Dezember 2011 - April 2012