applica 6/11 - Bau-Satz
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f a c h w i s s e n<br />
Ein Lehmhaus<br />
aus dem Aushub<br />
der <strong>Bau</strong>grube<br />
Text Achim Pilz<br />
Bilder Beat Bühler**<br />
<strong>Bau</strong>tafel<br />
<strong>Bau</strong>herrschaft: Lehm Ton Erde <strong>Bau</strong>kunst<br />
GmbH, A-Schlins, www.lehmtonerde.at<br />
Architekten: Roger Boltshauser, Zürich,<br />
www.boltshauser.info, und Martin Rauch,<br />
A-Schlins<br />
Das puristische Wohnhaus des Lehmbaumeisters Martin Rauch ist innen gedämmt<br />
und zeigt eine ästhetische Stampflehmfassade nach aussen. Das<br />
moderne Haus, geplant vom Schweizer Architekten Roger Boltshauser, wurde<br />
aus dem Berg gestampft. Es besteht fast gänzlich aus dem Aushub der <strong>Bau</strong>grube<br />
und ist ökologisch einmalig.<br />
Im österreichischen Schlins, eine Gemeinde<br />
in Vorarlberg, stehen gleich<br />
mehrere Werke des Lehmbaumeisters<br />
Martin Rauch: Das Atelierhaus seiner<br />
Firma «Lehm Ton Erde – Werkstätte für<br />
Keramik und Lehmbau», das schon<br />
1994 gebaut wurde, sowie einige Häuser<br />
mit Stampflehmelementen. 2008<br />
* Freier Architekturjournalist, bausatz@alice-dsl.net<br />
** Fotograf, Zürich<br />
stellte er mit dem Wohnhaus für seine<br />
vierköpfige Familie sein bisher wohnlichstes<br />
und konsequentestes Werk<br />
fertig. Indem er das Potenzial der Pisétechnik<br />
konstruktiv und vor allem ästhetisch<br />
ausreizt, gibt er ihr neue Wurzeln.<br />
«Ich reduziere auf das Wesentliche»,<br />
ist seine Maxime. Und so<br />
steigert er das Handwerkliche zum<br />
Künstlerischen.<br />
Im Sonnenschein leuchtet das aus dem Boden gestampfte Haus geradezu. Bei regnerischem Wetter entwickelt seine mineralische Oberfläche<br />
auch dunklere und gedecktere Töne.<br />
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Ziegelleisten gestalten die Fassade und schützen den wasserempfindlichen Stampflehm vor<br />
abfliessendem Regenwasser.<br />
Ökologisch einmalig<br />
Ökologisch einmalig besteht sein neustes<br />
Stampflehmhaus fast gänzlich aus<br />
dem Aushub der <strong>Bau</strong>grube. Der Aushub,<br />
ein Gemisch aus Lehm und Steinen,<br />
wurde gesiebt, der gewonnene<br />
Lehm gestampft, gebacken, gespritzt<br />
und gespachtelt. Doch fernab heimeliger<br />
Ökoromantik ist das Gebäude klar,<br />
puristisch und minimalistisch schön:<br />
die Fassade gliedern Ziegelstreifen;<br />
das Flachdach mit eingelassenen Solarelementen<br />
ist modern, ebenso wie<br />
die grosszügigen Öffnungen; die weiten,<br />
sprossenlosen Fenster spiegeln<br />
das Bergpanorama. Wie ein Kubus aus<br />
Erde steht es unvermittelt am Ende<br />
eines Strässchens auf der grünen Wiese.<br />
Aus der Ferne ist es auffallend<br />
scharfkantig. Obwohl es relativ klein ist<br />
– 135 Quadratmeter Wohnfläche, 30<br />
Quadratmeter Atelier – wirkt es kraftvoll.<br />
Die warme Erdfarbe und die liegenden<br />
Ziegelstreifen, deren Abstände<br />
kaum merklich variieren, lockern den<br />
Eindruck. Von Nahem wirkt der<br />
Stampflehm lebendig mit unterschiedlich<br />
grossen, hellen Steinen und kleinen<br />
Unregelmässigkeiten.<br />
Wetterfühlig<br />
Das Wetter spielt mit der Lehmfassade:<br />
Wenn es regnet, verdunkelt sie sich<br />
auch an manchen Stellen. «Die makroskopische<br />
Ebene im Material wird spürbar<br />
und sichtbar, mit eintretender Witterung<br />
wird diese Ebene offensichtlich»,<br />
sagt der Hausherr und Lehmexperte<br />
Martin Rauch. Bei feuchtem<br />
Winterwetter, wenn dunkle Wolken vor<br />
weissen Berggipfeln stehen und das<br />
Sonnenlicht dämpfen, sieht die Fassade<br />
fast düster aus. Wenn die Sonne jedoch<br />
scheint, strahlt auch der Lehm<br />
schnell wieder in einem freundlichen<br />
Ockerton. Mit der Zeit wird seine rein<br />
mineralische Oberfläche schön altern.<br />
Sie wird ihre Strahlkraft auf Dauer behalten,<br />
während ihre Oberfläche noch<br />
bewegter und abwechslungsreicher<br />
wird. An Rauchs 16 Jahre altem Ateliergebäude<br />
ist das heute schon zu sehen:<br />
Der Zuschlag wird sichtbar – bis zu drei<br />
Zentimeter grosse Steine eingebettet<br />
in eine erdige und warme Fassadenlandschaft.<br />
Archaische Räume<br />
Das Gebäude, von dem Zürcher Architekten<br />
Roger Boltshauser designt und<br />
in enger Zusammenarbeit mit Martin<br />
Rauch konstruiert, revolutioniert die<br />
Lehmarchitektur: Es ist modern mit archaischen<br />
Bezügen, ein reiner Lehmbau<br />
mit minimalistischer, kristalliner<br />
Präsenz. Der Zugang zum Haus erfolgt<br />
über einen fast dunklen Vorraum, der in<br />
das Erdreich hineinführt. Die daran anschliessenden<br />
Räume liegen unterhalb<br />
der ansteigenden Geländekante. Innen<br />
Im Treppenhaus und dem aussen gedämmten<br />
Untergeschoss ist der Stampflehm auch<br />
innen zu sehen.<br />
Energetisch optimiert<br />
Unterhalb des Erdreichs sind die Wände<br />
aussen mit einer Schaumglasdämmung,<br />
oberhalb davon mit zehn Zentimeter<br />
Schilf innen gedämmt. Auf der Dämmung<br />
sind in dichten Registern Wandheizelemente<br />
eingeputzt. Zum Flachdach und<br />
zum Erdboden wurde eine Lehm-Kork-<br />
Mischung eingebaut.<br />
Die Heizwärme wird regenerativ bereitgestellt:<br />
durch Solarthermie auf dem<br />
Dach, einen Stampflehmofen mit Wärmetauschern<br />
in der Küche und einen Holzpelletofen<br />
im Keller. Der offene Kamin im<br />
Wohnzimmer sorgt für atmosphärische<br />
Stimmung. Trotz der Innendämmung gibt<br />
es genug Speicherpotenzial für einstrahlende<br />
Sonnenenergie: auf den Böden<br />
befinden sich 200 kg Stampflehm je<br />
Quadratmeter.<br />
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Unüblich für einen Neubau: Im Obergeschoss, wie hier im Wohnzimmer, sind die Wände<br />
innen gedämmt.<br />
Im ganzen Haus gibt es Lehmboden. Er wird<br />
ähnlich wie ein Parkett mit Öl und Wachs<br />
behandelt und gepflegt.<br />
Stampflehm<br />
Überall auf der Welt gibt es Gebäude aus<br />
Stampflehm. In Marokko beispielsweise<br />
stehen heute noch ganze Städte und<br />
Burgen – Ksar und Kasbah. Der lokal gewonnene<br />
Lehm wird feucht in Formen<br />
gestampft. Nach dem Trocknen und<br />
Schwinden kann er gut Last tragen. Durch<br />
die massive <strong>Bau</strong>weise beträgt die Wandfläche<br />
über 30% der Grundfläche. Eine<br />
grosse Herausforderung ist der Schutz des<br />
wasserlöslich bleibenden Materials. Früher<br />
mussten Stampflehmbauten nördlich der<br />
Alpen vor allem «trockene Füsse und<br />
einen trockenen Kopf» haben – oft durch<br />
einen wasserunempfindlichen Sockel und<br />
einen möglichst grossen Dachüberstand<br />
realisiert. Das Fundament in Schlins<br />
dichtet ein sogenannter Lehmschlag ab,<br />
eine Schicht aus einem wasserundurchlässigen<br />
Lehm. Gebrannte Ziegel schützen<br />
die Fassade und liegen auf Dach und<br />
Terrasse über einer Schicht aus Bitumen.<br />
ist hier der Stampflehm sichtbar: rohe,<br />
archaisch wirkende Mauern, wie in<br />
einem ägyptischen Tempel. So mächtig,<br />
wie sie wirken, so handwarm sind die<br />
hier aussen mit Schaumglas gedämmten<br />
Wände. Bei der Herstellung<br />
wird erdfeuchter Lehm in eine Schalung<br />
gestampft. Durch den Stampfprozess<br />
entstehen horizontale Streifen. Da die<br />
Oberfläche einer Stampfschicht mehr<br />
verdichtet wird als ihre Unterseite, gibt<br />
es einen wolkigen Wechsel von<br />
dichteren und lockeren Streifen. Nach<br />
dem Ausschalen wird die Oberfläche<br />
noch einmal kontrolliert und Fehlstellen<br />
retuschiert. Da der Lehm wasserlöslich<br />
bleibt, ist das jederzeit möglich.<br />
Die fertige, von Steinen durchsetzte<br />
Lehmoberfläche lädt zum Berühren ein.<br />
Fingerspitzen und Augen fahren gerne<br />
über sie. Sie ist trocken, warm, fest<br />
und rau.<br />
Verspielte Details<br />
Der Eingangsbereich wird durch anmutige<br />
Bodenfliesen akzentuiert, die von<br />
Marta, Sebastian und Martin Rauch<br />
entworfen und hergestellt wurden. «Es<br />
ist wichtig, einen Gegensatz zur rohen<br />
Erde zu setzen», betont Martin Rauch.<br />
Die Fliesen lockern den archaischen<br />
Charakter der Stampflehmwände kunstvoll.<br />
Ihr schwarzes Muster ist geometrisch<br />
und zugleich verspielt. Seine<br />
Ränder leuchten mitunter blau oder rot<br />
auf. Von Nahem betrachtet, macht<br />
dieses dezente Farbspiel jede einzelne<br />
Fliese zu einem kleinen Kunstwerk.<br />
Gleichzeitig lassen ihre glatten Oberflächen<br />
die Räume höher und weiter wirken.<br />
Das Raumklima ist angenehm und<br />
typisch für massive Lehmbauten. «Wärmespeicherkapazität<br />
und Feuchtigkeitsregulation<br />
bewirken, dass Lehmbauten<br />
im Winter als wärmend und im<br />
Sommer als kühlend empfunden werden»,<br />
erklärt der Lehmbaumeister. Seine<br />
Worte klingen in den Räumen angenehm,<br />
denn die Akustik ist hier weicher<br />
als etwa in Räumen mit Betonoberflächen.<br />
Im Erdreich<br />
In den beiden hinter dem Eingangsbereich<br />
liegenden Räumen ist der Ursprung<br />
des Hauses lebendig. Hier<br />
schiebt sich das Erdgeschoss ganz in<br />
den Hang. Der erste Raum ist eine<br />
Küche mit Blick in den Untergrund. Ein<br />
grosses Fenster zeigt die Schichten der<br />
Erde: Lehm, der mit zerbrochenen, geschichteten<br />
Steinplatten gemischt ist.<br />
Der Kontrast zwischen dem natürlichen<br />
Boden und der veredelten Erde des<br />
Hauses ist hier am intensivsten. Es<br />
riecht nach sauberer Luft. Im anschliessenden<br />
Naturkeller, der direkt an das<br />
Erdreich grenzt, ist gut zu sehen, wie<br />
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stark seine Farbe schon innerhalb der<br />
kurzen Strecke einer Hausbreite variiert:<br />
von einem dunklen Anthrazit bis<br />
hin zu einem hellen Ocker.<br />
Lehm auf Holz: Die Schiebetüren im Atelier sind mit einer leicht glänzenden Lehm-Kaseinmischung<br />
überspachtelt, so dass alles wie aus einem Guss wirkt.<br />
Zum Licht<br />
Das Treppenhaus mutet an wie eine<br />
ovale Kluft im anstehenden Gestein.<br />
Hier wird die Stampflehmoberfläche<br />
über alle Geschosse geführt. Zudem<br />
zieht ein spiralförmig aufsteigendes<br />
Metallband als Handlauf den Blick nach<br />
oben, von wo Tageslicht aus einer Kuppel<br />
bis nach unten dringt. Die Stufen<br />
bestehen aus Steinen, die aus dem<br />
Erdreich ausgesiebt wurden, gebunden<br />
durch Trasskalk. Ein runder Glasbaustein<br />
akzentuiert den Fusspunkt in der<br />
Wand. Trotz dieser Inszenierung ist das<br />
Material durch und durch «echt».<br />
Im nächsten Stockwerk eröffnet<br />
sich eine andere Welt. Sie ist geprägt<br />
von viel Tageslicht und weichen, hellen<br />
Oberflächen aus Lehmfeinputz und Kasein-Lehmspachtel.<br />
Auf die Aussenwände<br />
aus Stampflehm wurden zwei Schichten<br />
je 5 cm starker Schilfplatten in<br />
Lehm geklebt und mit Dübeln gesichert.<br />
Eine 1 cm starke Zwischenschicht<br />
aus Lehm ist Pufferspeicher für<br />
Luftfeuchtigkeit und soll einen Tauwasserausfall<br />
verhindern. Die Schilfdämmung<br />
wurde mit Lehmputz abgezogen,<br />
auf den Wandheizelemente mit ziemlich<br />
dichtem Register montiert wurden. Abschliessend<br />
wurde mit Lehm verputzt<br />
und Flachsgewebe eingelegt. Türen und<br />
Fensterläden aus Holz erhielten einen<br />
Kasein-Lehmspachtel, damit alle Oberflächen<br />
Ton in Ton sind.<br />
Wie Samt: Der feine Lehmputz ist optisch und akustisch weich und fühlt sich auch so an.<br />
Handwerkliche Spuren verleihen ihm Charakter.<br />
Gestampfter Fussboden<br />
Einen Kontrast zu dem hellgrauen Lehm<br />
bildet der dunkle Stampflehmboden,<br />
mit einer lebendigen Oberfläche aus angeschnittenen<br />
Steinen. Hier wurde der<br />
feuchte Stampflehm mit der Flex abgeschliffen,<br />
denn nur dann sind die Steine<br />
ausreichend eingespannt. Ausserdem<br />
entsteht weniger Schleifstaub.<br />
Der Stampflehmboden zieht sich<br />
durch die Küche – der zentrale Raum<br />
zwischen Terrasse und Balkon – das<br />
Wohnzimmer und ein Atelier mit doppelter<br />
Raumhöhe. Das Atelier reicht bis<br />
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Eigens entworfen wurden auch Waschtische sowie Wand- und Bodenfliesen im Bad. Ihre Ornamentik und ihr zurückhaltendes Farbspiel<br />
kontras tieren mit den weichen Lehmflächen.<br />
in den nächsten Stock, wo sich auch<br />
ein grosszügiges Bad und zwei lichtdurchflutete<br />
Schlafzimmer befinden.<br />
Aufwendige Details in den Obergeschossen<br />
sind die eingeputzten Vorhangschienen<br />
sowie die für Fensterläden<br />
und Schiebetüren aufgedoppelten<br />
Wände. Wegen der Materialwechsel<br />
zwischen Aluminium, Holz und<br />
Stampflehm war es besonders anspruchsvoll,<br />
die Schiene für die Schiebetüre<br />
rissfrei herzustellen.<br />
<strong>Bau</strong>ökologische Materialien<br />
Das Wohnhaus ist bauökologisch einmalig:<br />
Zu 85 Prozent besteht es aus<br />
dem <strong>Bau</strong>aushub, der nur gesiebt und<br />
sortiert wurde, um vor Ort wieder verarbeitet<br />
zu werden. Das heisst minimaler<br />
Energieeinsatz, kürzeste Transportwege<br />
und einfachste Recyclierbarkeit.<br />
Der Stampflehm für die bis zu 60 Zentimeter<br />
dicken Wände ist ebenso aus<br />
dem Aushub gefertigt wie der für den<br />
Boden und die Kork-Lehm-Schüttung.<br />
Die gebrannten, schlammfarbenen Ziegel<br />
auf der Terrasse und dem Flachdach<br />
bestehen aus diesem Lehm ebenso wie<br />
die Ziegel in der Fassade. Die aus dem<br />
Aushub ausgesiebten Steine wurden<br />
teilweise zu Mauern und Gewölben aufgeschichtet,<br />
die kleineren als Zuschlag<br />
für die Treppenstufen verwendet. Nachhaltig,<br />
weil besonders dauerhaft, sind<br />
die geölten Eichenrahmen der Fenster.<br />
Nach dem Einsetzen wurde der Lehm<br />
nachgearbeitet, damit er besonders gut<br />
anschliesst und die Fensterrahmen trocken<br />
halten kann. Weitere bauökologische<br />
Konstruktionen sind die Schilfdämmung<br />
und die Holzdecken. «Der<br />
Energieeinsatz im <strong>Bau</strong>prozess, der<br />
Ressourcenverbrauch und letztlich die<br />
Entsorgung der <strong>Bau</strong>substanz werden in<br />
Zukunft ein noch massgebenderer Faktor<br />
sein», fasst Rauch zusammen. Auch<br />
für statisch besonders beanspruchte<br />
<strong>Bau</strong>teile wie das Fundament oder die<br />
Treppenstufen benutzt er deshalb keinen<br />
Beton, sondern Trasskalk. Er bindet<br />
weniger Primärenergie als dieser<br />
und enthält keine Verbrennungsrückstände.<br />
Somit ist das einmalige Lehmhaus<br />
auch besonders wohngesund. ■<br />
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