Perioperatives Management von Patienten unter ... - Vascularcare.de
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Die Plättchenhemmung durch Acetylsalicylsäure<br />
und Thienopyridine, z.B. Clopidogrel, ist<br />
irreversibel. Sie kann nur durch Bildung einer<br />
neuen Thrombozytenpopulation o<strong>de</strong>r durch<br />
die Gabe <strong>von</strong> Thrombozytenkonzentraten aufgehoben<br />
wer<strong>de</strong>n. Bei Gesun<strong>de</strong>n beträgt die<br />
Dauer <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>rherstellung einer normalen<br />
Plättchenfunktion etwa drei bis sieben Tage.<br />
Zur Prophylaxe einer erhöhten intraoperativen<br />
Blutungsneigung <strong>unter</strong> <strong>de</strong>m Einfluss einer plättchenhemmen<strong>de</strong>n<br />
Medikation, insbeson<strong>de</strong>re<br />
clopidogrel, können Thromboyztenkonzentrate,<br />
auch in Kombination mit DDAVP, verabreicht<br />
wer<strong>de</strong>n. Bereits durch die alleinige Gabe <strong>von</strong><br />
Thrombozytenkonzentraten ist das Risiko einer<br />
Stentthrombose erhöht. Daher sollte bei <strong>de</strong>n<br />
betroffenen <strong>Patienten</strong> ein intensives perioperatives<br />
Monitoring erfolgen.<br />
„Point-of-care“-Tests (PFA-100, Multiplate,<br />
IMPACT) wer<strong>de</strong>n zunehmend eingesetzt, um die<br />
perioperative Thrombozytenfunktion zu beurteilen<br />
und damit das Risiko sowohl für thrombotische<br />
als auch für Blutungskomplikationen einzuschätzen<br />
[23].<br />
Proce<strong>de</strong>re bei<br />
elektiven Operationen<br />
Elektive Operationen sollten nach Beendigung<br />
<strong>de</strong>r plättchenhemmen<strong>de</strong>n Kombinationstherapie<br />
terminiert wer<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>n Leitlinien <strong>de</strong>r amerikanischen<br />
Gesellschaft für Kardiologie (ACC/AHA)<br />
wird empfohlen, elektive Operationen möglichst<br />
erst nach einem Zeitraum <strong>von</strong> vier Wochen<br />
nach Implantation unbeschichteter Stents (BMS)<br />
durchzuführen [13]. Da die Inzi<strong>de</strong>nz späterer<br />
Stentthrombosen nach Implantation medikamentenbeschichteter<br />
Stents (DES) aufgrund <strong>de</strong>ren<br />
verzögerten Endothelialisierung erhöht ist, ist für<br />
einen längeren Zeitraum (bis zu 12 Monaten)<br />
mit einem hohen Risiko für perioperative Stentthrombosen<br />
zu rechnen [6]. Eine ASS/Clopidogrel-Medikation<br />
sollte daher min<strong>de</strong>stens für<br />
sechs bis zwölf Monate nach Implantation <strong>von</strong><br />
„Drug-Eluting-Stents“ (DES) verabreicht wer<strong>de</strong>n;<br />
elektive Operationen sind erst nach diesem Zeitraum<br />
anzusetzen.<br />
Die Plättchenhemmung<br />
durch Acetylsalicylsäure<br />
und Thienopyridine, z.B.<br />
Clopidogrel, ist irreversibel.<br />
In Einzelfällen, insbeson<strong>de</strong>re bei persistieren<strong>de</strong>r<br />
o<strong>de</strong>r gar lebensbedrohlicher Blutung, kann eine<br />
Blutstillung durch <strong>de</strong>n rekombinanten Faktor VIIa<br />
(rFVIIa) erreicht wer<strong>de</strong>n [33].<br />
In Einzelfällen, insbeson<strong>de</strong>re<br />
bei persistieren<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r gar<br />
lebensbedrohlicher Blutung,<br />
kann eine Blutstillung durch<br />
<strong>de</strong>n rekombinanten Faktor<br />
VIIa (rFVIIa) erreicht wer<strong>de</strong>n.<br />
Vascular Care 1/2008 Vol. 14 35