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Perioperatives Management von Patienten unter ... - Vascularcare.de

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Originalie<br />

JÜRGEN KOSCIELNY, INSTITUT FÜR TRANSFUSIONSMEDIZIN, CHARITÉ UNIVERSITÄTSMEDIZIN, Berlin<br />

SUSANNE ALBAN, PHARMAZEUTISCHES INSTITUT, CHRISTIAN-ALBRECHTS-UNIVERSITÄT, KIEL<br />

Eine aktuelle Orientierung zur perioperativen<br />

Problematik einer ASS/Clopidogrel-Medikation<br />

bei Koronarstents bieten die kardiologischen<br />

Empfehlungen <strong>de</strong>r ACC (American College of<br />

Cardiology) gemeinsam mit weiteren Fachgesellschaften<br />

[3]:<br />

1. Bei <strong>Patienten</strong>, bei <strong>de</strong>nen in <strong>de</strong>n nächsten<br />

zwölf Monaten chirurgische Eingriffe zu er -<br />

warten sind, sollen BMS implantiert wer<strong>de</strong>n.<br />

2. Elektive Eingriffe sind bis zur Beendigung<br />

<strong>de</strong>r Clopidogrel-Gabe zu verschieben, z.B.<br />

zwölf Monate bei DES.<br />

3. Wenn operative Eingriffe ein Absetzen einer<br />

ASS/Clopidogrel-Medikation erfor<strong>de</strong>rn, z.B.<br />

hohes Blutungsrisiko, soll – wenn möglich –<br />

zumin<strong>de</strong>st Acetylsalicylsäure weiter gegeben<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

4. Das Problem lebensbedrohlicher Thromboembolien<br />

mit plötzlichem Herztod bei vorzeitigem<br />

Absetzen einer ASS/Clopidogrel-Medikation<br />

nach Koronarstentimplantation muss <strong>de</strong>n<br />

verantwortlichen Ärzten bewusst sein.<br />

Proce<strong>de</strong>re bei Akutoperationen<br />

und klinischer Blutung<br />

Bei Akutoperationen muss das gesamte Operationsteam<br />

auf das durch die ASS/Clopidogrel-<br />

Medikation signifikant erhöhte Blutungsrisiko<br />

vorbereitet sein (Abb. 3).<br />

Tritt <strong>unter</strong> ASS eine klinisch relevante Blutung<br />

auf, ist die erste Behandlungsoption die Gabe<br />

<strong>de</strong>s synthetischen Vasopressin-Analogons<br />

DDAVP (Minirin parenteral ® ). DDAVP führt u.a.<br />

zu einer gesteigerten Mobilisierung <strong>de</strong>s <strong>von</strong>-<br />

Willebrand-Faktors aus <strong>de</strong>m Endothel und damit<br />

zu einer Erhöhung <strong>de</strong>r Thrombozytenadhäsion/-<br />

aggregation. Des Weiteren ist <strong>de</strong>r Einsatz <strong>von</strong><br />

Antifibrinolytika wie Tranexamsäure zur Reduktion<br />

intraoperativer Blutungen möglich [8, 24].<br />

Bei starken unstillbaren Blutungen sollten min<strong>de</strong>stens<br />

zwei Thrombozytenapherese-Konzentrate<br />

transfundiert o<strong>de</strong>r sogar NovoSeven ® (90<br />

µg/kg KG) infundiert wer<strong>de</strong>n.<br />

Abbildung 3: Proce<strong>de</strong>re: Akutoperationen<br />

Unter ASS-Clopidogrel:<br />

- Desmopressin (DDAVP) möglich<br />

(0,3 µg/kg KG als Kurzinfusion maximal 3 x mit Intervallen <strong>von</strong> 8 Std.)<br />

- Thombozytenkonzentrate bereitstellen<br />

Persistieren<strong>de</strong> perioperative Blutung:<br />

- Antifibrinolytika (Tranexamsäure)<br />

- rFVIIa ()<br />

- vWF-haltiges F-VIII-Konzentrat (mit Kortison) ()<br />

34 Vascular Care 1/2008 Vol. 14

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