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Handbuch der Nanoanalytik Steiermark 2005 - lamp.tugraz.at

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Methoden<br />

Abbildung 1:<br />

M28: Rasterkraftmikroskopie (AFM)<br />

M28: Rasterkraftmikroskopie<br />

(AFM)<br />

Die Rasterkraftmikroskopie gehört zur Familie<br />

<strong>der</strong> Rastersondenmikroskopien, bei denen – wie es<br />

die beiden ersten Teile des Namens verdeutlichen<br />

– eine feine Sonde in sehr kleinen Schritten über<br />

eine Oberfläche gerastert wird. Im Gegens<strong>at</strong>z zu <strong>der</strong><br />

zunächst entwickelten Rastertunnelmikroskopie,<br />

<strong>der</strong>en Eins<strong>at</strong>z auf leitende bzw. halbleitende Oberflächen<br />

beschränkt ist, kann die 1986 entwickelte<br />

Rasterkraftmikroskopie (englisch: Atomic Force<br />

Microscopy, AFM) auch auf isolierende Oberflächen<br />

angewendet werden. In Abb. 1 ist das Messprinzip<br />

illustriert. Die Sonde, z.B. eine Pyramidenspitze,<br />

befindet sich an einem filigranen Biegebalken, <strong>der</strong><br />

im einfachsten Falle die Sonde auf die Oberfläche<br />

drückt. Die Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Balkenverbiegung, die<br />

mittels Lichtzeigermethode detektiert werden kann,<br />

gibt Auskunft über Höhenunterschiede zwischen<br />

benachbarten Punkten auf <strong>der</strong> Oberfläche. Das<br />

Messprinzip <strong>der</strong> Rasterkraftmikroskopie:<br />

Der Laserstrahl wird von dem<br />

Biegebalken auf eine positionsempfindliche<br />

Photodiode reflektiert. Der Piezoscanner<br />

rastert die Probe l<strong>at</strong>eral (x,y)<br />

und verschiebt die Probe in z-Richtung<br />

so, dass immer die gleiche Durchbiegung<br />

des Biegebalkens gewährleistet<br />

Herzstück eines jeden Rastersondenmikroskops ist<br />

<strong>der</strong> piezoelektrische Scanner, <strong>der</strong> durch Anlegen<br />

einer elektrischen Spannung eine Längenän<strong>der</strong>ung<br />

erfährt. Damit wird eine definierte Rel<strong>at</strong>ivbewegung<br />

Sonde – Probenoberfläche bis hin zu Abständen<br />

unterhalb eines Nanometers möglich.<br />

Die l<strong>at</strong>erale Auflösung <strong>der</strong> Methode wird wesentlich<br />

durch die Geometrie <strong>der</strong> Sonde bestimmt.<br />

Die entscheidenden Parameter sind <strong>der</strong> Radius <strong>der</strong><br />

Spitze und <strong>der</strong> halbe Öffnungswinkel (Abb. 2a). Je<br />

kleiner beide Größen sind, desto weniger verfälscht<br />

die endliche Ausdehnung <strong>der</strong> Sonde die gemessene<br />

Oberflächentopographie. Zur Verbesserung<br />

<strong>der</strong> Auflösung wird auf herkömmlichen Si-Sonden<br />

(r ≈ 10 – 20 nm, α = 10°) eine Kohlenstoffnadel<br />

mit r ≤ 5 nm und a ≤ 5° gewachsen (Abb. 2b). Wie<br />

man leicht sieht, wäre eine lineare Kette von Atomen<br />

die ideale Sonde. Mit den 1992 entdeckten<br />

einwandigen Kohlenstoff-Nanoröhrchen lässt sich<br />

<strong>der</strong> Idealzustand zumindest hinsichtlich des Öffnungswinkels<br />

bereits erzielen (Abb. 2c).<br />

Abbildung 2:<br />

(a) Geometrie-Parameter einer AFM-<br />

Sonde: Spitzenradius r und halber<br />

Öffnungswinkel α. (b) Konventionelle<br />

Si-Spitze (r ≈10 – 20 nm, α = 10°), auf<br />

<strong>der</strong> eine Kohlenstoffnadel mit r = 5 nm<br />

und α = 5° gewachsen wurde. (c) Modell<br />

eines Kohlenstoff-Nanoröhrchens,<br />

r = 2 nm, α = 0°.<br />

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<strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> <strong>Nanoanalytik</strong> <strong>Steiermark</strong> <strong>2005</strong><br />

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