13.01.2015 Aufrufe

Handbuch der Nanoanalytik Steiermark 2005 - lamp.tugraz.at

Handbuch der Nanoanalytik Steiermark 2005 - lamp.tugraz.at

Handbuch der Nanoanalytik Steiermark 2005 - lamp.tugraz.at

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Methoden<br />

M27: Rasterelektronenmikroskopie<br />

(REM)<br />

M27: Rasterelektronenmikroskopie (REM)<br />

Im Rasterelektronenmikroskop (REM, engl.<br />

Scanning Electron Microsope, SEM) trifft ein fein<br />

fokussierter Elektronenstrahl auf eine Probe, wobei<br />

<strong>der</strong> Durchmesser im Auftreffpunkt etwa 1 nm<br />

beträgt. Die Elektronen dringen dann in die Probe<br />

ein, werden dort an den Atomen gestreut und erzeugen<br />

dabei, wie in Abb. 1 schem<strong>at</strong>isch gezeigt,<br />

eine Vielzahl von Wechselwirkungsprodukten. Von<br />

diesen sind einige zur Abbildung <strong>der</strong> Probenoberfläche,<br />

an<strong>der</strong>e wie<strong>der</strong>um zur chemischen Analyse<br />

<strong>der</strong> Oberfläche geeignet.<br />

Durch die Wechselwirkung mit <strong>der</strong> M<strong>at</strong>erie<br />

werden die Elektronen abgebremst und verlieren<br />

schließlich ihre Energie. Die Größe des Probenvolumens,<br />

in welchem diese Wechselwirkungen<br />

st<strong>at</strong>tfinden, hängt sowohl von <strong>der</strong> Energie <strong>der</strong> Elektronen<br />

als auch <strong>der</strong> Dichte des M<strong>at</strong>erials ab. Der<br />

typische Energiebereich im REM beträgt 0,2– 30<br />

keV (1 keV = Energie, die ein Elektron beim Durchlaufen<br />

einer Potentialdifferenz von 1 kV erhält). Der<br />

mittlere Durchmesser des Wechselwirkungsvolumens<br />

kann also mehrere µm betragen (s. Text zu<br />

Abb. 1), aber bei sehr niedriger Elektronenenergie<br />

auch im Bereich von einigen 10 nm liegen. Die<br />

Inform<strong>at</strong>ionstiefe liegt, da die Elektronen die Probe<br />

ja wie<strong>der</strong> verlassen müssen, um zum Detektor zu<br />

gelangen, bei etwa <strong>der</strong> halben Eindringtiefe <strong>der</strong><br />

Elektronen in die Probe. Man kann also bis zu dieser<br />

Tiefe in die Probe „hineinsehen“ und Strukturen wie<br />

Hohlräume o<strong>der</strong> Einschlüsse, die innerhalb dieser<br />

Schicht liegen, auch erkennen.<br />

Abbildung 1: Schem<strong>at</strong>ische Darstellung <strong>der</strong> Wechselwirkung<br />

von Elektronen, welche mit<br />

einer Energie E 0<br />

auf eine Probenoberfläche<br />

auftreffen, mit dem Probenm<strong>at</strong>erial.<br />

Die Eindringtiefe <strong>der</strong> Elektronen in<br />

die Probe ist von ihrer Energie (E 0 ) und<br />

<strong>der</strong> Dichte des M<strong>at</strong>erials abhängig. Man<br />

„sieht“ in die Probe „hinein“ ! Beispiel<br />

Al (Dichte: 2,7 g /cm 3 ): Bei E 0 = 25 keV<br />

beträgt die Eindringtiefe ~6,6 µm, bei E 0<br />

= 2 keV beträgt diese nur ~0,1 µm.<br />

Zur Abbildung <strong>der</strong> Probenoberfläche mit Auflösung<br />

im nm-Bereich werden die Sekundärelektronen<br />

(SE) verwendet. Diese haben sehr niedrige<br />

Energie und entstehen dadurch, dass hochenergetische<br />

Elektronen ihrerseits aus den Atomen <strong>der</strong><br />

Probe „sekundäre“ Elektronen herausschlagen.<br />

Wegen ihrer geringen Energie können diese maximal<br />

aus einer Tiefe von einigen nm die Probe<br />

verlassen. Da aber auch vom Probeninneren an die<br />

Oberfläche zurückgestreute Elektronen sekundäre<br />

Elektronen erzeugen können, erhält man trotzdem<br />

auch die Inform<strong>at</strong>ion aus dem Probeninneren.<br />

Index Kontakte Institute Lösungen Methoden<br />

<strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> <strong>Nanoanalytik</strong> <strong>Steiermark</strong> <strong>2005</strong><br />

71

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!