Handbuch der Nanoanalytik Steiermark 2005 - lamp.tugraz.at
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Einführung in die <strong>Nanoanalytik</strong><br />
an<strong>der</strong>en nanoanalytischen Verfahren <strong>der</strong>zeit nicht<br />
in diesem breiten Umfang erbracht werden und in<br />
vielen Fällen werden die mikroskopischen Verfahren<br />
für die Kalibrierung <strong>der</strong> integralen nanoanalytischen<br />
Verfahren benötigt.<br />
Streumethoden<br />
Nano-analytische Verfahren können grundsätzlich<br />
in zwei Klassen eingeteilt werden: solche mit integraler<br />
Inform<strong>at</strong>ion, d.h. es werden Volumina bzw.<br />
Oberflächenbereiche untersucht, die wesentlich<br />
größer sind als die interessierenden Grundstrukturen,<br />
z.B. Nanoteilchen in einer Bulkphase o<strong>der</strong><br />
auf <strong>der</strong> Oberfläche. Streumethoden sind typische<br />
Vertreter dieser integralen Methoden<br />
Im Gegens<strong>at</strong>z zu den intergalen Methoden können<br />
Verfahren mit Ortsauflösung eine Auskunft über<br />
die räumliche Verteilung bzw. Orientierung, Struktur<br />
und Zusammensetzung geben, sie haben aber den<br />
Nachteil, dass meist nur rel<strong>at</strong>ive kleine Bereiche in<br />
akzeptabler Zeit untersucht werden können. Diese<br />
mikroskopischen Techniken ermöglichen dafür<br />
aber eine vollständige Charakterisierung mit Nanometerauflösung<br />
und oftmals sogar mit Zehntel<br />
Nanometerauflösung. Integrale und ortsaufgelöste<br />
Methoden ergänzen einan<strong>der</strong> und ermöglichen gemeinsam<br />
eine gute Charakterisierung vieler komplexer<br />
Systeme.<br />
Die Streumethoden umfassen im Wesentlichen<br />
die Röntgen- und die Neutronenstreuung sowie<br />
die st<strong>at</strong>ische und die dynamische Lichtstreuung.<br />
Bei letzterer werden praktisch immer Laser als<br />
Lichtquellen verwendet. Es gibt aber auch – mit<br />
geringerer praktischer Bedeutung – dynamische<br />
Neutronen-, sowie seit kurzem auch dynamische<br />
Röntgenstreuung.<br />
St<strong>at</strong>ische Streumethoden (Röntgen, Neutronen<br />
und Licht) dienen ausschließlich zur Struktur- bzw.<br />
Größenbestimmung, dies umfasst Bestimmung von<br />
Partikelgröße, Form und innerer Struktur sowie die<br />
Bestimmung von Überstrukturen in konzentrierten<br />
Systemen (Partikelwechselwirkung).<br />
Dynamische Streumethoden messen verschiedene<br />
Formen <strong>der</strong> Dynamik in den untersuchten Systemen,<br />
so z.B. Diffusionsbewegungen (Transl<strong>at</strong>ion und<br />
Rot<strong>at</strong>ion), Schwingungen etc. Beson<strong>der</strong>s die dynamische<br />
Lichtstreuung dient jedoch oft zur Bestimmung<br />
<strong>der</strong> Partikelgrößenverteilung über die gemessene<br />
Diffusion in fluiden bzw. gelösten Systemen.<br />
Während mit beiden Formen <strong>der</strong> Lichtstreuung<br />
nur mehr o<strong>der</strong> weniger optisch klare Systeme<br />
untersucht werden können, können mit <strong>der</strong> Röntgen-<br />
bzw. Neutronenstreuung auch undurchsichtige<br />
M<strong>at</strong>erialien wie Beton, Metalle o<strong>der</strong> Kunststoffe<br />
untersucht werden.<br />
In mo<strong>der</strong>nen, nanostrukturierten M<strong>at</strong>erialien<br />
hängt die durch Self-Assembly geformte Struktur<br />
sehr oft von <strong>der</strong> Konzentr<strong>at</strong>ion im System ab,<br />
d.h. die Systeme müssen unverdünnt gemessen<br />
werden. Dies ist eine große Herausfor<strong>der</strong>ung für<br />
die Messmethodik. Gerade hier wurden aber in<br />
den letzten Jahren – unter wesentlicher Mithilfe<br />
steirischer Forschungsgruppen – neuartige und<br />
richtungsweisende Entwicklungen eingeleitet<br />
Otto Gl<strong>at</strong>ter<br />
Karl-Franzens-Universität Graz<br />
Institut für Chemie<br />
Index Kontakte Institute Lösungen Methoden<br />
<strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> <strong>Nanoanalytik</strong> <strong>Steiermark</strong> <strong>2005</strong><br />
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