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Handbuch der Nanoanalytik Steiermark 2005 - lamp.tugraz.at

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M18: Hochverformung – Nanokristallisierung<br />

Abbildung 2:<br />

Gegenüberstellung <strong>der</strong> Mikrostruktur von reinem Eisen (linkes Bild, REM-Aufnahme) und einem austenitischen<br />

Stahl (rechtes Bild, TEM-Hellfeld-Aufnahme) nach Raumtemper<strong>at</strong>urverformung auf jeweils 3200 %.<br />

Zu beachten ist die unterschiedliche Vergrößerung <strong>der</strong> Aufnahmen.<br />

Bei den Verfahren <strong>der</strong> Hochverformung a) Equal<br />

Channel Angular Extrusion (ECAE), b) High Pressure<br />

Torsion (HPT), c) Cyclic Channel Die Compression<br />

(CCDC), d) Cyclic Extrusion Compression (CEC),<br />

e) Continuous Extrusion Forming (CONFORM) und<br />

f) Accumul<strong>at</strong>ive Roll Bonding (ARB) wird versucht,<br />

den Wettbewerb zwischen Verformung und Bruch<br />

möglichst weit zu Gunsten <strong>der</strong> Verformung zu verschieben.<br />

Wichtigster Punkt dabei ist, Zugspannungen<br />

zu vermeiden und die Verformung so weit wie<br />

möglich in den „Druckbereich“ zu verschieben. Bei<br />

allen Verfahren werden höchste Verformungsgrade<br />

erreicht, da prozessbedingt, o<strong>der</strong> durch spezielle<br />

Tricks, <strong>der</strong> Querschnitt des M<strong>at</strong>erials bei <strong>der</strong> Verarbeitung<br />

unverän<strong>der</strong>t bleibt und somit bruchauslösende<br />

geometrische Entfestigung verhin<strong>der</strong>t wird.<br />

Weltweit gibt ist <strong>der</strong>zeit nicht mehr als eine Handvoll<br />

Institutionen die Hochverformung selbst betreiben.<br />

Am Erich-Schmid-Institut <strong>der</strong> Österreichischen<br />

Akademie <strong>der</strong> Wissenschaften sind seit 1999 die<br />

in Abb. 1 dargestellten Verfahren ECAE, HPT und<br />

CCDC zur wissenschaftlichen Untersuchung <strong>der</strong><br />

Hochverformung installiert.<br />

Alle diese drei Verfahren unterliegen einer stetigen<br />

Weiterentwicklung, wobei das CCDC eine institutseigene,<br />

p<strong>at</strong>entierte Hochverformungsvariante<br />

darstellt. Die installierte HPT-Einrichtung, bei <strong>der</strong><br />

das scheibenförmige M<strong>at</strong>erial zwischen zwei Pressstempeln<br />

durch reine Torsion verformt wird, stellt<br />

die weltweit einzige Einrichtung dar, bei <strong>der</strong> sowohl<br />

<strong>der</strong> hydrost<strong>at</strong>ische Druck bei <strong>der</strong> Hochverformung,<br />

die Verformungsgeschwindigkeit und -temper<strong>at</strong>ur<br />

frei gewählt werden können, womit dieses Werkzeug<br />

zu Recht als das „St<strong>at</strong>e of the Art“-Instrument<br />

zur wissenschaftlichen Untersuchung <strong>der</strong> Hochverformung<br />

angesehen werden kann.<br />

Die Untersuchungen <strong>der</strong> letzten Jahre haben<br />

gezeigt, dass die Eigenschaftsän<strong>der</strong>ungen mit<br />

steigen<strong>der</strong> Hochverformung ganz wesentlich vom<br />

verarbeiteten M<strong>at</strong>erial selbst abhängen. Dabei spielen<br />

Parameter wie die Umformtemper<strong>at</strong>ur rel<strong>at</strong>iv zur<br />

Schmelztemper<strong>at</strong>ur des verarbeiteten M<strong>at</strong>erials,<br />

dessen Stapelfehlerenergie und die Verformungsgeschwindigkeit<br />

eine wesentliche Rolle. Weiters h<strong>at</strong><br />

sich für eine breite Spanne unterschiedlicher Metal-<br />

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<strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> <strong>Nanoanalytik</strong> <strong>Steiermark</strong> <strong>2005</strong>

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