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Handbuch der Nanoanalytik Steiermark 2005 - lamp.tugraz.at

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Methoden<br />

M18: Nanokristallisierung<br />

durch Hochverformung<br />

M18: Hochverformung – Nanokristallisierung<br />

Metallische Werkstoffe mit Korngrößen deutlich<br />

kleiner als ein Mikrometer sind von beson<strong>der</strong>er<br />

Bedeutung, da mit <strong>der</strong>art feinen Mikrostrukturen<br />

u.a. beson<strong>der</strong>s hohe Festigkeiten, superplastisches<br />

Verformungsverhalten bei rel<strong>at</strong>iv tiefen Temper<strong>at</strong>uren<br />

o<strong>der</strong> verbesserte magnetische Eigenschaften<br />

erreicht werden können. Basierend auf Untersuchungen<br />

vorwiegend russischer M<strong>at</strong>erialforscher<br />

ist seit Beginn <strong>der</strong> 1990er Jahre bekannt, dass<br />

sich die Mikrostruktur eines ursprünglich grobkristallinen<br />

Ausgangsm<strong>at</strong>erials verfeinern lässt, wenn<br />

dieses bei niedrigen Temper<strong>at</strong>uren (in Rel<strong>at</strong>ion zu<br />

dessen Schmelztemper<strong>at</strong>ur) sehr hoch verformt<br />

wird. Die beson<strong>der</strong>en Vorteile <strong>der</strong> neuen Methoden<br />

<strong>der</strong> Hochverformung („Top-Down“-Verfahren) im<br />

Gegens<strong>at</strong>z zu den traditionellen Herstellverfahren<br />

über die Nano-Pulvermetallurgie bzw. die Rascherstarrung<br />

(„Bottom-Up“-Verfahren) beruhen auf <strong>der</strong><br />

Möglichkeit <strong>der</strong> Herstellung feinster Gefüge in großen<br />

Mengen ohne Porosität, Verunreinigungen und<br />

komplizierte Manipul<strong>at</strong>ion feinster Metallpulver.<br />

Typischerweise sind zur Herstellung nano-/submikrometer-gekörnter<br />

Gefüge durch Hochverformung<br />

plastische Verformungen größer 800% bei<br />

Temper<strong>at</strong>uren kleiner als 30% <strong>der</strong> Schmelztemper<strong>at</strong>ur<br />

notwendig. Derart große Verformungsgrade<br />

sind durch konventionelle Verfahren nicht mehr<br />

realisierbar. Bei je<strong>der</strong> Umformung gibt es einen<br />

Wettbewerb zwischen Verformung- und Bruchvorgängen.<br />

Wie weit sich ein Körper verformt, und<br />

wo es zum Bruch kommt, hängt neben dem Werkstoff<br />

selbst, <strong>der</strong> Verformungstemper<strong>at</strong>ur und <strong>der</strong><br />

Verformungsgeschwindigkeit, auch stark von <strong>der</strong><br />

Verformungsart ab.<br />

Index Kontakte Institute Lösungen Methoden<br />

Abbildung 1:<br />

Am Erich-Schmid-Institut für M<strong>at</strong>erialwissenschaft <strong>der</strong> Österreichischen Akademie <strong>der</strong> Wissenschaften<br />

installierte Hochverformungsvarianten.<br />

<strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> <strong>Nanoanalytik</strong> <strong>Steiermark</strong> <strong>2005</strong><br />

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