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Handbuch der Nanoanalytik Steiermark 2005 - lamp.tugraz.at

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M15: Hoch-/Tieftemper<strong>at</strong>ur-Pulverdiffraktion (HT-/LT-XRD)<br />

Man erhält so die Intensität <strong>der</strong> gestreuten Röntgenstrahlung<br />

als Funktion des Streuwinkels 2Ѳ,<br />

woraus man die kristalline Struktur <strong>der</strong> Probe sehr<br />

genau bestimmen kann. Da jede Substanz ein ganz<br />

charakteristisches Reflexmuster h<strong>at</strong>, kann man aus<br />

einem Pulverdiffraktogramm durch Vergleich mit<br />

archivierten Diffraktogrammen in einer D<strong>at</strong>enbank<br />

auch die chemische Zusammensetzung <strong>der</strong> Probe<br />

bestimmen (Abb. 3).<br />

Neben Pulvern können auf diese Weise auch<br />

kompakte Proben untersucht werden, wenn sie aus<br />

sehr vielen kleinen Kristalliten aufgebaut sind wie<br />

z.B. Stähle, Sinterm<strong>at</strong>erialien, etc. Über die klassische<br />

Strukturbestimmung hinaus gibt es spezielle<br />

Mess- und Auswerteverfahren, mit denen es möglich<br />

ist, Kristallitgrößen bis in den Nanometerbereich<br />

zu bestimmen, Kristalldefekte zu analysieren o<strong>der</strong><br />

extrem dünne (Nano)Schichten zu charakterisieren<br />

(Schichtdicke, Schichtstruktur, Spannungen in <strong>der</strong><br />

Schicht).<br />

Hoch- / Tieftemper<strong>at</strong>ur-Diffraktion<br />

Im Allgemeinen besteht ein unmittelbarer Zusammenhang<br />

zwischen <strong>der</strong> Kristallstruktur einer<br />

Substanz und ihrem chemisch-physikalischen<br />

Verhalten. Viele chemische Verbindungen können<br />

je nach Umgebungsdruck, Temper<strong>at</strong>ur, Feuchtegehalt<br />

etc. in verschiedenen Kristallformen vorliegen.<br />

Es ist daher von großem Interesse, die Kristallstruktur<br />

unter dem Einfluss definiert variierbarer<br />

Umgebungsbedingungen untersuchen zu können.<br />

Dazu benötigt man spezielle Probenkammern, die<br />

zwar einerseits die Probe gegen die Umgebung<br />

abkapseln, an<strong>der</strong>erseits aber für den Röntgenstrahl<br />

möglichst durchlässig sind, um die Messung nicht<br />

zu behin<strong>der</strong>n. Viele <strong>der</strong> interessierenden Prozesse<br />

laufen bei sehr hohen Temper<strong>at</strong>uren ab, was hohe<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen an das Design und die M<strong>at</strong>erialien<br />

<strong>der</strong> Probenkammer stellt.<br />

Die Firma Anton Paar GmbH ist seit vielen Jahrzehnten<br />

führend beim Bau von Probenkammern,<br />

mit denen Proben bis -190°C gekühlt und bis<br />

2300°C geheizt werden können.<br />

Abbildung 4: Hochtemper<strong>at</strong>ur-Kammer bestehend<br />

aus Probenträger (A) mit Probenteller<br />

(B), Deckel (C) mit Heizung (D) und<br />

Gehäuse (E) mit Strahlfenster (F).<br />

40<br />

<strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> <strong>Nanoanalytik</strong> <strong>Steiermark</strong> <strong>2005</strong>

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