13.01.2015 Aufrufe

Handbuch der Nanoanalytik Steiermark 2005 - lamp.tugraz.at

Handbuch der Nanoanalytik Steiermark 2005 - lamp.tugraz.at

Handbuch der Nanoanalytik Steiermark 2005 - lamp.tugraz.at

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Methoden<br />

Abbildung 1:<br />

M15: Hoch-/Tieftemper<strong>at</strong>ur-Pulverdiffraktion (HT-/LT-XRD)<br />

M15: Hoch- / Tieftemper<strong>at</strong>ur-<br />

Pulverdiffraktion (HT-XRD,<br />

LT-XRD)<br />

Grundlagen<br />

Röntgendiffraktion (X-ray diffraction, XRD) ist<br />

eine seit langem etablierte Methode zur Charakterisierung<br />

<strong>der</strong> Struktur kristalliner Stoffe. Sie beruht<br />

auf <strong>der</strong> Streuung und Interferenz von Röntgenstrahlen<br />

durch periodisch angeordnete Atome und<br />

Moleküle (Kristallgitter) (s. Abb. 1).<br />

Misst man mit einem Detektor die Intensität <strong>der</strong><br />

gestreuten Strahlung, so bekommt man Reflexe<br />

(Intensitätsmaxima) bei ganz bestimmten Winkeln<br />

(2Ѳ) zwischen dem einfallenden Strahl und <strong>der</strong><br />

Detektionsrichtung. Maßgeblich für den Winkel ist<br />

das Verhältnis zwischen Wellenlänge λ <strong>der</strong> Strahlung<br />

und dem Netzebenenabstand d. Kennt man<br />

Wellenlänge und Winkel, kann man daraus die<br />

Netzebenenabstände berechnen und damit die<br />

geometrische Struktur des Kristalls bestimmen.<br />

Schem<strong>at</strong>ische Darstellung <strong>der</strong> Streuung<br />

an zwei Atomlagen (Netzebenen) eines<br />

3-dimensionalen Gitters.<br />

Betrachtet man ein einheitliches 3-dimensionales<br />

Gitter (einen Einkristall), so treten nur in ganz<br />

bestimmten Richtungen im Raum Intensitätsmaxima<br />

auf. Die Röntgendiffraktion an Einkristallen<br />

erfor<strong>der</strong>t daher, dass Röntgenquelle und Detektor<br />

in allen 3 Dimensionen um die Probe bewegt werden<br />

müssen, was sehr aufwändige Messgeräte<br />

(Einkristall-Diffraktometer) erfor<strong>der</strong>t.<br />

Man kann die Messung wesentlich vereinfachen,<br />

indem man st<strong>at</strong>t eines großen Einkristalls<br />

eine Probe aus vielen kleinen Kristallen verwendet.<br />

Durch die st<strong>at</strong>istische Verteilung <strong>der</strong> Orientierung<br />

<strong>der</strong> einzelnen Kristallgitter werden die punktförmigen<br />

Einkristallreflexe zu kreisförmigen Intensitätsmaxima,<br />

sodass es genügt, Röntgenquelle und<br />

Detektor in einer Ebene um die Probe zu bewegen.<br />

Diese Methode wird als Pulverdiffraktion bezeichnet<br />

(s. Abb. 2).<br />

Index Kontakte Institute Lösungen Methoden<br />

Abbildung 2:<br />

Schema eines Pulverdiffraktometers.<br />

<strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> <strong>Nanoanalytik</strong> <strong>Steiermark</strong> <strong>2005</strong><br />

39

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!