Handbuch der Nanoanalytik Steiermark 2005 - lamp.tugraz.at
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M13: Focused Ion Beam (FIB)<br />
Weiters bieten <strong>der</strong>artige Systeme die Möglichkeit<br />
zum gasunterstützten Ätzen sowie zur M<strong>at</strong>erialabscheidung<br />
über die Einbringung entsprechen<strong>der</strong><br />
chemischer Verbindungen durch Gaseinlasssysteme.<br />
Beispielhaft seien hier Iod für das vorrangige<br />
Ätzen von Metallen, Xenondifluorid für selektives<br />
Ätzen von Isol<strong>at</strong>oren /Halbleitern (z.B. Si o<strong>der</strong> SiO 2 )<br />
sowie Cyclopentadienyltrimethylpl<strong>at</strong>in zur Pl<strong>at</strong>in-<br />
Abscheidung genannt. Die chemische Reaktion<br />
des Gases mit <strong>der</strong> Probe findet dabei fast ausschließlich<br />
in dem vom Ionenstrahl abgerasterten<br />
Bereich st<strong>at</strong>t und ist somit sehr ortsspezifisch,<br />
was die Methode von an<strong>der</strong>en Verfahren wie z.B.<br />
Ionen- o<strong>der</strong> Plasmaätzen unterscheidet. Ein typisches<br />
Anwendungsbeispiel ist die Kombin<strong>at</strong>ion von<br />
selektivem Ätzen und anschließen<strong>der</strong> Abscheidung<br />
von leitfähigem Pl<strong>at</strong>in für die Modifik<strong>at</strong>ion von Halbleiterbauelementen.<br />
In den letzten Jahren ist die FIB-Technik auch<br />
immer stärker als Präpar<strong>at</strong>ionsmethode für transmissionselektronenmikroskopische<br />
Proben (TEM)<br />
zum Eins<strong>at</strong>z gelangt (s. Abb. 2). Der Vorteil gegenüber<br />
herkömmlichen Präpar<strong>at</strong>ionstechniken<br />
liegt vor allem in <strong>der</strong> Möglichkeit <strong>der</strong> zielgenauen<br />
Präpar<strong>at</strong>ion zu untersuchen<strong>der</strong> Probenbereiche<br />
und <strong>der</strong> vergleichsweise kurzen Präpar<strong>at</strong>ionsdauer.<br />
So können z.B. einzelne M<strong>at</strong>erialdefekte o<strong>der</strong><br />
Einschlüsse in Proben für eine weiterführende<br />
Untersuchung mittels analytischer TEM zielgenau<br />
präpariert werden.<br />
Die kommerzielle Einführung von Zweistrahlgeräten,<br />
welche die Funktionalitäten von Rasterelektronenmikroskop<br />
und fokussiertem Ionenstrahl<br />
in einem System vereinen, h<strong>at</strong> das Spektrum an<br />
Möglichkeiten für die Probenpräpar<strong>at</strong>ion beträchtlich<br />
erweitert. Als Beispiele seien hier die nahezu<br />
zerstörungsfreie Beobachtung <strong>der</strong> Probe während<br />
<strong>der</strong> Bearbeitung mit dem Ionenstrahl o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Insitu-Transfer<br />
von TEM-Proben vom Substr<strong>at</strong> an<br />
einen TEM-Probenträger mittels Mikromanipul<strong>at</strong>or<br />
angeführt. Speziell die Möglichkeit in situ, also noch<br />
in <strong>der</strong> FIB-Anlage, Proben manipulieren zu können<br />
erweist sich hier als wesentlicher Vorteil, um Probenverluste<br />
zu vermeiden (Abb. 2).<br />
Abbildung 2:<br />
TEM-Zielpräpar<strong>at</strong>ion (SE-Bild).<br />
Herausheben eines Probenstücks<br />
für nachfolgenden Transfer auf einen<br />
TEM-Probenträger mittels In-situ-Mikromanipul<strong>at</strong>or.<br />
TEM-Proben kleinster<br />
Strukturen können mittels FIB zielgenau<br />
präpariert werden.<br />
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<strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> <strong>Nanoanalytik</strong> <strong>Steiermark</strong> <strong>2005</strong><br />
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