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Handbuch der Nanoanalytik Steiermark 2005 - lamp.tugraz.at

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M10: Energiedispersive Röntgenspektroskopie (EDXS)<br />

Detektion von Röntgenquanten<br />

Als Röntgendetektoren für das TEM werden<br />

vorwiegend Halbleiterdetektoren aus Silizium<br />

(Si(Li)-Detektor) o<strong>der</strong> Germanium (HPGe-Detektor)<br />

eingesetzt (Abb. 1). Diese halbleitenden M<strong>at</strong>erialien<br />

sind indirekte Halbleiter und besitzen ein voll<br />

besetztes Valenzband und ein weitgehend unbesetztes<br />

Leitungsband. Einfallende Röntgenstrahlung<br />

kann Elektronen aus dem Valenz- in das Leitungsband<br />

anheben und dadurch die Leitfähigkeit<br />

des Halbleiters erhöhen (innerer photoelektrischer<br />

Effekt, Photoleitung). Legt man eine Spannung an<br />

den Halbleiter, so werden die so entstandenen<br />

freien Ladungsträgerpaare getrennt und wan<strong>der</strong>n<br />

zu den Elektroden (Stromimpuls). Dieses Signal<br />

wird verstärkt, digitalisiert und in einem Spektrum<br />

angezeigt. Tab. 1 zeigt typische Kennd<strong>at</strong>en von<br />

EDX-Detektoren.<br />

Inform<strong>at</strong>ionsgehalt eines EDX-<br />

Spektrums<br />

Im EDX-Spektrum sind die charakteristische<br />

Röntgenstrahlung (Röntgenlinien o<strong>der</strong> -peaks),<br />

sowie unspezifische Bremsstrahlung (Untergrund)<br />

sichtbar (Abb. 2). Mit Hilfe <strong>der</strong> Position <strong>der</strong> Röntgenlinien<br />

im Spektrum lassen sich eindeutig und rasch<br />

die in <strong>der</strong> Probe enthaltenen Elemente identifizieren<br />

(qualit<strong>at</strong>ive Analyse) und über die Anzahl <strong>der</strong> detektierten<br />

Röntgenquanten (= Intensität) Rückschlüsse<br />

auf die Konzentr<strong>at</strong>ionen <strong>der</strong> betreffenden Elemente<br />

ziehen (quantit<strong>at</strong>ive Analyse). Je nach Durchmesser<br />

des einfallenden Elektronenstrahls können Probenstellen<br />

im Bereich von 1 nm bis einige µm chemisch<br />

analysiert werden.<br />

Abb. 2 zeigt ein Röntgenspektrum einer Hartmetallprobe,<br />

das mit einem HPGe-Röntgendetektor<br />

aufgenommen wurde. In diesem Spektrum sind<br />

die Röntgenlinien von Kohlenstoff (0,282 keV) bis<br />

Wolfram (69,09 keV) zu sehen.<br />

Abbildung 1:<br />

Aufbau eines Halbleiter-Röntgendetektors<br />

(schem<strong>at</strong>isch).<br />

Abbildung 2:<br />

Röntgenspektrum einer Hartmetallprobe<br />

(HPGe-Detektor mit ultradünnem<br />

Fenster); Insert: Quantifizierung <strong>der</strong><br />

Elemente W, Ti, Ta, Nb und Co.<br />

26<br />

<strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> <strong>Nanoanalytik</strong> <strong>Steiermark</strong> <strong>2005</strong>

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