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Handbuch der Nanoanalytik Steiermark 2005 - lamp.tugraz.at

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M9: Ellipsometrie<br />

und Schichtdicken<br />

p<br />

E berechnen zu können, muss<br />

einfallend<br />

s<br />

ein elektrodynamisches Modell des untersuchten<br />

Schichtsystems verfügbar sein, das den Zusammenhang<br />

zwischen einfallen<strong>der</strong> und reflektierter<br />

Probe<br />

E p0<br />

p<br />

<br />

<br />

E<br />

E s0<br />

Abbildung 2:<br />

<br />

Für RAE folgen aus dem zeitperiodischen<br />

Signal I(t) am Detektor (_a ist <strong>der</strong> Azimutwinkel<br />

des Analys<strong>at</strong>ors)<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

des Polaris<strong>at</strong>ors, T C die Transmission und ∆ C<br />

die<br />

Phasenverschiebung eines ev. im Strahlengang<br />

befindlichen Kompens<strong>at</strong>ors [zur Erzeugung von<br />

einfallendem Licht mit beliebiger <br />

elliptischer Polaris<strong>at</strong>ion]<br />

<br />

<br />

<br />

bedeuten):<br />

Für die Ellipsometer an<strong>der</strong>en Typs existieren<br />

ähnliche Zusammenhänge. In <strong>der</strong> Ellipsometrie ist<br />

es üblich, das komplexe Verhältnis <strong>der</strong> Fresnel-Koeffizienten<br />

in <strong>der</strong> Form tan ψ·exp(i∆) zu schreiben.<br />

Um aus diesem Verhältnis optische Konstanten<br />

Strahlung herstellt. Hier wird i. A. <strong>der</strong> auf Abelès<br />

s<br />

<br />

<br />

p<br />

<br />

<br />

<br />

E<br />

E 0<br />

E 0 <br />

<br />

<br />

s<br />

Linear polarisiertes Licht vor, elliptisch<br />

polarisiertes nach <strong>der</strong> Reflexion an <strong>der</strong><br />

Probe.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

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<br />

<br />

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<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

(1950) zurückgehende M<strong>at</strong>rixformalismus kombiniert<br />

mit dem Jones-M<strong>at</strong>rix-Formalismus verwendet.<br />

Heutige Ellipsometer bieten für die mit dem<br />

elektrodynamischen Modell durchzuführenden<br />

Rechnungen bzw. Anpassungen an die Messwerte<br />

<br />

<br />

zumeist sehr ausgereifte Software an.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

nach <strong>der</strong> Fourier-Transform<strong>at</strong>ion die Koeffizienten<br />

a und b und aus diesen letztlich <br />

das ge-<br />

<br />

Die Auswertung verläuft grundsätzlich so, dass<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

suchte Verhältnis <strong>der</strong> Fresnel-Koeffizienten <br />

<br />

<br />

r p und <br />

<br />

Startwerte für die zu eruierenden Größen vorgegeben<br />

werden und das Programm einen Least-<br />

<br />

<br />

r<br />

<br />

s für die p- <br />

und s-polarisierten Komponenten <br />

<br />

<br />

<strong>der</strong><br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Strahlung <br />

<br />

<br />

(wobei<br />

<br />

α P<br />

den bekannten Azimutwinkel <br />

<br />

<br />

<br />

<br />

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<br />

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<br />

<br />

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<br />

<br />

<br />

Square-Fit mittels entsprechen<strong>der</strong> Algorithmen<br />

<br />

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<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

(z.B. Levenberg-Marquardt) durchführt.<br />

Modellerweiterungen<br />

Zunächst bietet die elektrodynamische Modellrechnung<br />

die grundsätzliche Möglichkeit, das reale<br />

Schichtsystem als System mit gl<strong>at</strong>ten Grenzflächen<br />

zu beschreiben, wobei die optischen Konstanten<br />

innerhalb <strong>der</strong> Schichten als homogen angenommen<br />

werden. Meist existieren im Realsystem mehr<br />

o<strong>der</strong> min<strong>der</strong> starke Abweichungen von diesem<br />

Idealzustand, die einen erheblichen Einfluss auf<br />

die Messresult<strong>at</strong>e haben können. Als wichtigste<br />

seien Inhomogenitäten<br />

reflektiert<br />

E <strong>der</strong> Schichtdicke innerhalb<br />

des optischen Messspots, Wölbungen <strong>der</strong><br />

Oberfläche,<br />

p<br />

Gradienten s <strong>der</strong> optischen Konstanten<br />

in Schichtnormalenrichtung, Oberflächen- bzw.<br />

Grenzflächenrauigkeiten sowie partielle Belegungen<br />

<strong>der</strong> Oberflächen mit an<strong>der</strong>em M<strong>at</strong>erial genannt.<br />

Weiters können inkohärente Reflexionen von <strong>der</strong><br />

Substr<strong>at</strong>rückseite (im Falle von dessen Transparenz)<br />

neg<strong>at</strong>iven Einfluss auf die Genauigkeit <strong>der</strong> Messung<br />

haben. Die eben genannten Faktoren lassen sich<br />

ebenso wie solche, die geräteseitige Abweichungen<br />

vom „optischen Idealzustand“ darstellen (z.B.<br />

endliche spektrale Breite <strong>der</strong> Strahlung), in das<br />

optische Modell <strong>der</strong> Probe mit aufnehmen. Es ist<br />

leicht einzusehen, dass unbekannte Nichtidealitäten<br />

zu Unsicherheiten <strong>der</strong> Interpret<strong>at</strong>ion <strong>der</strong> Messwerte<br />

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<strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> <strong>Nanoanalytik</strong> <strong>Steiermark</strong> <strong>2005</strong><br />

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