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Handbuch der Nanoanalytik Steiermark 2005 - lamp.tugraz.at

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M9: Ellipsometrie<br />

Methoden<br />

M9: Ellipsometrie<br />

Eins<strong>at</strong>zbereich und Genauigkeit<br />

des Verfahrens<br />

Die Ellipsometrie ist ein optisches Messverfahren,<br />

das die berührungslose Bestimmung von<br />

optischen Konstanten (Brechungsindex und Absorptionskoeffizient)<br />

und Schichtdicken von Dünnschichten<br />

und Dünnschichtsystemen erlaubt. Das<br />

Verfahren bietet – abhängig von den zur Verfügung<br />

stehenden Wellenlängen und <strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong> untersuchten<br />

Schichten – eine Dickenauflösung bis<br />

hinunter in den Nanometerbereich. Der Bereich<br />

untersuchbarer Schichten reicht von wenigen<br />

Nanometern bis zu einigen zehn Mikrometern (in<br />

speziellen Fällen auch darüber hinaus). Im Bereich<br />

von 100 nm aufwärts können Brechzahl und Dicke<br />

simultan bestimmt werden, darunter verhin<strong>der</strong>t die<br />

zunehmende Parameterkorrel<strong>at</strong>ion zwischen den<br />

beiden Größen (verschiedene Wertepaare liefern<br />

„gleich gute“ Werte) eindeutige Lösungen. Zu großen<br />

Dicken hin besteht abermals die Möglichkeit<br />

<strong>der</strong> Mehrdeutigkeit nahe beieinan<strong>der</strong> liegen<strong>der</strong><br />

Lösungen, hier kann allerdings durch bekannte<br />

Dispersionsrel<strong>at</strong>ionen von M<strong>at</strong>erialien u. U. Abhilfe<br />

geschaffen werden. Die Genauigkeit <strong>der</strong> Brechungsindexbestimmung<br />

hängt wie<strong>der</strong>um von <strong>der</strong><br />

Schichtgüte und an<strong>der</strong>en Einflussfaktoren ab, gute<br />

Instrumente erreichen etwa 10 -3 . Voraussetzung<br />

für die Möglichkeit <strong>der</strong> Dickenbestimmung ist die<br />

hinreichende Transparenz <strong>der</strong> untersuchten Schichten<br />

für die verwendeten Wellenlängen, zumindest<br />

<strong>der</strong> erste von <strong>der</strong> Unterseite reflektierte Teilstrahl<br />

muss mit dem an <strong>der</strong> Schichtoberseite reflektierten<br />

Teilstrahl zur Interferenz kommen können.<br />

Bauformen<br />

Ellipsometer werden heute von einigen Firmen<br />

in verschiedenen Bauformen angeboten, wobei i.A.<br />

in Reflexionsgeometrie gearbeitet wird. Es existieren<br />

aber auch Geräte, die sowohl in Reflexion als<br />

auch in Transmission messen können, allerdings<br />

ist dabei eine vertikale Lage <strong>der</strong> Proben in Kauf zu<br />

nehmen. Der meistverwendete Spektralbereich ist<br />

<strong>der</strong> Bereich des sichtbaren Lichts (VIS) von etwa<br />

400 bis 800 nm. Die in diesem Bereich arbeitenden<br />

Geräte (Lichtquelle i. A. Xenon-Hochdruck<strong>lamp</strong>e)<br />

reichen zumeist in den ultravioletten Bereich (UV)<br />

bis zu etwa 300 o<strong>der</strong> 250 nm hinein. Für die Verwendung<br />

noch kleinerer Wellenlängen (bis zu etwa<br />

140 nm) muss aufgrund von Wasserdampf- und<br />

Sauerstoff-Absorptionen <strong>der</strong> Luft mit trockenem<br />

Stickstoff gespült werden, als Lichtquellen werden<br />

Deuterium-Lampen verwendet. Bis in den Bereich<br />

des nahen Infrarot (etwa 2 µm) können dispersiv<br />

arbeitende Ellipsometer (mit entsprechend infrarot-empfindlichen<br />

Detektoren) eingesetzt werden,<br />

für größere Wellenlängen bis etwa 30 µm werden<br />

Fourier-Transform<strong>at</strong>ions-Ellipsometer eingesetzt.<br />

Grundsätzlich sind – auch abhängig vom verwendeten<br />

Wellenlängenbereich – Bauformen mit<br />

unterschiedlichem optischem Design im Eins<strong>at</strong>z:<br />

Ellipsometer mit rotierendem Analys<strong>at</strong>or o<strong>der</strong> Polaris<strong>at</strong>or<br />

(RAE o<strong>der</strong> RPE), Geräte mit rotierendem<br />

Kompens<strong>at</strong>or (RCE) sowie Null-Ellipsometer.<br />

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<strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> <strong>Nanoanalytik</strong> <strong>Steiermark</strong> <strong>2005</strong><br />

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