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Handbuch der Nanoanalytik Steiermark 2005 - lamp.tugraz.at

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M3: Auger-Elektronenspektroskopie (AES)<br />

energieaufgelöst, beobachtet man ein Spektrum,<br />

das schem<strong>at</strong>isch in Abb. 2a dargestellt ist. Die Auger-Elektronen<br />

werden dabei als kleine Peaks auf<br />

einem intensiven Untergrund beobachtet, <strong>der</strong> von<br />

den sogenannten „wahren“ Sekundärelektronen<br />

herrührt. Um die Detektierbarkeit <strong>der</strong> Auger-Elektronen<br />

zu verbessern, wird deshalb i. A. die differentielle<br />

Darstellungsweise gewählt, die in Abb. 2b<br />

veranschaulicht ist.<br />

Es können alle Elemente von Li bis U nachgewiesen<br />

werden, des Weiteren ist die Unterscheidung<br />

von chemisch verschieden gebundenen Zuständen<br />

eines Elementes möglich. Mit Hilfe von Standardproben<br />

können <strong>der</strong> Elementgehalt o<strong>der</strong> auch <strong>der</strong><br />

Gehalt von bestimmten Verbindungen an einer<br />

Oberfläche quantifiziert werden. Die Nachweisgrenzen<br />

liegen im Bereich ≥ 0,1 Atomprozent.<br />

Bei Verwendung eines fein fokussierten Elektronenstrahls<br />

als Sonde (Durchmesser von 1 µm bis 10<br />

nm) kann durch Rastern über einen ausgewählten<br />

Probenbereich und Detektion <strong>der</strong> resultierenden<br />

Auger-Elektronen ein Elementverteilungsbild <strong>der</strong><br />

Probenoberfläche mit einer Ortsauflösung von etwa<br />

20 nm erstellt werden („chemische Landkarte“). Um<br />

ein Elementverteilungsbild zu erhalten, wird <strong>der</strong><br />

Elektronen-Analys<strong>at</strong>or auf eine Energie eingestellt,<br />

die einer dem interessierenden Element spezifischen<br />

Auger-Elektronenenergie entspricht. Diese<br />

Methode wird Raster-Auger-Mikroskopie (Scanning<br />

Auger Microscopy, SAM) genannt. Es ist zweckmäßig,<br />

SAM mit <strong>der</strong> Rasterelektronenmikroskopie<br />

(Scanning Electron Microscopy, SEM) zu kombinieren,<br />

die auf <strong>der</strong> Detektion von Sekundär-Elektronen<br />

beruht: mittels SEM können die Topographie <strong>der</strong><br />

Probe untersucht und interessante Probenbereiche<br />

selektiert werden, für die dann eine chemische<br />

Analyse mit SAM erstellt wird.<br />

Wird die Probenoberfläche abwechselnd durch<br />

einen fein fokussierten Ionenstrahl schrittweise abgetragen<br />

(„Ionenätzen“) und an <strong>der</strong>selben Stelle<br />

mit Auger-Elektronenspektroskopie untersucht, so<br />

kann man Tiefenprofile <strong>der</strong> Elementverteilung in<br />

einer Probe (z.B. einer dünnen Schicht) bekommen.<br />

Aus praktischen Gründen werden Tiefenprofile typischerweise<br />

bis maximal einige µm Tiefe erstellt.<br />

Dabei ist darauf zu achten, dass die vom Ionenstrahl<br />

abgetragene Fläche größer sein muss als die vom<br />

untersuchenden Elektronenstrahl (Abb. 3). Dieses<br />

Verfahren ist als Auger-Tiefenprofilanalyse (Depth<br />

Profile Analysis, DPA) bekannt.<br />

Abbildung 2:<br />

(a) Energieverteilung <strong>der</strong> Elektronen, die von einer mit einem Elektronenstrahl bestrahlten Oberfläche<br />

emittiert werden. (b) Verdeutlichung <strong>der</strong> differentiellen Darstellungsweise.<br />

8<br />

<strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> <strong>Nanoanalytik</strong> <strong>Steiermark</strong> <strong>2005</strong>

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