Handbuch der Nanoanalytik Steiermark 2005 - lamp.tugraz.at
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L35: Synchrotronstrahlung in <strong>der</strong> industriellen Forschung<br />
Wachstum von kolloidchemisch synthetisierten<br />
Halbleiter-Nanopartikeln gesteuert wird, können<br />
spezielle Eigenschaften erzielt werden. Mit Hilfe<br />
<strong>der</strong> intensiven Synchrotronstrahlung können solche<br />
Prozesse gezielt verfolgt und somit verschiedene<br />
wachstumsför<strong>der</strong>nde wie hemmende Faktoren studiert<br />
werden (Abb. 2).<br />
Das nötige „Quantum“ für die<br />
Halbleiterindustrie<br />
Die durch „Quantum Dot“-Nanotechnologien<br />
hergestellten Verbund-Halbleiter-Wafer stellen einen<br />
enormen Durchbruch auf dem Gebiet <strong>der</strong> Hochleistungs-Opto-<br />
und Mikroelektronik dar. Im Vergleich<br />
zu heute herkömmlichen Halbleitern, wie beispielsweise<br />
Gallium–Arsenid (GaAs), versprechen diese<br />
neuen Technologien eine deutlich höhere Ausbeute<br />
bei <strong>der</strong> Produktion und eine höhere Leistungsfähigkeit.<br />
Um diese neuen M<strong>at</strong>erialien besser zu<br />
verstehen und auch um die Herstellung maßgeschnei<strong>der</strong>ter<br />
„Quantum Dots“ in Zukunft als ein<br />
Standardverfahren zu etablieren, bietet die Röntgenbeugung<br />
unter streifendem Einfall (englisch:<br />
Abbildung 3:<br />
Das dreidimensionale Streubild von<br />
„Quantum-Dots“ gibt Auskunft über ihre<br />
Größe und die Art <strong>der</strong> Verteilung auf<br />
<strong>der</strong> Wafer-Oberfläche.<br />
Grazing Incidence Small Angle X-ray Sc<strong>at</strong>tering,<br />
GISAXS) ein hilfreiches Analyseverfahren. Mit dieser<br />
speziellen Methode können Größe, Homogenität<br />
und auch Dichteverteilung <strong>der</strong> „Quantum Dots“<br />
auf den Halbleiter-Wafern bestimmt (s. Abb. 3)<br />
und damit n<strong>at</strong>ürlich auch ihre einzigartigen Eigenschaften<br />
besser verstanden werden. Bald schon<br />
werden Produkte wie kostengünstige „Quantum<br />
Dot“-Hochleistungslaser mit hoher Reichweite für<br />
Anwendungen im Telekommunik<strong>at</strong>ionsbereich, als<br />
auch mikroelektronische Komponenten von hoher<br />
Effizienz immer mehr zum täglichen Bild gehören.<br />
Außerdem wird an extrem helle Leuchtdioden<br />
als Ers<strong>at</strong>z für Glüh<strong>lamp</strong>en gedacht, o<strong>der</strong> auch an<br />
Technologien, die die Integr<strong>at</strong>ion optischer und<br />
drahtloser Anwendungen auf Silizium-basierenden<br />
Mikroprozessorchips realisieren. Nicht zuletzt<br />
wird die erfolgreiche Herstellung von Produkten<br />
unter Verwendung von bisher nur sehr schwer zu<br />
bearbeitenden M<strong>at</strong>erialien wie Gallium-Nitrid (GaN)<br />
möglich, was neue spannende Anwendungsgebiete<br />
erschließt.<br />
Abbildung 4:<br />
Kombinierte Schermessung and<br />
Röntgenbeugung an Milchfetten. Mit<br />
Synchrotronlicht machen sich die Forscher<br />
auf die Jagd nach verbesserten<br />
Lebensmittelstandards.<br />
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<strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> <strong>Nanoanalytik</strong> <strong>Steiermark</strong> <strong>2005</strong><br />
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