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Handbuch der Nanoanalytik Steiermark 2005 - lamp.tugraz.at

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Lösungen<br />

L15: EPR-Untersuchungen<br />

von Photoiniti<strong>at</strong>oren für die<br />

Härtung von Lacken<br />

Abbildung 1:<br />

L15: EPR: Photoiniti<strong>at</strong>oren für die Härtung von Lacken<br />

Radikale stehen im Fokus zahlreicher industrieller<br />

Prozesse. Die Eigenschaften solcher paramagnetischer<br />

und hoch-reaktiver Spezies werden spezifisch<br />

mittels Methoden <strong>der</strong> (para)magnetischen<br />

Resonanz untersucht. Hier kommen EPR (Electron<br />

Paramagnetic Resonance)- o<strong>der</strong> (synonym) ESR<br />

(Electron Spin Resonance)-Spektroskopie sowie<br />

fortgeschrittene Techniken (ENDOR (Electron Nuclear<br />

DOuble Resonance), TRIPLE (electron nuclear<br />

TRIPLE resonance) und EIE (ENDOR-Induced EPR)<br />

zum Eins<strong>at</strong>z. Der Zeitverlauf von Radikalreaktionen<br />

kann mittels TR-EPR (Time-Resolved EPR) aufgeklärt<br />

werden. Eine von <strong>der</strong> magnetischen Kernresonanz<br />

abgeleitete Methode, nämlich CIDNP<br />

(Chemically Induced Dynamic Nuclear Polariz<strong>at</strong>ion),<br />

ist in <strong>der</strong> Lage, spezifisch gebildete Reaktionsprodukte<br />

nachzuweisen. Die hier genannten<br />

Methoden repräsentieren den Stand <strong>der</strong> Technik,<br />

umfassen den Eins<strong>at</strong>z von Lasern und erfor<strong>der</strong>n<br />

eigene instrumentelle Entwicklungen. Theoretische<br />

Berechnungen werden zur R<strong>at</strong>ionalisierung experimenteller<br />

Ergebnisse hinzugezogen.<br />

Härtung mittels Photoiniti<strong>at</strong>or.<br />

Beispiel: Wie funktioniert die Härtung<br />

von Lacken mittels Photoiniti<strong>at</strong>oren<br />

<br />

In dem aufzutragenden Lack befinden sich die<br />

zu polymerisierenden Monomere, Bindemittel, Additive<br />

zur Einstellung <strong>der</strong> gewünschten Eigenschaften,<br />

Farbstoffe o<strong>der</strong> Pigmente und <strong>der</strong> Photoiniti<strong>at</strong>or<br />

(Abb. 1).<br />

Die Bestrahlung mit Licht bewirkt die kontrollierte<br />

Spaltung des Photoiniti<strong>at</strong>ormoleküls. Dabei<br />

entstehen sehr reaktive Molekülfragmente, sogenannte<br />

Radikalpaare (gezeigt als rote und blaue<br />

Bruchstücke in Abb. 1). Diese Radikale initiieren<br />

eine Polymeris<strong>at</strong>ion, indem sie mit einem Monomer<br />

reagieren. Nach dieser Startreaktion wächst<br />

ein Polymer. Die so gebildeten Polymerketten, die<br />

untereinan<strong>der</strong> dreidimensional vernetzt sind, bilden<br />

die harte Schutzschicht. Für die Qualität <strong>der</strong><br />

Beschichtung ist <strong>der</strong> Photoiniti<strong>at</strong>or wesentlich verantwortlich.<br />

Der Initi<strong>at</strong>or muss selektiv auf die verwendete<br />

Lichtquelle reagieren, und die Belichtung<br />

muss zu einer möglichst quantit<strong>at</strong>iven Spaltung<br />

des Initi<strong>at</strong>ormoleküls führen, damit eine effiziente<br />

Polymeris<strong>at</strong>ion initiiert wird.<br />

Index Kontakte Institute Lösungen Methoden<br />

Abbildung 2:<br />

Schema einer photoinitiierten Polymeris<strong>at</strong>ion.<br />

<strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> <strong>Nanoanalytik</strong> <strong>Steiermark</strong> <strong>2005</strong><br />

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