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Handbuch der Nanoanalytik Steiermark 2005 - lamp.tugraz.at

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L10: Device Modific<strong>at</strong>ion mittels Focused Ion Beam (FIB)<br />

Abhängig von dem vorliegenden Packaging<br />

(Kapselung) kann das Bauelement direkt o<strong>der</strong> mit<br />

kurzer vorheriger Präpar<strong>at</strong>ion in <strong>der</strong> FIB-Anlage modifiziert<br />

werden. Dabei unterscheidet man zwischen<br />

einem Keramik-Packaging, wobei <strong>der</strong> Chip gebondet,<br />

aber ansonsten frei liegt und ohne Präpar<strong>at</strong>ion<br />

direkt in <strong>der</strong> FIB-Anlage bearbeitet werden kann,<br />

und dem Kunststoff-Packaging, bei dem <strong>der</strong> Chip<br />

vorher freigeätzt werden muss.<br />

Einerseits ist es möglich, bereits in Betrieb befindliche,<br />

fehlerhafte Mikrochips zu reparieren, o<strong>der</strong><br />

diese, wenn sie von Grund auf optional multifunktional<br />

aufgebaut sind, auf einen einzigen Aufgabenbereich<br />

zu beschränken. Der dafür notwendige Arbeitsaufwand<br />

beschränkt sich in den meisten Fällen<br />

auf die Unterbrechung einzelner Leiterbahnen und<br />

<strong>der</strong>en eventueller Neuverbindung (Abb. 1).<br />

An<strong>der</strong>erseits kann eine bereits bestehende<br />

Produktionslinie genutzt werden, um durch kleine<br />

Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> zugehörigen Masken erheblich<br />

kostengünstiger die gesamte Funktionalität <strong>der</strong><br />

Chipserie zu verän<strong>der</strong>n. In diesem Fall wird das<br />

Re-design vorher vom Hersteller mittels Software<br />

simuliert, und anschließend werden mehrere modifizierte<br />

Prototypen in <strong>der</strong> FIB hergestellt. Stimmen<br />

Simul<strong>at</strong>ion und Modifik<strong>at</strong>ion reproduzierbar überein,<br />

so kann dann die Maske dementsprechend<br />

verän<strong>der</strong>t werden.<br />

Der große Anreiz für diese Art <strong>der</strong> Modifik<strong>at</strong>ion<br />

liegt in den geringeren Kosten: Lagen die Maskenkosten<br />

für die 0,13 µ-Technologie (G<strong>at</strong>elänge)<br />

Ende <strong>der</strong> 90er Jahre noch bei rund 300.000 bis<br />

400.000 Euro, so betragen sie heute für die Masken<br />

<strong>der</strong> 0,045 µm- o<strong>der</strong> 45 nm-Technologie bereits rund<br />

2 Mio. Euro.<br />

Eine dritte Art <strong>der</strong> Modifik<strong>at</strong>ion, die indirekt auf<br />

die Funktionalität Einfluss nimmt, liegt in <strong>der</strong> Qualitätssicherung<br />

und Fehleranalyse: Dabei werden<br />

entwe<strong>der</strong> stichprobenartig o<strong>der</strong> system<strong>at</strong>isch aus<br />

<strong>der</strong> Produktion Proben zur TEM-Lamellen-Präpar<strong>at</strong>ion<br />

entnommen, um mögliche mangelhafte<br />

Produktionsschritte zu erkennen und nötigenfalls<br />

zu verbessern.<br />

Julian Wagner<br />

Technische Universität Graz<br />

Forschungsinstitut für Elektronenmikroskopie und<br />

Feinstrukturforschung<br />

und Zentrum für Elektronenmikroskopie Graz<br />

Methoden:<br />

M13<br />

Lösungen: —<br />

Institute:<br />

I4<br />

Kontakte:<br />

K44 | K47<br />

FIB | Chip | Device Modific<strong>at</strong>ion | Focused Ion Beam<br />

146<br />

<strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> <strong>Nanoanalytik</strong> <strong>Steiermark</strong> <strong>2005</strong>

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