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Handbuch der Nanoanalytik Steiermark 2005 - lamp.tugraz.at

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L2: AFM-Untersuchungen an Pentazen-Dünnschichten<br />

Abbildung 2:<br />

Pentazen-Dünnschichten (d = 50 nm) auf SiO 2 abgeschieden bei verschiedenen Substr<strong>at</strong>temper<strong>at</strong>uren;<br />

Aufdampfr<strong>at</strong>e ~1 nm /min; die Kurven zeigen die (002)-Reflexe von entsprechenden Röntgendiffraktogrammen.<br />

Ähnlich wie an<strong>der</strong>e organische M<strong>at</strong>erialien bildet<br />

Pentazen schwach gebundene van-<strong>der</strong>-Waals-Molekülkristalle<br />

bzw. – unter geeigneten Bedingungen<br />

– hoch geordnete polykristalline Dünnschichten.<br />

Während des Kristallwachstumsprozesses ordnen<br />

sich die Moleküle innerhalb <strong>der</strong> Elementarzellen<br />

in Form einer Fischgrätenstruktur an. Im Bereich<br />

des thermodynamischen Gleichgewichts ist die<br />

Schichtmorphologie durch die energetischen Verhältnisse<br />

an <strong>der</strong> Grenzfläche bestimmt, weit außerhalb<br />

dieses Gleichgewichts dominieren kinetische<br />

Effekte. Wenn <strong>der</strong> Transport an <strong>der</strong> Wachstumsgrenzfläche<br />

so schnell verläuft, dass Moleküle, die<br />

auf bereits bestehende 2D-Inseln auftreffen, diese<br />

sofort wie<strong>der</strong> verlassen, resultiert daraus ein Layerby-Layer-Wachstum<br />

mit gl<strong>at</strong>ten Oberflächen. Wenn<br />

jedoch <strong>der</strong> molekulare Transport durch hinreichend<br />

große Diffusionsbarrieren an den Kanten <strong>der</strong> Inseln<br />

behin<strong>der</strong>t ist, startet das Kristallwachstum <strong>der</strong><br />

nächsten Monolage, bevor die aktuelle vollständig<br />

ist. Es ergeben sich ausgeprägte dreidimensionale<br />

Strukturen.<br />

Substr<strong>at</strong>-Temper<strong>at</strong>uren und Pentazen-Polymorphismen<br />

Eine erhöhte Substr<strong>at</strong>temper<strong>at</strong>ur während des<br />

Aufdampfprozesses führt gewöhnlich zu einer<br />

Steigerung <strong>der</strong> durchschnittlichen und <strong>der</strong> maximalen<br />

Korngröße. Dies rührt von einer erhöhten<br />

Beweglichkeit <strong>der</strong> Moleküle auf <strong>der</strong> Oberfläche her,<br />

die zu einer besseren Ausrichtung <strong>der</strong> Moleküle,<br />

einer höheren Kantendiffusion und einer geringeren<br />

Keimbildungsr<strong>at</strong>e führt. Die Korrel<strong>at</strong>ion zwischen<br />

Substr<strong>at</strong>temper<strong>at</strong>ur und Korngröße ist jedoch komplex,<br />

da auch an<strong>der</strong>e Prozesse durch die Temper<strong>at</strong>ur<br />

beeinflusst werden. Thermische Desorption<br />

spielt ebenso eine Rolle wie temper<strong>at</strong>urinduzierte<br />

Phasenübergänge und temper<strong>at</strong>urabhängige Volumenanteile<br />

verschiedener Pentazen-Phasen. Diese<br />

Effekte sind für die beobachteten Unterschiede in<br />

Kristallitgröße und -form für Schichten, die bei Substr<strong>at</strong>temper<strong>at</strong>uren<br />

von 65°–70°C abgeschieden<br />

wurden, verglichen zu denen bei 25°C (Abb. 2),<br />

verantwortlich. Bei höheren Temper<strong>at</strong>uren, und<br />

126<br />

<strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> <strong>Nanoanalytik</strong> <strong>Steiermark</strong> <strong>2005</strong>

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