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Handbuch der Nanoanalytik Steiermark 2005 - lamp.tugraz.at

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M45: Zeta-Potenzial-Messung<br />

Die Messung <strong>der</strong> elektrophoretische Beweglichkeit<br />

µ von Teilchen erfolgt heute meist mittels<br />

elektrophoretischer Lichtstreuung (ELS). Das von<br />

den im elektrischen Feld bewegten Partikeln gestreute<br />

Licht erfährt aufgrund des Doppler-Effektes<br />

eine Frequenzän<strong>der</strong>ung, welche zur Bestimmung<br />

<strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>ungsgeschwindigkeit herangezogen<br />

wird. Zur Messung sehr kleiner Potenziale o<strong>der</strong> für<br />

Messungen in unpolaren Medien o<strong>der</strong> bei hohen<br />

Salzkonzentr<strong>at</strong>ionen wird auch die sogenannte<br />

„Phase analysis light sc<strong>at</strong>tering (PALS)“-Technik<br />

angewandt.<br />

Als Strömungspotenzial bezeichnet man jenes<br />

Potenzial, das entsteht, wenn eine Flüssigkeit<br />

(z.B. durch eine Druckdifferenz) an einer ruhenden<br />

Festkörperoberfläche vorbeiströmt. Das Strömungspotenzial<br />

kann mittels zweier in einem Strömungskanal<br />

positionierter Elektroden abgegriffen<br />

werden. Das Zeta-Potenzial kann daraus mithilfe<br />

<strong>der</strong> Gleichung von Helmholtz und Smoluchowski<br />

bestimmt werden:<br />

ΔU … Strömungspotenzial,<br />

Δp … Druckdifferenz,<br />

L,Q … Länge und Querschnitt des<br />

R …<br />

Strömungskanals,<br />

elektrischer Wi<strong>der</strong>stand<br />

Für die Messung wird eine Elektrolytlösung<br />

durch einen von <strong>der</strong> Probe gebildeten Strömungskanal,<br />

einen Faserpfropfen o<strong>der</strong> eine Membran<br />

gepumpt und die Druckdifferenz sowie das sich<br />

aufbauende Strömungspotenzial gleichzeitig gemessen.<br />

In einem weiterentwickelten Aufbau wird<br />

durch einen oszillierenden Kolben eine periodische<br />

sinusförmige Druckän<strong>der</strong>ung erzeugt und das dann<br />

ebenfalls sinusförmige Strömungspotenzial gemessen<br />

(siehe Schema in Abb. 2). Durch diese Anordnung<br />

verringert sich das Elektrolytvolumen und<br />

die nötigen Messzeiten werden drastisch verkürzt.<br />

Dies erlaubt auch zeitaufgelöste Messungen sowie<br />

Messungen bei höheren Ionenstärken [2].<br />

Liter<strong>at</strong>ur<br />

[1] V. Ribitsch, C. Jorde, J. Schurz,<br />

H. J. Jakobasch (1988) „Zeta-potential<br />

measurement of films, fibres, and granules“.<br />

Progr. Colloid & Polymer Sci. 77, 49-54.<br />

[2] M. Reischl, K. Stana-Kleinschek,<br />

V. Ribitsch (<strong>2005</strong>) „Adsorption of surfactants<br />

on polymer surfaces investig<strong>at</strong>ed with a novel<br />

zeta-potential measurement system“. M<strong>at</strong>er.<br />

Sci. Forum, eingereicht.<br />

Stefan Köstler, Martin Reischl, Volker Ribitsch<br />

JOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft mbH<br />

Institut für Chemische Prozessentwicklung und -kontrolle<br />

Methoden: —<br />

Lösungen:<br />

L12<br />

Institute:<br />

I7 | I1 | I6<br />

Kontakte:<br />

K20<br />

Index Kontakte Institute Lösungen Methoden<br />

Elektrokinetik | Elektrophorese | Fasern | Kolloide | Membranen | Nanopartikel | Oberflächen<br />

Oberflächenladung | Polymere | Tenside | Zeta-Potenzial<br />

<strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> <strong>Nanoanalytik</strong> <strong>Steiermark</strong> <strong>2005</strong><br />

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