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Handbuch der Nanoanalytik Steiermark 2005 - lamp.tugraz.at

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M43: Tribologische Untersuchungen<br />

Wechselbeanspruchungen charakterisiert. Der<br />

tribochemische Verschleiß wird durch schädliche<br />

chemische Reaktionen in den Kontaktstellen unter<br />

dem Einfluss des Umgebungsmediums und <strong>der</strong><br />

mechanischen Kontaktmechanismen verursacht<br />

(z.B. Tribooxid<strong>at</strong>ion).<br />

Die Methodik tribologischer Untersuchungen erfor<strong>der</strong>t<br />

eine exakte Analyse <strong>der</strong> im Anwendungsfall<br />

(z.B. Getriebe) auf die Werkstoffpaarung einwirkenden<br />

Umgebungsbedingungen (m<strong>at</strong>erial /energy<br />

input) sowie <strong>der</strong> auftretenden Phänomene<br />

(m<strong>at</strong>erial /energy output), welche im Anschluss den<br />

Aufbau eines tribologischen Modellsystems zulassen<br />

(s. Abb. 1). Basierend auf diesem Modellsystem<br />

kann in <strong>der</strong> Folge eine Optimierung von Reibung<br />

und Verschleiß erfolgen. Derartige Optimierungen<br />

erfolgen in verschiedensten Versuchsanordnungen,<br />

von welchen lineare o<strong>der</strong> kreisförmige Bewegungen<br />

von Prüfkörpern auf <strong>der</strong> zu prüfenden Oberfläche<br />

(sog. „Pin-on-Pl<strong>at</strong>e“- o<strong>der</strong> „Pin-on-Disc“-Tests)<br />

am häufigsten zu finden sind. Durch Auswahl<br />

<strong>der</strong> Belastungskraft, <strong>der</strong> Rel<strong>at</strong>ivgeschwindigkeit,<br />

<strong>der</strong> Kontaktfläche bzw. Kontaktgeometrie sowie<br />

<strong>der</strong> Prüftemper<strong>at</strong>ur und <strong>der</strong> Prüf<strong>at</strong>mosphäre lassen<br />

sich durch diese Versuche unterschiedliche<br />

Werkstoffpaarungen sowie <strong>der</strong> Einfluss von Zwischenmedien<br />

(z.B. Schmiermitteln) vergleichend<br />

charakterisieren.<br />

Während das Reibverhalten (Reibzahlen) rel<strong>at</strong>iv<br />

einfach durch die auftretende Reibkraft messbar<br />

ist, erfor<strong>der</strong>t die Ermittlung des Verschleißes (Verschleißvolumens)<br />

und <strong>der</strong> Verschleißvorgänge die<br />

mikroskopische und topographische Analyse <strong>der</strong><br />

Oberfläche durch z.B. Lichtmikroskopie, Rasterelektronenmikroskopie<br />

o<strong>der</strong> Profilometrie. Zur besseren<br />

Vergleichbarkeit wird das Verschleißvolumen<br />

i.A. bezogen auf die Belastungskraft und den Prüfweg<br />

als Verschleißr<strong>at</strong>e dargestellt.<br />

Abbildung 2:<br />

Ergebnis tribologischer Vergleichsuntersuchungen<br />

– Reibzahlen und<br />

Verschleißr<strong>at</strong>en – an verschiedenen<br />

Verschleißschutzbeschichtungen,<br />

welche mittels des Pulsed-Laser-Deposition-Beschichtungsverfahrens<br />

hergestellt<br />

wurden (25°C, 50 – 55% rel<strong>at</strong>ive<br />

Luftfeuchtigkeit, 10 N Belastungskraft,<br />

~2 GPa Hertz’sche Flächenpressung,<br />

10 m /s Geschwindigkeit) [1].<br />

Als Beispiel für tribologische Untersuchungen<br />

kann <strong>der</strong> Vergleich von verschiedenen Verschleißschutzbeschichtungen,<br />

welche mittels <strong>der</strong> Pulsed<br />

Laser Deposition (PLD) bei Raumtemper<strong>at</strong>ur abgeschiedenen<br />

wurden, in Abb. 2 gezeigt werden:<br />

Die Übersicht zeigt, dass mittels industrieller PLD-<br />

Großflächenbeschichtung bei Raumtemper<strong>at</strong>ur die<br />

Standardschichtwerkstoffe wie Titannitrid (TiN),<br />

Titanoxid (TiO 2 ), Titanaluminiumnitrid (TiAlN) und<br />

Chromnitrid (CrN) durch rel<strong>at</strong>iv hohe Reibzahlen<br />

charakterisiert sind. Diese sind etwa gleich jenen<br />

von unbeschichteten Stahl-Stahl-Paarungen, jedoch<br />

wird durch die Beschichtungen um mehrere<br />

110<br />

<strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> <strong>Nanoanalytik</strong> <strong>Steiermark</strong> <strong>2005</strong>

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