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Handbuch der Nanoanalytik Steiermark 2005 - lamp.tugraz.at

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Methoden<br />

M40: Synchrotronstrahlung<br />

M40: Synchrotronstrahlung<br />

Seit Faradays Zeiten wissen wir, dass Ströme<br />

und Fel<strong>der</strong> eng miteinan<strong>der</strong> gekoppelt sind. Genau<br />

wie sich än<strong>der</strong>nde elektromagnetische Fel<strong>der</strong><br />

(Licht) elektrische Ströme induzieren, so kann man<br />

aus elektrischem Strom Licht erzeugen. Beson<strong>der</strong>s<br />

intensive and stark fokussierte Strahlung entsteht,<br />

wenn energiereiche Elektronenströme beschleunigt<br />

werden. In den Synchrotron-Großanlagen geschieht<br />

genau das: Elektronen werden bei nahezu<br />

Lichtgeschwindigkeit auf Hun<strong>der</strong>te von Metern<br />

langen Kreisbahnen bewegt und durch den Eins<strong>at</strong>z<br />

von einfachen Ablenkmagneten auf <strong>der</strong> Bahn<br />

gehalten. Hierbei erfährt <strong>der</strong> Elektronenstrom eine<br />

Beschleunigung und Synchrotronlicht wird emittiert<br />

(s. Abb. 1). Spezielle Magnetstrukturen wie „Wiggler“<br />

und „Undul<strong>at</strong>oren“ können diesen Effekt noch<br />

um ein Vielfaches verstärken.<br />

Das gewonnene Synchrotronlicht besitzt viele<br />

Eigenschaften, wie z.B. eine beson<strong>der</strong>e Pulsstruktur<br />

und hohe Brillanz, die bei herkömmlichen<br />

Laborquellen (Röntgenröhren) nicht gegeben sind.<br />

Kurz, Synchrotronlicht bietet daher eine Fülle neuer<br />

Forschungsmöglichkeiten. Ob auf <strong>der</strong> Suche nach<br />

<strong>der</strong> nächsten Gener<strong>at</strong>ion von Medikamenten o<strong>der</strong><br />

beim Design von neuen Speichermedien, überall<br />

steht das Verständnis neuer Nanom<strong>at</strong>erialien im<br />

Vor<strong>der</strong>grund, und somit die Notwendigkeit sich<br />

diese „Nanoskope“ zu Nutze zu machen. Wie einst<br />

das Lichtmikroskop <strong>der</strong> klassischen Medizin, Biologie<br />

und Technik große Dienste geleistet h<strong>at</strong>, so<br />

haben sich über die letzten 50 Jahre weltweit die<br />

Synchrotron-Lichtquellen zu wahren Alleskönner-<br />

Maschinen gewandelt. Mit ihrer Hilfe kann man<br />

nicht nur komplexe Nanostrukturen von neuen und<br />

innov<strong>at</strong>iven Verbundm<strong>at</strong>erialien erforschen, son<strong>der</strong>n<br />

kann ganze Prozesse im Mikrosekundentakt<br />

erfassen.<br />

Peter Laggner<br />

Österreichische Akademie <strong>der</strong> Wissenschaften<br />

Institut für Biophysik und Röntgenstrukturforschung<br />

Methoden: —<br />

Lösungen:<br />

L35<br />

Abbildung 1:<br />

Multipolmagnete zwingen Elektronen<br />

in periodisch gekrümmte Bahnen.<br />

Dadurch entsteht hochbrillantes, nach<br />

vorne abgestrahltes Röntgenlicht.<br />

Institute:<br />

Kontakte:<br />

I2 | I3 | I5 | I6<br />

K25<br />

Brillanz | Nanostrukturen | Pulsstruktur | Synchrotron | Synchrotronstrahlung | Undul<strong>at</strong>oren<br />

Verbundm<strong>at</strong>erialien | Wiggler<br />

104<br />

<strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> <strong>Nanoanalytik</strong> <strong>Steiermark</strong> <strong>2005</strong>

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