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Handbuch der Nanoanalytik Steiermark 2005 - lamp.tugraz.at

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M37: Röntgenreflektivität (XRR)<br />

Im Jahre 1931 veröffentlichte H. Kiessig eine<br />

Arbeit, in <strong>der</strong> er über seine Untersuchungen an<br />

dünnen Filmen auf Glasoberflächen berichtet. Er<br />

beobachtete – zusätzlich zum Fresnelschen Verlauf<br />

– Oszill<strong>at</strong>ionen <strong>der</strong> Intensität. In dieser Arbeit konnte<br />

er zeigen, dass die Abstände <strong>der</strong> Oszill<strong>at</strong>ionen<br />

rein von <strong>der</strong> Schichtdicke <strong>der</strong> verwendeten Filme<br />

abhängen. Diese Oszill<strong>at</strong>ionen wurden nach ihrem<br />

Entdecker „Kiessig Fringes“ genannt (s. Abb. 1,<br />

rechts). Fringes kommen durch den Gangunterschied<br />

<strong>der</strong> von den einzelnen Grenzschichten<br />

reflektierten Strahlen zustande. Am Ort des Detektors<br />

kommt es – je nach Phasenunterschied<br />

– zur konstruktiven o<strong>der</strong> destruktiven Interferenz.<br />

Die Bestimmung <strong>der</strong> Schichtdicke und des kritischen<br />

Winkels <strong>der</strong> externen Totalreflexion können<br />

bei einem Einschichtsystem (z.B. Siliziumoxid auf<br />

Silizium, s. Abb. 2) auf einfache Weise erfolgen.<br />

Bei Mehrschichtsystemen (z.B. (InSn) 2<br />

O 3<br />

auf<br />

SiO x<br />

auf Glas, s. Abb. 2) kann die Lage <strong>der</strong> Maxima<br />

bzw. Minima nicht genau bestimmt werden.<br />

Zur Auswertung <strong>der</strong> experimentellen D<strong>at</strong>en gibt<br />

es mehrere Ansätze. Meist wird eine Fouriertransform<strong>at</strong>ion<br />

und die Simul<strong>at</strong>ion <strong>der</strong> D<strong>at</strong>en mit einem<br />

kinem<strong>at</strong>ischen bzw. dynamischen Ans<strong>at</strong>z verwendet.<br />

Bei <strong>der</strong> Fouriertransform<strong>at</strong>ion erhält man<br />

Inform<strong>at</strong>ionen zur Schichtdicke und die Abfolge<br />

<strong>der</strong> Schichten. Mit den Simul<strong>at</strong>ionen erhält man<br />

neben den Inform<strong>at</strong>ionen des Schichtaufbaues und<br />

Abbildung 2:<br />

Oben links: Eine Reflektivitätsmessung an einer Glasoberfläche mit <strong>der</strong> Beobachtung des Winkels Θ c <strong>der</strong><br />

Totalreflexion. Oben rechts und unten: Beispiele zur Schichtdickenbestimmung mittels Röntgenreflektivität<br />

an Ein- und Mehrschichtsystemen. Die Schichtdicke wurde aus den regelmäßigen Winkelabständen<br />

<strong>der</strong> „Kiessig Fringes“ mittels Fourieranalyse bestimmt. a.u. … arbitrary units, d.h. beliebige Einheiten.<br />

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<strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> <strong>Nanoanalytik</strong> <strong>Steiermark</strong> <strong>2005</strong>

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