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Handbuch der Nanoanalytik Steiermark 2005 - lamp.tugraz.at

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Methoden<br />

M35: Röntgenkleinwinkel- und -weitwinkelstreuung<br />

M35: Röntgenkleinwinkelund<br />

-weitwinkelstreuung<br />

(SAXS und WAXS)<br />

Röntgenkleinwinkelstreuung<br />

(SAXS)<br />

Röntgenkleinwinkelstreuung (Small-Angle X-ray<br />

Sc<strong>at</strong>tering, SAXS) tritt immer dann auf, wenn ein<br />

Bündel von Röntgenstrahlen mit etwa 0,1 nm Wellenlänge<br />

auf ein M<strong>at</strong>erial (flüssig, fest) trifft, das<br />

Inhomogenitäten aufweist, die größer als die verwendete<br />

Wellenlänge sind. Die Intensitätsverteilung<br />

dieser Streustrahlung als Funktion des Streuwinkels,<br />

kann mittels eines geeigneten Detektors gemessen<br />

werden und enthält Inform<strong>at</strong>ion über die<br />

Struktur dieser Inhomogenitäten.<br />

Der typische, durch SAXS erfassbare, Größenbereich<br />

für diese Inhomogenitäten liegt zwischen<br />

1 nm und 100 nm – damit ist SAXS für die Untersuchung<br />

von Nanostrukturen bestens geeignet.<br />

Dieser Bereich deckt nämlich den Größenbereich<br />

vieler biologisch und technologisch relevanter Nanostrukturen<br />

ab – (Bio-)Polymere, Flüssigkristalle,<br />

nanoporöse M<strong>at</strong>erialien, Mikroemulsionen, Nanokomposite<br />

sind einige Beispiele.<br />

Die physikalische Grundlage <strong>der</strong> Strukturbestimmung<br />

durch SAXS bildet das Bragg’sche Gesetz<br />

n∙λ = 2d∙sin(θ)<br />

Die Anwendbarkeit <strong>der</strong> Methode auf viele verschiedene<br />

Fragestellungen bedingt ein breites<br />

Spektrum an Formalismen, die diesen Fragestellungen<br />

angepasst sind. Die Fachliter<strong>at</strong>ur bietet eine<br />

Unzahl solcher Formalismen, in <strong>der</strong> Praxis reduziert<br />

sich <strong>der</strong> Aufwand allerdings auf einen überschaubaren,<br />

autom<strong>at</strong>isierbaren S<strong>at</strong>z an Berechnungen, die<br />

zur Beschreibung <strong>der</strong> entsprechenden Parameter<br />

und Funktionen benötigt werden.<br />

Röntgenweitwinkelstreuung<br />

(WAXS)<br />

Simultan zu SAXS kann WAXS (Wide-Angle X-<br />

Ray Sc<strong>at</strong>tering) (→ SWAXS) eingesetzt werden, um<br />

neben <strong>der</strong> nanostrukturellen Inform<strong>at</strong>ion auch die<br />

kristalline Struktur zu untersuchen, die bei vielen<br />

nanostrukturierten M<strong>at</strong>erialien von Bedeutung ist.<br />

Strukturelle Än<strong>der</strong>ungen wirken sich oft simultan in<br />

beiden Größenbereichen aus, und es ist daher wünschenswert,<br />

auch beide simultan zu studieren.<br />

wobei n eine ganze Zahl (die Ordnung des Reflexes)<br />

ist, λ die Wellenlänge und θ <strong>der</strong> halbe Streuwinkel<br />

(Abb. 1). Es besagt, dass die Größe eines streuenden<br />

Objektes umgekehrt proportional zum Winkel<br />

ist, bei welchem die Streustrahlung auftritt (Reziprozitätsprinzip).<br />

90<br />

<strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> <strong>Nanoanalytik</strong> <strong>Steiermark</strong> <strong>2005</strong>

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