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Handbuch der Nanoanalytik Steiermark 2005 - lamp.tugraz.at

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Methoden<br />

M32: Röntgen- und Ultraviolett-Photoelektronenspektroskopie<br />

M32: Röntgen- und Ultraviolett-Photoelektronenspektroskopie<br />

(XPS und UPS)<br />

Die Photoelektronenspektroskopie beruht auf<br />

dem photoelektrischen Effekt: durch Absorption<br />

von Photonen (mit Energie hν) werden aus Atomen,<br />

Molekülen o<strong>der</strong> Festkörpern Elektronen herausgelöst,<br />

<strong>der</strong>en kinetische Energie bestimmt wird:<br />

Die inelastische mittlere freie Weglänge von<br />

Photoelektronen im Festkörper ist eine Funktion<br />

ihrer kinetischen Energie und liegt zwischen 0,5 und<br />

5 nm. Hieraus resultiert die hohe Oberflächenempfindlichkeit<br />

<strong>der</strong> Photoelektronenspektroskopie.<br />

E kin = hν – E bind<br />

Die Energie E kin <strong>der</strong> emittierten Photoelektronen<br />

hängt also von <strong>der</strong> zugehörigen Bindungsenergie<br />

E bind <strong>der</strong> betroffenen Elektronenschale ab und ist<br />

daher für jedes Element charakteristisch (Abb. 1,<br />

2a). Je nach Anregungsquelle unterscheidet man<br />

zwischen XPS (X-Ray Photoelectron Spectroscopy,<br />

Anregung mit Röntgenstrahlung, hν > 100 eV)<br />

und UPS (Ultraviolet Photoelectron Spectroscopy,<br />

Anregung mit UV Strahlung, hν < 100 eV). Ein hemisphärischer<br />

Elektronenenergieanalys<strong>at</strong>or misst<br />

die kinetische Energie <strong>der</strong> emittierten Elektronen<br />

(Abb. 2b) und erzeugt somit ein Energiespektrum<br />

dieser Elektronen (Abb. 1). Eine genaue Analyse dieses<br />

Energiespektrums ermöglicht Aussagen über<br />

die <strong>at</strong>omare Konzentr<strong>at</strong>ion <strong>der</strong> an <strong>der</strong> Oberfläche<br />

vorliegenden Elemente. Man bezeichnet dieses<br />

Verfahren auch oft mit dem Kürzel ESCA („Electron<br />

Spectroscopy for Chemical Analysis“).<br />

Ferner hängen die Bindungsenergien auch vom<br />

Bindungspartner eines Elements ab („chemische<br />

Verschiebung“), so dass durch die energetische<br />

Verschiebung häufig <strong>der</strong> Bindungszustand eines<br />

Elements bestimmt werden kann.<br />

Abbildung 1:<br />

Energiediagramm des XPS/UPS-Prozesses;<br />

links unten: Energieniveau-Diagramm;<br />

rechts oben: entsprechendes<br />

Photoemissionsspektrum.<br />

84<br />

<strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> <strong>Nanoanalytik</strong> <strong>Steiermark</strong> <strong>2005</strong>

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