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Handbuch der Nanoanalytik Steiermark 2005 - lamp.tugraz.at

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Methoden<br />

M31: Rastertunnel mikroskopie (RTM / STM)<br />

M31: Rastertunnelmikroskopie<br />

(RTM / STM)<br />

Im Rastertunnelmikroskop (RTM, o<strong>der</strong> engl.<br />

Scanning Tunneling Microscope, STM) wird das<br />

abzubildende Objekt auf einer Oberfläche mit einer<br />

feinen Metallspitze abgetastet (Abb. 1). Wird die<br />

Spitze nahe, d.h. in den Abstand ≤ 1 nm, an die<br />

Probe gebracht und wird eine kleine Spannung<br />

(einige Millivolt bis Volt) zwischen <strong>der</strong> Spitze und<br />

<strong>der</strong> Probe angelegt, so fließt ein kleiner Strom.<br />

Dieser Strom (typisch einige Nanoampère) wird<br />

Tunnelstrom genannt, da er auf Grund des quantenmechanischen<br />

Tunneleffekts entsteht. Die enorme<br />

vertikale (und auch l<strong>at</strong>erale) Auflösung des RTMs<br />

ist dadurch erklärbar, dass <strong>der</strong> Tunnelstrom exponentiell<br />

vom Abstand zwischen Probe und Spitze<br />

abhängt: Wenn <strong>der</strong> Abstand um 0,1 nm verän<strong>der</strong>t<br />

wird, verän<strong>der</strong>t sich <strong>der</strong> Tunnelstrom um das 10-<br />

fache. Der Tunnelstrom kann als Regelgröße im<br />

RTM verwendet werden, wobei er in einem Rückkopplungskreis<br />

von <strong>der</strong> Steuerelektronik durch<br />

Verän<strong>der</strong>ung des Abstandes zwischen Spitze und<br />

Probe konstant gehalten wird. Auf diese Weise<br />

werden Höhenän<strong>der</strong>ungen an <strong>der</strong> Oberfläche in<br />

Höhenän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Abtastspitze über <strong>der</strong> Probe<br />

umgesetzt. Wird die Spitze mit Hilfe eines Piezoelementes<br />

rasterförmig über die Oberfläche bewegt<br />

und <strong>der</strong> Abstand Spitze-Probe als Funktion <strong>der</strong><br />

Position aufgezeichnet, so entsteht ein Abbild <strong>der</strong><br />

Oberflächentopographie, die mit <strong>at</strong>omarer Auflösung<br />

dargestellt werden kann.<br />

die Än<strong>der</strong>ung des Tunnelstromes gemessen wird.<br />

In <strong>der</strong> Regel findet <strong>der</strong> „Konstant-Strom-Modus“<br />

Anwendung. Hier wird die Spitze an je<strong>der</strong> l<strong>at</strong>eralen<br />

Position auf einen konstanten Tunnelstrom<br />

eingestellt. Als Messwert dient <strong>der</strong> Abstand, um<br />

den sich die Spitze an die Probe annähern o<strong>der</strong><br />

von ihr entfernen muss, um den Tunnelstrom konstant<br />

zu halten. Eine weitere Meßmethode ist <strong>der</strong><br />

„Spektroskopie-Modus“. Bei dieser Betriebsart<br />

wird an jedem l<strong>at</strong>eralen Messpunkt die Vari<strong>at</strong>ion<br />

des Tunnelstroms mit <strong>der</strong> angelegten Spannung<br />

aufgezeichnet (Strom-Spannungs-Kennlinie). Der<br />

Spektroskopie-Modus ermöglicht die Messung <strong>der</strong><br />

lokalen elektronischen Eigenschaften einer Probe,<br />

d.h. die Bestimmung <strong>der</strong> elektronischen Struktur<br />

bis auf <strong>at</strong>omares Niveau.<br />

Bei Rastertunnelmikroskopen können drei<br />

verschiedene Messmodi unterschieden werden:<br />

Beim „Konstant-Höhen-Modus“ rastert die Spitze<br />

in konstanter Höhe über eine Probe, während<br />

Abbildung 1:<br />

Schem<strong>at</strong>ische Darstellung <strong>der</strong> Funktionsweise<br />

eines Rastertunnelmikroskops.<br />

82<br />

<strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> <strong>Nanoanalytik</strong> <strong>Steiermark</strong> <strong>2005</strong>

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