13.01.2015 Aufrufe

Handbuch der Nanoanalytik Steiermark 2005 - lamp.tugraz.at

Handbuch der Nanoanalytik Steiermark 2005 - lamp.tugraz.at

Handbuch der Nanoanalytik Steiermark 2005 - lamp.tugraz.at

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Einführung in die <strong>Nanoanalytik</strong><br />

Ortsaufgelöste Methoden<br />

Mikroskopische Untersuchungsmethoden nehmen<br />

seit vielen Jahren einen festen Pl<strong>at</strong>z in M<strong>at</strong>erialwissenschaften,<br />

Biologie und Medizin ein. Verstärkt<br />

durch den rasch fortschreitenden Trend zur<br />

Mini<strong>at</strong>urisierung von Werkstoffen, Bauelementen<br />

und Biom<strong>at</strong>erialien erfolgte eine stürmische Weiterentwicklung<br />

<strong>der</strong> abbildenden mikroskopischen<br />

Untersuchungsmethoden. Nicht zu Unrecht wird<br />

dabei an erster Stelle die immense Steigerung <strong>der</strong><br />

Auflösung gesehen. Ausgehend von einstmals 100<br />

Nanometern ist man jetzt bei Objekteinzelheiten von<br />

weniger als 0,1 Nanometer (1 Ångström) angelangt,<br />

die in mikroskopischen Bil<strong>der</strong>n aufgelöst werden<br />

können. Damit ist man in den <strong>at</strong>omaren Bereich des<br />

M<strong>at</strong>erieaufbaus vorgedrungen. Gleichzeitig wuchs<br />

aber auch die Schwierigkeit <strong>der</strong> Bilddeutung und<br />

-auswertung, die nur mittels sehr spezieller Kenntnisse<br />

<strong>der</strong> Wechselwirkung von Licht, Elektronen<br />

und Atomen mit <strong>der</strong> Probe sinnhaft durchgeführt<br />

werden kann.<br />

Ortsauflösende Analysenmethoden sind dadurch<br />

gekennzeichnet, dass Atome, Elektronen<br />

o<strong>der</strong> elektromagnetische Strahlung in gebündelter<br />

Form auf die Probe gerichtet und die dabei entstehenden<br />

Sekundärsignale analysiert werden, o<strong>der</strong><br />

dass ein Objekt durch „Abtasten“ mit einer extrem<br />

feinen Spitze abgebildet wird.<br />

In <strong>der</strong> ersten Gruppe spielt die Elektronenmikroskopie<br />

eine zentrale Rolle, dies nicht nur aufgrund<br />

<strong>der</strong> Auflösung, die bis in <strong>at</strong>omare Dimensionen<br />

reichen kann, son<strong>der</strong>n auch weil die Bildinform<strong>at</strong>ion<br />

direkt mit <strong>der</strong> Kristallstruktur, physikalischen Eigenschaften<br />

und <strong>der</strong> chemischen Zusammensetzung<br />

verknüpft werden kann. Rasterelektronenmikroskopie<br />

und Transmissionselektronenmikroskopie<br />

sind bereits etablierte Methoden <strong>der</strong> Mikro- und<br />

<strong>Nanoanalytik</strong>, die durch einige wesentliche Innov<strong>at</strong>ionen<br />

an die Grenzen <strong>der</strong> l<strong>at</strong>eralen Auflösung und<br />

<strong>der</strong> Energieauflösung vorangetrieben werden.<br />

Oberflächenphysikalische Charakterisierungsmethoden<br />

wie Sekundärionenmassenspektrometrie,<br />

Auger- und Photoelektronen-Spektroskopie<br />

sowie Elektronenbeugung liefern exzellente Tiefenauflösung<br />

und werden z.B. für das Studium<br />

<strong>der</strong> Wechselwirkung von organischen und anorganischen<br />

Molekülen mit metallischen Strukturen<br />

eingesetzt. Für oberflächenphysikalische Untersuchungen<br />

mit l<strong>at</strong>eraler Auflösung wird die analytische<br />

Feldionenmikroskopie für die Nachweis von<br />

Einzel<strong>at</strong>omen in Werkstoffen verwendet, und mit<br />

Hilfe <strong>der</strong> Raster-Helium-Atom-Mikroskopie können<br />

organische Oberflächen charakterisiert werden.<br />

Die rel<strong>at</strong>iv neuen Verfahren Infrarot- und Raman-<br />

Mikroskopie werden in steigendem Umfang für<br />

die Charakterisierung von organischen M<strong>at</strong>erialien,<br />

Polymeren und Biom<strong>at</strong>erialien mit einer l<strong>at</strong>eralen<br />

Auflösung von einigen Mikrometern genutzt.<br />

VIII<br />

<strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> <strong>Nanoanalytik</strong> <strong>Steiermark</strong> <strong>2005</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!