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Heft 2/2008 Themen u.a.: Wege unterm Regenbogen; Kultur am ...

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sehr schlecht es mir ging und rief den<br />

Krankenwagen. Ich war einverstanden<br />

und ließ mich in die Klinik in Haar bringen.<br />

In die Isar- Amper- Klinik ins Haus<br />

12. Ich bek<strong>am</strong> dort gleich Medik<strong>am</strong>ente,<br />

fühlte mich wie auf Watte, aber die<br />

Stimmen haben aufgehört und meine<br />

Ängste. Das hat mir erst einmal geholfen.<br />

Nach einigen Wochen mit Medik<strong>am</strong>enten<br />

eingestellt k<strong>am</strong> ich wieder nach<br />

Hause. Aber irgendwie klappte es dort<br />

nicht mehr richtig. Meine Eltern haben<br />

mich immer beobachtet. Bei der kleinsten<br />

Kleinigkeit meinten sie gleich, ich solle<br />

zum Arzt gehen. Und in der Arbeit hab<br />

ich gemerkt, dass ich nicht mehr so lange<br />

durchgehalten habe. An sehr anstrengenden<br />

Tagen, hatte ich wieder das Gefühl<br />

alle reden über mich. Ich hab das meinem<br />

Arzt erzählt, der hat mich dann zum<br />

SPDI geschickt zur Beratung. In mehreren<br />

Beratungsgesprächen hat sich dann<br />

rausgestellt, dass ich von zu Hause wegziehen<br />

wollte.<br />

Alleine zu leben konnte ich mir gar nicht<br />

vorstellen. Beim SPDI wurde mir dann<br />

empfohlen in eine betreute Wohngemeinschaft<br />

zu ziehen. Wir haben gleich<br />

geschaut, ob eventuell Plätze frei sind. In<br />

einer Dreier- Wohngemeinschaft vom<br />

<strong>Regenbogen</strong> war ein Platz frei. Ich hab<br />

dann beim <strong>Regenbogen</strong> angerufen. Ich<br />

musste einen problembezogenen Lebenslauf<br />

hinschicken und bek<strong>am</strong> einen<br />

Vorstellungstermin. Ein Betreuer und<br />

eine Betreuerin empfingen mich. Die<br />

anderen beiden Bewohner fand ich nett<br />

und so ging ich das Wagnis ein und zog in<br />

diese Wohngemeinschaft in ein eigenes<br />

kleines Zimmer. Die Betreuer unterstützen<br />

mich bei vielen Dingen. Ich hab hier<br />

erst gemerkt, wie unselbstständig ich vorher<br />

war, so mit waschen, kochen usw. Das<br />

lerne ich jetzt alles. Schwierig wurde es<br />

dann in der Arbeit. Ich habe so oft<br />

gefehlt, dass mein Chef mit mir gesprochen<br />

hat, dass das nicht mehr so geht. Ich<br />

hab selber auch gemerkt, dass ich die<br />

Arbeit dort nicht mehr verkrafte. Ich hab<br />

dann dort aufgehört. Ich bin dann erst<br />

mal in ein richtiges Loch gefallen. Hab<br />

gedacht: „ Jetzt bist Du erst 25 Jahre und<br />

hast keine Arbeit mehr.“<br />

Ich bin dann in eine richtige Krise<br />

gerutscht. Ich musste auch wieder für ein<br />

paar Wochen in die Klinik. Die WG-<br />

Betreuer haben mich dort immer besucht<br />

und den Kontakt gehalten. Ich konnte<br />

mir so ein Leben ohne Arbeit gar nicht<br />

so richtig vorstellen. Aber es war klar,<br />

dass ich nicht mehr richtig belastbar bin.<br />

Was mir nie viel ausgemacht hat, war<br />

körperlich anstrengende Arbeit. So ergab<br />

sich dann die Möglichkeit, als ich schon<br />

wieder in der Wohngemeinschaft war, bei<br />

<strong>Regenbogen</strong> Arbeit in der Gärtnerei<br />

anzufangen, für 20 Stunden in der<br />

Woche. Harte Arbeit. Aber ich fühle<br />

mich wohl dabei.<br />

Immer wieder gibt es Phasen, in denen es<br />

mir sehr schlecht geht. Aber ich lerne<br />

immer mehr, d<strong>am</strong>it umzugehen. Und das<br />

wichtigste- Ich habe immer Ansprechpartner,<br />

mit denen ich sprechen kann.<br />

24<br />

regenbogen-report 02/08

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