Heft 2/2008 Themen u.a.: Wege unterm Regenbogen; Kultur am ...

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Nach ca. 4 Monaten fange ich langsam an, mich mit meinen Kollegen zu unterhalten. Das macht die Arbeit angenehmer. Es ist mir sehr wichtig, dass ich gut arbeite. Und ich glaube, das tue ich auch. Ich hoffe zumindest. Am Karfreitag war ich nicht in der Arbeit, weil ich nicht wusste, dass ich für die Arbeit vorgesehen war. Jetzt bin ich gespannt, was mich am Montag erwartet. Montag. Nur eine kleine Erwähnung, dass ich auf den Dienstplan schauen soll. Eigentlich eine humane Arbeit. Theateratelier Nachdem ich jetzt schon 2 Monate im Café Regenbogen als Spülerin arbeite, suche ich nach einer Möglichkeit zum Ausgleich. Schon lange habe ich vom Theateratelier gehört und Aufführungen gesehen. Jetzt habe ich mich entschlossen, dorthin zu gehen. Zunächst finde ich die Übungen albern, aber mit der Zeit merke ich, dass diese Übungen durchaus sinnvoll sind. Wenn ich die Übungen mitmache, merke ich, dass meine Stimme besser wird, dass ich aufs Atmen achten muss, dass die Körperhaltung wichtig ist und dass ich langsam und deutlich sprechen muss. Am Mittwoch machen wir in der zweiten Stunde Improvisation. Wir haben z.B. einen Hammer und einen Blumenstock. Was man mit ein bisschen Phantasie alles so mit Hammer und Blumenstock improvisieren kann, ist erstaunlich. Manche Männer und manche Frauen sind echt witzig und haben schauspielerisches Talent. Besonders bei der Improvisation werde ich darauf hingewiesen, dass ich mir Zeit nehmen soll beim Sprechen und nicht immer die letzten Worte verschlucken soll. Ich nehme die Kritik an und wirklich, ich komme beim Publikum besser an. Es macht mir Spaß, Erfolg zu haben und beklatscht zu werden. Die Stimmbildung besteht darin, dass wir Stimmübungen und Körperübungen machen, wie z.B. Worte mit einem bestimmten Buchstaben am Anfang zu bilden. Wir stehen im Kreis und jeder sagt ein Wort mit dem gleichen Anfangsbuchstaben, die anderen imitieren dann das Wort, was angesagt ist. Außerdem machen wir Körperübungen. Man wird zur Aufmerksamkeit und zur Disziplin angehalten. Es ist eine gute Atmosphäre. Am Dienstag singen wir in der zweiten Stunde nach den Stimmübungen, Lieder zum Beispiel von Mozart, Mozarts Vater und Schubert. Es macht mir Spaß zu singen und ich merke, dass meine Stimme besser geworden ist. Noch eine schöne Einrichtung: Man kann am Mittwoch zum Essen in Gesellschaft kommen. Es gibt gutes Essen und man unterhält sich. Zunächst gehe ich nur am Dienstag und am Mittwoch zum Atelier. Das Theateratelier hat aber noch weitere Angebote. Es gibt eine Musik-Band, die wirklich gut ist. Es gibt das Projekt, dass ein Bühnenstück aufgeführt wird. 10 regenbogen-report 02/08
Es gibt Maskenbau und Schreibwerkstatt. Man geht freundschaftlich miteinander um. Es gibt auch wirklich schauspielerische und stimmliche Talente. Die Improvisationen werden mit Kamera gefilmt und anschließend vorgeführt. Das Theateratelier ist eine sehr gute Sache. Man probiert sich aus. Man entdeckt neue Möglichkeiten, sich darzustellen und vor allem: Es macht Spaß. Man kommt sich vor, als ob man richtige Theaterarbeit machen würde. Bild: Christine Numberger regenbogen-report 02/08 11
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