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Erasmus Semester in Lund - Vis

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<strong>Erasmus</strong> <strong>Semester</strong> <strong>in</strong> <strong>Lund</strong><br />

Sever<strong>in</strong> Wischmann – unter Wik<strong>in</strong>gern<br />

Seit ich von der Möglichkeit weiss e<strong>in</strong> <strong>Semester</strong> an e<strong>in</strong>er anderen Universität verbr<strong>in</strong>gen zu<br />

können, wollte ich dies auch unbed<strong>in</strong>gt machen. Me<strong>in</strong>e Wunschdest<strong>in</strong>ation war Madrid, weswegen<br />

ich mir erst e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>ige Erfahrungsberichte auf der Homepage der Mobilitätsstelle<br />

(www.mobilitaet.ethz.ch) durchgelesen hab. Leider waren diese nicht zu positiv, was die Universität<br />

angeht, aber über die Stadt wurde nur geschwärmt. Wegen dieses Dilemmas hab ich<br />

mich dann Schweden, im Speziellen <strong>Lund</strong> und Stockholm, zugewandt.<br />

Im FS12 habe ich mich dann als ERASMUS<br />

Student <strong>in</strong>s Land der Wik<strong>in</strong>ger begeben. Über<br />

Schweden hat man ja viele Sachen gehört.<br />

Alle Menschen s<strong>in</strong>d hübsch, falls man grosse,<br />

schlanke, blonde Menschen hübsch f<strong>in</strong>det, viele<br />

Wälder soll es geben und im W<strong>in</strong>ter sei es doch<br />

sehr oft sehr dunkel. Wegen des letzten Punktes<br />

wurde mir im Vorfeld sogar angeraten mehr zu<br />

tr<strong>in</strong>ken, da es doch sehr deprimierend sei. Andererseits<br />

habe ich von e<strong>in</strong>igen anderen, die auch<br />

<strong>in</strong> Schweden im Austausch waren, e<strong>in</strong>ige sogar<br />

auch <strong>in</strong> <strong>Lund</strong>, dass ihr Austausch <strong>in</strong> Schweden<br />

zu den besten Zeiten <strong>in</strong> ihren Leben gehört hat.<br />

Leider ke<strong>in</strong><br />

Studentenzimmer<br />

Die Universitäten seien gut organisiert, die Leute<br />

sollen freundlich und das Leben angenehm<br />

se<strong>in</strong>. Mit diesen Informationen hab ich mich<br />

dann endgültig für <strong>Lund</strong> über Madrid als Dest<strong>in</strong>ation<br />

für me<strong>in</strong>en Austausch entschieden.<br />

Unter Wik<strong>in</strong>gern (oder eben nicht)<br />

In <strong>Lund</strong> angekommen wird man sofort mit<br />

tausenden anderen Austauschstudenten gut<br />

empfangen. Erste Kontakte mit Gleichges<strong>in</strong>nten<br />

aus aller Welt macht man sofort, da man am<br />

„Arrival Day“ für die Hausschlüssel, die ersten<br />

Dokumente, etc. doch oft <strong>in</strong> Reihen sitzt (Ja,<br />

man kann sitzen) und man somit viel Zeit zum<br />

Plaudern hat. Falls man se<strong>in</strong>e Unterkunft über<br />

die Universitätsagentur organisiert hat, wird<br />

man freundlicherweise auch noch zu se<strong>in</strong>er Unterkunft<br />

gefahren. Ich merke ziemlich schnell,<br />

dass ich wohl eher ungünstig wohne, da sogar<br />

die Fahrer nicht genau wissen, wo me<strong>in</strong>e Wohnung<br />

ist.


9<br />

Die Vorlesungen starten dann auch schon<br />

mit Januar und ich merke, dass e<strong>in</strong>e me<strong>in</strong>er Vorlesungen<br />

auf Schwedisch gehalten wird. Dies ist<br />

nicht so schlimm, da das ganze Vorlesungsmaterial<br />

auf Englisch vorhanden ist und auch die<br />

Prüfung <strong>in</strong> Englisch vorliegt. Die Vorlesungsperiode<br />

<strong>in</strong> <strong>Lund</strong> s<strong>in</strong>d 7 Wochen, welche sehr <strong>in</strong>tensiv<br />

s<strong>in</strong>d, da man normalerweise auch 1-2 grössere<br />

Aufgaben zu lösen hat. Danach werden Vorlesungen<br />

für die 1 wöchige Prüfungsperiode unterbrochen.<br />

Im zweiten Term geht es dann mit<br />

neuen Vorlesungen weiter. Somit ist die ETH-<br />

Strategie „Testat holen und dann <strong>in</strong> den Ferien<br />

lernen“ leider nicht anwendbar. Das tolle und<br />

für mich sehr spezielle war, dass man se<strong>in</strong>e Professoren,<br />

wie eigentlich alle Leute <strong>in</strong> Schweden,<br />

duzen kann, was den Umgang mit Ihnen irgendwie<br />

e<strong>in</strong>facher macht. Da me<strong>in</strong>e Vorlesungen alle<br />

etwas kle<strong>in</strong>er waren, konnte man bei Fragen<br />

auch ungeniert e<strong>in</strong>fach zum Dozent <strong>in</strong>s Büro<br />

gehen und diesen direkt fragen ohne erst durch<br />

e<strong>in</strong>en (Haupt-)Assistenten gehen zu müssen.<br />

Trotz der vollen <strong>Semester</strong> ist <strong>in</strong> <strong>Lund</strong>, welche<br />

e<strong>in</strong>e von zwei Studentenstädten <strong>in</strong> Schweden<br />

ist (die andere ist Uppsala), doch von Dienstag<br />

bis Sonntag die Möglichkeit da, etwas <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er Nation (e<strong>in</strong>er Art Fachvere<strong>in</strong> die sich nur<br />

um Unterhaltung kümmern) zu machen. Sei<br />

es Pub, Club, Mittagessen (die Universität hat<br />

ke<strong>in</strong>e Mensa), Fika (schwedische Kaffeepause,<br />

für die man nie e<strong>in</strong>e Ausrede braucht) oder am<br />

Wochenende auch mal e<strong>in</strong> (Hangover-)Brunch.<br />

E<strong>in</strong>ige bieten auch Volleyball, Fussball, Konzerte<br />

oder Stand-up-Comedy an. Man kann dort also<br />

alle Unterhaltungsbedürfnisse gut stillen.<br />

Falls man nach <strong>Lund</strong> geht, um Schweden<br />

(also die Menschen dort) kennenzulernen, kann<br />

man enttäuscht werden. Jedenfalls falls man, so<br />

wie ich, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em re<strong>in</strong>en Austauschstudentengebiet<br />

wohnt oder die schwedischen Vorlesungen<br />

nicht versteht und deshalb nicht h<strong>in</strong>geht. Zudem<br />

trifft man als Austauschstudent vor allem<br />

Austauschstudenten und dann deren Freunde,<br />

welche meist auch Austauschstudenten s<strong>in</strong>d.<br />

Dies ist natürlich super, falls man vor hat viel zu<br />

reisen, da man wohl von fast überall auf der Welt<br />

jemanden kennenlernt.<br />

Alles <strong>in</strong> allem kann ich e<strong>in</strong> <strong>Semester</strong> im Ausland<br />

nur empfehlen und <strong>Lund</strong> als Dest<strong>in</strong>ation<br />

umso mehr. Falls man mal etwas Abwechslung<br />

vom ETH-Alltag haben möchte, viele Leute kennenlernen<br />

will und dazu noch e<strong>in</strong> schönes Land<br />

besuchen mag, dann ist e<strong>in</strong> ERASMUS-<strong>Semester</strong><br />

<strong>in</strong> Schweden sicher e<strong>in</strong>e super Wahl. "

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