Abstractband 17 - DVSE
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Vorträge, Jahreskongress <strong>DVSE</strong> 2010 – Rosenheim 7. – 8. Mai 2010 FREIE THEMEN III: OFFENE EINGRIFFE<br />
V112<br />
Neues Design einer inversen Schulter-TEP bei Rotatoren-Defektarthopathie<br />
M.J. KÄÄB, F. REUTHER, T. JOUDET, G. KOHUT, S. NIJS, U. IRLENBUSCH –<br />
STRAUBING<br />
Fragestellung<br />
Das Hauptproblem der reversen Prothese stellt das sogenannte Skapulanotching dar. In der Folge können<br />
Schraubenbrüche und Lockerungen der Glenoidkomponente auftreten. Um Polyethylenabrieb (PE), Osteolysen<br />
und Notching zu minimieren, wurde eine neue inverse Prothese entwickelt. Ziel der Studie war die Analyse<br />
der ersten klinischen Ergebnisse.<br />
Methodik<br />
Im Rahmen einer prospektiven Multizenter-Studie wurden 114 Patienten (m: 41, w: 73) mit Rotatorenmanschetten-Defektarthropathie<br />
operiert. Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 76 Jahre (54-92 J.). Hauptmerkmal<br />
der implantierten Affi nis Inverse Schulter Prothese (Mathys AG, Bettlach, Schweiz) ist die PE-Glenosphäre<br />
mit exzentrischer Fixierung ohne inferiore Schraube. Erhoben wurden der Constant- und ASES-Score,<br />
aktiver und passiver Bewegungsumfang sowie Schmerz und Zufriedenheit (VAS). Das scapuläre Notching wurde<br />
nach der Methode von Sirveaux an Hand von Standard-Röntgenbildern analysiert.<br />
Ergebnisse<br />
Bisher konnten 86 Patienten (75,4 %) nach durchschnittlich 8,3 Monaten nachuntersucht werden. Der Constant-Score<br />
(bzw. alters-, geschlechtskorrigiert) verbesserte sich von präoperativ 25 (36) auf 66 (81) nach 6 Wochen<br />
und 66 (94) nach 12 Monaten. Der ASES-Score betrug präoperativ 22 und nach 12 Monaten 77. Die aktive<br />
Abduktion verbesserte sich kontinuierlich: 67° (präoperativ), 114° (6 Wochen), 129° (12 Monate). Schmerz<br />
und allg. Zufriedenheit (VAS 10-1) verbesserten sich ebenso deutlich. Es konnten 5 Komplikationen (5,8 %)<br />
beobachtet werden. In 2 Fällen kam es nach Sturz zu einer Lockerung der Metaglene, die eine Revision erforderlich<br />
machte. Zweimal ereignete sich eine Luxation, die eine offene bzw. geschlossene Reposition erforderte.<br />
Eine Fraktur des Proc. coracoideus wurde beobachtet. Bis zum jetzigen Zeitpunkt konnten 66 Röntgenbilder<br />
beurteilt werden. Inferiores Notching (5x Grad 1, 1x Grad 2) wurde in 6 Fällen (9.1%) beobachtet. In keinem<br />
Fall hatte es einen signifi kanten Einfl uss auf das funktionelle Ergebnis (Constant Score).<br />
Schlussfolgerung<br />
Während für inverse Schulterprothesen frühe Komplikationsraten bis zu 30 % angegeben werden, konnten in<br />
der vorliegenden Studie bisher nur eine geringe Rate an Komplikationen und scapulärem Notching beobachtet<br />
werden. Die ersten guten klinischen Ergebnisse werden sich noch im Langzeitverlauf bestätigen müssen.<br />
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