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Abstractband 17 - DVSE

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Vorträge, Jahreskongress <strong>DVSE</strong> 2010 – Rosenheim 7. – 8. Mai 2010 FREIE THEMEN III: OFFENE EINGRIFFE<br />

V110<br />

Schaftwechsel nach Schulterendoprothese – eine Orientierung am<br />

humeralen Knochendefekt<br />

B.S. WERNER, J. STEHLE, F. GOHLKE – BAD NEUSTADT<br />

Fragestellung<br />

Die Revisionsendoprothetik des Schultergelenkes gewinnt in den letzten Jahren infolge zunehmender Primäreingriffe<br />

und steigender Lebenserwartung immer mehr an Bedeutung. Die Komplexität dieses Eingriffs<br />

spiegelt sich unter anderem in den deutlich schlechteren Ergebnissen und höheren Komplikationsraten im<br />

Vergleich zur Primärendoprothetik wieder. Der Lokalisation und dem Ausmaß der knöchernen Defektsituation<br />

kommt eine entscheidende Bedeutung bei der Wahl des geeigneten Implantates zu. Derzeit existiert keine<br />

einheitliche Klassifi kation, welche sich mit der humeralen Defektsituation befasst.<br />

Methodik<br />

Basierend auf einer Analyse von 163 eigenen Fällen stellen wir eine eigene Klassifi kation in 5 Typen vor, welche<br />

sich an dem therapeutischen Vorgehen orientiert. Typ 1 und 2 beschreiben einen metaphysären knöchernen<br />

Defekt ohne bzw. mit Beteiligung der Verankerung der Rotatorenmanschette. Abhängig von der Lage zur Deltainsertion<br />

wird in Typ 3 bzw. 4 unterschieden. Ein Substanzdefekt bis 3 cm oberhalb der Fossa olecrani wird<br />

als Typ 5 defi niert.<br />

Ergebnisse<br />

Im eigenen Kollektiv fand sich folgende Verteilung: 32 Pat. (19 %) konnten Typ 1 zugeordnet werden, 67 Pat.<br />

(41%) Typ 2. In 34 % der Fälle (55 Pat.) reichte der knöcherne Defekt bis zur Deltainsertion. Bei 9 Pat. lag ein<br />

Typ 4 bzw. 5 vor. Während Typ 1-Defekte lediglich bei degenerativ bedingter Insuffi zienz der Rotatorenmanschette<br />

einer inversen Endoprothese bedurften, war sie in der Mehrzahl der 2.-3. gradigen Knochenverluste<br />

erforderlich. Bei Typ 4 und 5 waren individuelle Lösungen erforderlich, entweder durch custom-made inverse<br />

Implantate, strukturelle Allografts oder ein- bis zweizeitigen Aufbau, z. B. durch autologe Fibula.<br />

Schlussfolgerung<br />

Humerale Knochendefekte fi nden sich meist bei älteren Patienten mit osteoporotischen Knochen, aseptischen<br />

Lockerungen und chronischen Infektionen. Bei rein metaphysären Knochendefekten kann in der Mehrzahl<br />

der Fälle eine anatomische Endoprothese verwendet werden. Defekte, welche bis zum Ansatz des M. deltoideus<br />

reichen, erfordern meist ein inverses Implantat mit langen Revisionsschäften. Ausgedehntere Knochenverluste<br />

bedürfen grundsätzlich einer sorgfältigen präoperativen Analyse, Planung und individuellen Lösung. Die hier<br />

vorgestellte, neue Klassifi kation bietet hierfür eine gute Entscheidungshilfe.<br />

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