Abstractband 17 - DVSE

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12.11.2012 Aufrufe

Vorträge, Jahreskongress DVSE 2010 – Rosenheim 7. – 8. Mai 2010 FREIE THEMEN III: OFFENE EINGRIFFE V109 Mittelfristiges klinisches und MRT-diagnostisches Follow up der MACT am Schultergelenk – eine Fallserie von 4 Patienten S. BUCHMANN, G.M. SALZMANN, M. GLANZMANN, K. WÖRTLER, S. VOGT, A.B. IMHOFF – MÜNCHEN Fragestellung Beim jungen aktiven Patienten stellen symptomatische chondrale Defekte des Glenohumeralgelenks eine therapeutische Herausforderung dar. Ziel dieser Fallkontrollstudie ist es die Effi zienz einer Matrix-assozierten Chondrozyten Transplantation (MACT) bei fokalen gleno-humeralen Knorpelschäden nach mittelfristigem „Follow-up“ klinisch zu evaluieren und mit dem MRT-diagnostischen Befund zu korrelieren. Methodik Es wurden 4 Patienten im Alter von 21-35 Jahren nach einem mittleren „Follow-up“ von 41 Monaten (11-71 Monate) nach MACT der Schulter (2 x glenoidal/2 x humeral) klinisch und MRT-tomographisch nachuntersucht. Bei 3 Patienten handelte es sich um einen Primäreingriff, ein Patient war mittels Schulterstabilisierung voroperiert. Im Rahmen der Kontrolluntersuchung wurde die Operationszufriedenheit, VAS, Constant-, ASES- und Rowe Score erhoben. Zusätzlich wurde der Knorpeldefekt im MRT mittels MOCART Score evaluiert. Ergebnisse Alle 4 Patienten sind mit dem Operationsergebnis sehr zufrieden oder zufrieden. Schulterschmerzen wurden mit einer VAS von 0,3 von 10 beurteilt. Es wurde ein mittlerer Constant Score von 83,3 Punkten und ein ASES Score von 95,3 Punkten erzielt. Der Rowe Score betrug 91,3 Punkte. Es wurde keine Korrelation zwischen klinischem Befund und MRT tomographischer Beurteilung gesehen. Die Transplantate zeigten im MRT eine gute Umgebungsintegration mit regelhafter Defektfüllung jeweils ohne Anhalt für Delamination oder Hypertrophie. Vor allem bei Patienten mit kürzerem „Follow-up“ konnte ein residuelles Knochenmarködem identifi ziert werden. Ein Patient wurde nach einem Sturz 1 Jahr postoperativ bei v.a. Subscapularissehnenruptur rearthroskopiert. Intraoperativ zeigten sich eine intakte Sehne jedoch im MRT eine zunehmende fettige Infi ltration des cranialen Subscapularis (SSC). Aufgrund der persistierenden SSC-Schwäche liegt das klinische Ergebnis unter dem der übrigen drei Patienten. Schlussfolgerung Bei der MACT der Schulter handelt es sich um eine erfolgsversprechende Therapieoption, um bei jungen aktiven Patienten symptomatische lokalisierte Knorpelschäden zu decken. Aufgrund der selten vorkommenden Pathologie kann bisher aber nur eine kleine Fallzahl präsentiert werden. Jedoch haben alle Fälle ein gutes bis sehr gutes klinisches Ergebnis. Die Invasivität des Verfahrens (zweizeitiges Vorgehen, SSC-Ablösung und Refi - xation) birgt ein nicht zu vernachlässigendes Komplikationspotential. Insgesamt sind höhere Fallzahlen und ein längeres „Follow-up“ notwendig, um dieses Verfahren weiter zu evaluieren. – 94 –

Vorträge, Jahreskongress DVSE 2010 – Rosenheim 7. – 8. Mai 2010 FREIE THEMEN III: OFFENE EINGRIFFE V110 Schaftwechsel nach Schulterendoprothese – eine Orientierung am humeralen Knochendefekt B.S. WERNER, J. STEHLE, F. GOHLKE – BAD NEUSTADT Fragestellung Die Revisionsendoprothetik des Schultergelenkes gewinnt in den letzten Jahren infolge zunehmender Primäreingriffe und steigender Lebenserwartung immer mehr an Bedeutung. Die Komplexität dieses Eingriffs spiegelt sich unter anderem in den deutlich schlechteren Ergebnissen und höheren Komplikationsraten im Vergleich zur Primärendoprothetik wieder. Der Lokalisation und dem Ausmaß der knöchernen Defektsituation kommt eine entscheidende Bedeutung bei der Wahl des geeigneten Implantates zu. Derzeit existiert keine einheitliche Klassifi kation, welche sich mit der humeralen Defektsituation befasst. Methodik Basierend auf einer Analyse von 163 eigenen Fällen stellen wir eine eigene Klassifi kation in 5 Typen vor, welche sich an dem therapeutischen Vorgehen orientiert. Typ 1 und 2 beschreiben einen metaphysären knöchernen Defekt ohne bzw. mit Beteiligung der Verankerung der Rotatorenmanschette. Abhängig von der Lage zur Deltainsertion wird in Typ 3 bzw. 4 unterschieden. Ein Substanzdefekt bis 3 cm oberhalb der Fossa olecrani wird als Typ 5 defi niert. Ergebnisse Im eigenen Kollektiv fand sich folgende Verteilung: 32 Pat. (19 %) konnten Typ 1 zugeordnet werden, 67 Pat. (41%) Typ 2. In 34 % der Fälle (55 Pat.) reichte der knöcherne Defekt bis zur Deltainsertion. Bei 9 Pat. lag ein Typ 4 bzw. 5 vor. Während Typ 1-Defekte lediglich bei degenerativ bedingter Insuffi zienz der Rotatorenmanschette einer inversen Endoprothese bedurften, war sie in der Mehrzahl der 2.-3. gradigen Knochenverluste erforderlich. Bei Typ 4 und 5 waren individuelle Lösungen erforderlich, entweder durch custom-made inverse Implantate, strukturelle Allografts oder ein- bis zweizeitigen Aufbau, z. B. durch autologe Fibula. Schlussfolgerung Humerale Knochendefekte fi nden sich meist bei älteren Patienten mit osteoporotischen Knochen, aseptischen Lockerungen und chronischen Infektionen. Bei rein metaphysären Knochendefekten kann in der Mehrzahl der Fälle eine anatomische Endoprothese verwendet werden. Defekte, welche bis zum Ansatz des M. deltoideus reichen, erfordern meist ein inverses Implantat mit langen Revisionsschäften. Ausgedehntere Knochenverluste bedürfen grundsätzlich einer sorgfältigen präoperativen Analyse, Planung und individuellen Lösung. Die hier vorgestellte, neue Klassifi kation bietet hierfür eine gute Entscheidungshilfe. – 95 –

Vorträge, Jahreskongress <strong>DVSE</strong> 2010 – Rosenheim 7. – 8. Mai 2010 FREIE THEMEN III: OFFENE EINGRIFFE<br />

V109<br />

Mittelfristiges klinisches und MRT-diagnostisches Follow up der<br />

MACT am Schultergelenk – eine Fallserie von 4 Patienten<br />

S. BUCHMANN, G.M. SALZMANN, M. GLANZMANN, K. WÖRTLER, S. VOGT,<br />

A.B. IMHOFF – MÜNCHEN<br />

Fragestellung<br />

Beim jungen aktiven Patienten stellen symptomatische chondrale Defekte des Glenohumeralgelenks eine therapeutische<br />

Herausforderung dar. Ziel dieser Fallkontrollstudie ist es die Effi zienz einer Matrix-assozierten<br />

Chondrozyten Transplantation (MACT) bei fokalen gleno-humeralen Knorpelschäden nach mittelfristigem<br />

„Follow-up“ klinisch zu evaluieren und mit dem MRT-diagnostischen Befund zu korrelieren.<br />

Methodik<br />

Es wurden 4 Patienten im Alter von 21-35 Jahren nach einem mittleren „Follow-up“ von 41 Monaten (11-71<br />

Monate) nach MACT der Schulter (2 x glenoidal/2 x humeral) klinisch und MRT-tomographisch nachuntersucht.<br />

Bei 3 Patienten handelte es sich um einen Primäreingriff, ein Patient war mittels Schulterstabilisierung<br />

voroperiert. Im Rahmen der Kontrolluntersuchung wurde die Operationszufriedenheit, VAS, Constant-, ASES-<br />

und Rowe Score erhoben. Zusätzlich wurde der Knorpeldefekt im MRT mittels MOCART Score evaluiert.<br />

Ergebnisse<br />

Alle 4 Patienten sind mit dem Operationsergebnis sehr zufrieden oder zufrieden. Schulterschmerzen wurden<br />

mit einer VAS von 0,3 von 10 beurteilt. Es wurde ein mittlerer Constant Score von 83,3 Punkten und ein ASES<br />

Score von 95,3 Punkten erzielt. Der Rowe Score betrug 91,3 Punkte. Es wurde keine Korrelation zwischen klinischem<br />

Befund und MRT tomographischer Beurteilung gesehen. Die Transplantate zeigten im MRT eine gute<br />

Umgebungsintegration mit regelhafter Defektfüllung jeweils ohne Anhalt für Delamination oder Hypertrophie.<br />

Vor allem bei Patienten mit kürzerem „Follow-up“ konnte ein residuelles Knochenmarködem identifi ziert<br />

werden. Ein Patient wurde nach einem Sturz 1 Jahr postoperativ bei v.a. Subscapularissehnenruptur rearthroskopiert.<br />

Intraoperativ zeigten sich eine intakte Sehne jedoch im MRT eine zunehmende fettige Infi ltration des<br />

cranialen Subscapularis (SSC). Aufgrund der persistierenden SSC-Schwäche liegt das klinische Ergebnis unter<br />

dem der übrigen drei Patienten.<br />

Schlussfolgerung<br />

Bei der MACT der Schulter handelt es sich um eine erfolgsversprechende Therapieoption, um bei jungen aktiven<br />

Patienten symptomatische lokalisierte Knorpelschäden zu decken. Aufgrund der selten vorkommenden<br />

Pathologie kann bisher aber nur eine kleine Fallzahl präsentiert werden. Jedoch haben alle Fälle ein gutes bis<br />

sehr gutes klinisches Ergebnis. Die Invasivität des Verfahrens (zweizeitiges Vorgehen, SSC-Ablösung und Refi -<br />

xation) birgt ein nicht zu vernachlässigendes Komplikationspotential. Insgesamt sind höhere Fallzahlen und<br />

ein längeres „Follow-up“ notwendig, um dieses Verfahren weiter zu evaluieren.<br />

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