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Abstractband 17 - DVSE

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Vorträge, Jahreskongress <strong>DVSE</strong> 2010 – Rosenheim 7. – 8. Mai 2010 KOMPLIKATIONEN<br />

V6<br />

Die infizierte Schulterendoprothese – eine restropektive Analyse<br />

von 10 Fälllen<br />

P. WEBER, S. UTZSCHNEIDER, H-J. ANDRESS, V. JANSSON, P.E. MÜLLER – MÜNCHEN<br />

Fragestellung<br />

Infektionen in der Schulterendoprothetik sind selten. Die Erfahrung im Umgang mit infi zierten Schulterendoprothesen<br />

ist sehr gering und beruht auf Einzelfallbeschreibungen. Es gibt mehrere therapeutische Optionen<br />

die sich aufgrund der geringen Fallzahlen aus den Erfahrungen mit dem Umgang mit infi zierten Knie- oder<br />

Hüftendoprothesen ergeben. Am häufi gsten werden eine Resektionsarthroplastik oder ein zweizeitiger Prothesenwechsel<br />

durchgeführt.<br />

Methodik<br />

Wir untersuchten retrospektiv 10 Patienten (m:w: 4:6) (Durchschnittsalter: 63,1 (33,0-89,1) mit einer Schulterprotheseninfektion<br />

und analysierten unser klinisches und therapeutsiches Management. Die klinischen Ergebnisse<br />

wurden mit dem Constant Score, Neer’s criteria und der mittleren Abduktion ausgewertet. Das follow- up<br />

erfolgte durchschnittlich nach 3,7 Jahren (0,3-9).<br />

Ergebnisse<br />

Wir konnten präoperativ einen Keim in 9 von 10 Fällen identifi zieren. Bei 4 Patienten erfolgte die Explantation<br />

der Prothese, Einlage eines antibiotikahaltigen Zementspacer mit nachfolgender testgerechter Antibiose und<br />

frühestens nach 6 Wochen eine Reimplantation. Bei 5 Patienten wurde ein Resektionszustand nach Entfernung<br />

der Prothese belassen. Eine Patientin mit einem Frühinfekt wurde mit einer Irrigstionstherapie (VAC-Instill)<br />

behandelt. Bei allen Patienten konnte Infektfreiheit erreicht werden. Der Constant Score war in der Resektionsgruppe<br />

32.7, in der Gruppe mit dem zweizeitigen Wechsel 40.1 (keine Differenz), und 61 Punkte in der Patient<br />

mit mit der VAC-Therapie. Bei der genaueren Analyse des Constant Scores zeigte sich, dass der einzige Vorteil<br />

bei den Patienten mit dem zweizeitigen Wechsel im Vergleich zur Resektionsarthroplastik eine bessere durchschnittliche<br />

Abduktion (63° vs. 31°) war. Die Schmerzen waren gleich in beiden Gruppen.<br />

Schlussfolgerung<br />

Die Behandlungsergebnisse der infi zierten Schulterprothese bleiben bei den häufi g kranken Patienten unbefriedigend.<br />

Der zweizeitige Wechsel hatte nur etwas bessere funktionelle Ergebnisse als die Resektionsarthroplastik.<br />

Letzterer ist insbesonders bei kranken und alten Patienten eine sinnvolle Therapieoption da sie eine<br />

gute Linderung der Schmerzen verspricht. Die Irrigationstherapie ist eine neue Therapiemethode die gute klinische<br />

Ergebnisse verspricht mit einem unbekannten Risiko der persistierenden Infektion. Wir denken, dass<br />

der infi zierende Keim präoperativ bekannt sein sollte damit eine testgerechte Antibiose bereits intraoperativ<br />

begonnen werden kann.<br />

– 8 –

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