Abstractband 17 - DVSE

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12.11.2012 Aufrufe

Vorträge, Jahreskongress DVSE 2010 – Rosenheim 7. – 8. Mai 2010 FREIE THEMEN I: GRUNDLAGEN V91 Der inverse Lotus Effekt zur Steigerung der Osteointegration von Prothesenoberflächen im Spaltmodell L-J. LEHMANN, U. OBERTACKE, R.H. JENNISSEN, M. LAUB, M.L. SCHWARZ – MANNHEIM Fragestellung Ziel dieser tierexperimentellen Studie war es zu untersuchen, ob sich durch Ultrahydrophilisierung einer Implantatoberfl äche aus TPS mit Chromschwefelsäure (CSS) eine raschere Osteointegration von Prothesenmaterialien erzielen lässt. Methodik Nach biometrischer Fallzahlplanung wurden je 9 Tiere (Göttingen Minipig) mit 36 Implantaten in Hantelform versehen, so dass ein Spalt zwischen Implantat und Knochen entstand. Die Kontrollgruppe bestand aus klassischen TPS Implantaten, die Verum Gruppe aus mit CSS behandelten TPS Implantaten. Die histomorphometrische Untersuchung des Knochenanwachsens sowie des neu gebildeten Knochens im Spalt erfolgte nach 4, 8 und 12 Wochen Standzeit. Die statistische Analyse der Resultate erfolgte im Rahmen einer multiplen Regressionsanalyse hinsichtlich der Faktoren Implantatgruppe, Implantatlokalisation und -standzeit. Ergebnisse Die statistische Auswertung der Resultate zeigt signifi kante Unterschiede hinsichtlich Osteoid-Volumen (p=0,0001), Knochen-Anwachs (p=0,0007), Osteoid-Anwachs (p=0,0003), sowie Gesamt-Knochen-Anwachs (p=0,0001) und Gesamt-Knochen-Volumen (p=0,0238). Schlussfolgerung Übertragen auf die klinische Situation, fokussiert auf große Kontaktoberfl ächen wie beispielsweise beim Oberfl ächenersatz und stielfrei verankerten Prothesenkonzepten sowie zementfreien Glenoidprothesen lässt sich durch eine entsprechende Oberfl ächenmodifi kation ein erstaunlich verbessertes Knochenanwachs-Verhalten erzielen, wobei der Spaltüberbrückung in diesen Fällen eine besondere Bedeutung zukommt. Biomechanische Testungen müssen diesen theoretischen Gewinn an rascherer Primärstabilität bestätigen. – 78 –

Vorträge, Jahreskongress DVSE 2010 – Rosenheim 7. – 8. Mai 2010 FREIE THEMEN I: GRUNDLAGEN V92 Die lokale Applikation von Bisphosphonaten beeinflusst die Tuberkulaeinheilung nach Frakturendoprothesenimplantation am proximalen Humerus S. GREINER, G. DIEDERICHS, S. HERRMANN, C. PERKA – BERLIN Fragestellung Das funktionelle Ergebnis nach Versorgung von proximalen Humerusfrakturen mit Frakturendoprothesen ist oft unbefriedigend und schwer zu prognostizieren. Hauptfaktor stellt hier eine ungenügende Einheilung der Tuberkula dar. Die lokale Applikation von Bisphosphonaten kann zu einer verbesserten Frakturheilung führen. Die vorliegende Studie untersucht die radiologische Einheilung der Tuberkula nach Applikation eines Bisphosphonat beschichteten Autografts bei Implantation einer Frakturendoprothese. Methodik 8 Patienten mit einem mittleren Alter von 76 (66-86) Jahren wurden in diese Studie eingeschlossen. Im Rahmen der operativen Versorgung einer nicht rekonstruierbaren proximalen Humerusfraktur mittels der Aequalis Frakturprothese wurde das für das Knochenfenster vorgesehene Autograft mit Zoledronsäure (ZOL) beschichtet. Die Refi xation der Tuberkula erfolgte über Fadencerclagen. Das bisherige klinische und radiologische Follow up beinhaltete die Erhebung des Lokalbefundes, Röntgendiagnostik und ein Dünnschicht CT der betroffenen Schulter 6 Wochen nach Implantation der Endoprothese. Die Position und Einheilung der Tuberkula und die Integrität des Grafts wurde von 2 unabhängigen Untersuchern beurteilt. Ergebnisse Keiner der Patienten zeigte lokale oder systemische Komplikationen. Bei einem Patienten kam es zur Bildung von heterotopen Ossifi kationen. Es zeigte sich eine Integration der Tuberkula ohne Dislokation im Vergleich zum direkt postoperativen Befund bei allen untersuchten Patienten nach 6 Wochen. In dem untersuchten Patientengut konnte nach dieser Zeit computertomographisch keine Resorption des Autografts beobachtet werden. Schlussfolgerung Die vorliegende Studie zeigt, dass die lokale Applikation von ZOL in der beschriebenen Form keine negativen Auswirkungen auf die Einheilung der Tuberkula hat. Ein positiver Effekt auf die Integration der Tuberkula kann vermutet werden. Die beschriebene Methode stellt eine Möglichkeit der biologischen Verbesserung der Frakturheilung dar. – 79 –

Vorträge, Jahreskongress <strong>DVSE</strong> 2010 – Rosenheim 7. – 8. Mai 2010 FREIE THEMEN I: GRUNDLAGEN<br />

V92<br />

Die lokale Applikation von Bisphosphonaten beeinflusst die<br />

Tuberkulaeinheilung nach Frakturendoprothesenimplantation<br />

am proximalen Humerus<br />

S. GREINER, G. DIEDERICHS, S. HERRMANN, C. PERKA – BERLIN<br />

Fragestellung<br />

Das funktionelle Ergebnis nach Versorgung von proximalen Humerusfrakturen mit Frakturendoprothesen ist<br />

oft unbefriedigend und schwer zu prognostizieren. Hauptfaktor stellt hier eine ungenügende Einheilung der<br />

Tuberkula dar. Die lokale Applikation von Bisphosphonaten kann zu einer verbesserten Frakturheilung führen.<br />

Die vorliegende Studie untersucht die radiologische Einheilung der Tuberkula nach Applikation eines Bisphosphonat<br />

beschichteten Autografts bei Implantation einer Frakturendoprothese.<br />

Methodik<br />

8 Patienten mit einem mittleren Alter von 76 (66-86) Jahren wurden in diese Studie eingeschlossen. Im Rahmen<br />

der operativen Versorgung einer nicht rekonstruierbaren proximalen Humerusfraktur mittels der Aequalis<br />

Frakturprothese wurde das für das Knochenfenster vorgesehene Autograft mit Zoledronsäure (ZOL) beschichtet.<br />

Die Refi xation der Tuberkula erfolgte über Fadencerclagen. Das bisherige klinische und radiologische Follow<br />

up beinhaltete die Erhebung des Lokalbefundes, Röntgendiagnostik und ein Dünnschicht CT der betroffenen<br />

Schulter 6 Wochen nach Implantation der Endoprothese. Die Position und Einheilung der Tuberkula und<br />

die Integrität des Grafts wurde von 2 unabhängigen Untersuchern beurteilt.<br />

Ergebnisse<br />

Keiner der Patienten zeigte lokale oder systemische Komplikationen. Bei einem Patienten kam es zur Bildung<br />

von heterotopen Ossifi kationen. Es zeigte sich eine Integration der Tuberkula ohne Dislokation im Vergleich<br />

zum direkt postoperativen Befund bei allen untersuchten Patienten nach 6 Wochen. In dem untersuchten Patientengut<br />

konnte nach dieser Zeit computertomographisch keine Resorption des Autografts beobachtet werden.<br />

Schlussfolgerung<br />

Die vorliegende Studie zeigt, dass die lokale Applikation von ZOL in der beschriebenen Form keine negativen<br />

Auswirkungen auf die Einheilung der Tuberkula hat. Ein positiver Effekt auf die Integration der Tuberkula<br />

kann vermutet werden. Die beschriebene Methode stellt eine Möglichkeit der biologischen Verbesserung der<br />

Frakturheilung dar.<br />

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