Abstractband 17 - DVSE
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Vorträge, Jahreskongress <strong>DVSE</strong> 2010 – Rosenheim 7. – 8. Mai 2010 SCHULTER: INSTABILITÄT II<br />
V88<br />
Arthroskopische Kapsel-Labrum-Stabilisierung nach primär traumatischer<br />
ventraler Schultererstluxation beim jungen Sportler –<br />
5-Jahresergebnisse<br />
C. SCHOCH, F. MAUCH, J. HUTH, G. BAUER – STUTTGART<br />
Fragestellung<br />
Nach traumatischer vorderer Schultererstluxation beim jungen Patienten ist die Reluxationsrate nach konservativer<br />
Therapie in Innenrotation bis 95%. Bessere Ergebnisse werden von den Arbeitsgruppen, die die konservative<br />
Therapie in Aussenrotation durchführen berichtet. Stellt die frühzeitige Primärversorgung mittels<br />
arthroskopischer Kapsel-Labrumrefi xation eine sichere Methode dar, um die Reluxationsrate signifi kant zu<br />
senken?<br />
Methodik<br />
In der Sportklinik Stuttgart werden seit 2003 Patienten (N=63) mit traumatischer Schultererstluxation prospektiv<br />
erfasst und arthroskopisch versorgt. Eingeschlossen in die Studie werden Patienten zwischen dem 16.<br />
und 30. Lebensjahr mit einer traumatischen Schultererstluxation (Unidirektionale ventro/ventrocaudale Schulterinstabilität<br />
ohne Hyperlaxität, Typ II nach Gerber). Patienten mit knöcherner Beteiligung, RM-Ruptur oder<br />
Gefäß-/Nervenläsion werden ausgeschlossen. Befundsicherung und somit Aufnahme in die prospektive Studie<br />
erfolgte intraoperativ durch die Arthroskopie. Neben den Ergebnissen der klinischen Untersuchung wurden<br />
der Constant- und Rowe-Score, sowie die Rückkehr zum Sport und die subjektive Zufriedenheit der Patienten<br />
nach 2 bzw. 5 Jahren erfasst. Mittlerweile liegen von den ersten 40 Patienten 5-Jahresergebnisse mit klinischer<br />
Untersuchung vor.<br />
Ergebnisse<br />
Insgesamt konnten 63 Patienten in die Studie aufgenommen werden. Das Durchschnittsalter bei Aufnahme<br />
lag bei 22,5 (± 4 Mon.) Jahren. Intra- und perioperative Komplikationen traten nicht auf. Von 57 Patienten<br />
liegen uns 2-Jahresergebnisse vor, von diesen wiederum konnten 40 bereits 5 Jahre post-operativ untersucht<br />
werden. Alle Patienten kehrten wieder in ihren Beruf zurück. 97,5 % (n=39) waren 5 Jahre postoperativ mit<br />
dem Ergebnis subjektiv zufrieden. 92,5 % (n=37) übten ihren Sport wieder aus, hierunter 5 Leistungssportler<br />
(1./2. Bundesliga Judo/Ringen). Insges. 7 Patienten (12,3 %) reluxierten innerhalb der ersten 2 Jahre, weitere 2<br />
bis zur 5 Jahres-Kontrolle. Alle Reluxationen konnten auf ein adäquates Trauma zurückgeführt werden. Eine<br />
Re-OP erfolgte nur bei 2 Patienten. In der 5 Jahres-Untersuchung erreichten die Patienten einen mittleren<br />
Constant-Score von 96,7 und einen Rowe-Score von im Mittel 92,7. Schmerzen werden in den meisten Fällen<br />
verneint. Nur bei einem Patienten traten mäßige Schmerzen (VAS 4) auf. Klinisch war der Apprehensiontest<br />
bei 6 Patienten schmerzhaft, bei 3 Patienten positiv. Alle Patienten erreichten in allen Ebenen im Seitvergleich<br />
eine sehr gute Beweglichkeit.<br />
Schlussfolgerung<br />
Die arthroskopische Stabilisierung nach traumatischer Schultererstluxation beim jungen Patienten führt zu einer<br />
niedrigen Reluxationsrate und guter Schulterfunktion. Es kann eine hohe Patientenzufriedenheit und eine<br />
schnelle Wiedereingliederung in Sport und Beruf erreicht werden.<br />
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