Abstractband 17 - DVSE

Abstractband 17 - DVSE Abstractband 17 - DVSE

12.11.2012 Aufrufe

Vorträge, Jahreskongress DVSE 2010 – Rosenheim 7. – 8. Mai 2010 SCHULTER: ENDOPROTHETIK II V75 Einfluss der Implantatgeometrie auf die Ausrichtung der Glenoidverankerung bei inversen Prothesensystemen T. AMBACHER – PFORZHEIM Fragestellung Es existieren bei inversen Prothesensystemen Implantate mit fl acher und konvexer Rückfl äche zur Glenoidverankerung. Implantate mit konvexer Rückfl äche wurden entwickelt um bei der Präparation der in der Regel konkaven Glenoidfl äche den Knochenverlust zu limitieren. Nachteilig könnte sich bei dieser Implantatgeometrie auswirken dass ein unerwünschter superiorer Tilt der Glenoidverankerung resultieren kann wenn das Implantat bei großer Glenoidfl äche am unteren Glenoidrand platziert wird. Es sollte retrospektiv untersucht werden ob konvexe Rückfl ächen mit einem höheren Risiko der Implantation mit superiorem Tilt behaftet sind. Methodik Seit Oktober 2008 wurden nach Indikationsstellung zur Versorgung mit einem inversen System zwei unterschiedliche Glenoidverankerungen eines Herstellers mit planer und konvexer Rückfl äche des Glenoidimplantates eingesetzt. Neben der unterschiedlichen Rückfl äche war das Volumen des zentralen peg bei planer Rückfl äche um 30 % reduziert sodass dieses Implantat initial vor allem bei Patienten mit kleineren Glenoiden eingesetzt wurde. Im weiteren Verlauf wurde aufgrund verschiedener Vorteile dieses Implantat als Standard verwendet. Ein standardisierter Algorithmus zur Differentialindikation mit den beiden Implantaten wurde nicht verwendet. Retrospektiv wurde auf den konventionellen Röntgenbildern in a.p. Projektion von insgesamt 81 Patienten der Tilt der inversen Glenoidverankerung in der frontalen Ebene ausgemessen. Ergebnisse Bei 47 Patienten wurde ein Implantat mit konvexer Rückfl äche eingesetzt. In 34 Fällen wurde ein Implantat mit planer Rückfl äche verwendet. Beide Implantate wurden sowohl als Primärversorgung bei Cuff Arthropathien als auch im Rahmen von Revisionseingriffen nach fehlgeschlagenen Endoprothesen und Osteosynthesen eingesetzt. Alle Implantate sollten am Unterrand der Glenoidfl äche platziert werden. Die Auswertung der Röntgenbilder zeigte dass dies in 72 Fällen gelang. Bei 9 Patienten lag die Distanz zwischen Unterkante Glenoid und Implantatunterkante zwischen 2 und 7mm. Ein unerwünschter cranialer Tilt der zwischen 1 und maximal 8° lag wurde bei 7 der 47 Patienten mit konvexer Glenoidrückfl äche (I) und bei 5 von 34 Patienten mit planer Glenoidkomponente (II) gemessen. In Gruppe I waren 19 Implantate neutral und 21 mit inferiorem Tilt bis 8° eingesetzt. In Gruppe II waren 14 neutral und 15 mit inferiorem Tilt bis 14° implantiert. Schlussfolgerung Inverse Implantate mit konvexer Rückfl äche der Glenoidverankerung zeigten in unserer nachuntersuchten Serie im Vergleich mit planen Glenoidkomponenten keine erhöhte Rate von mit superiorem Tilt implantierten Komponenten. Eine vollständig inferiore Glenoidplatzierung konnte in beiden Gruppen nicht in allen Fällen erreicht werden. Es sollte eine präoperative Planung mit MRT/CT erfolgen um das Ausmaß der inferioren Korrekturfräsung abschätzen zu können. – 64 –

Vorträge, Jahreskongress DVSE 2010 – Rosenheim 7. – 8. Mai 2010 SCHULTER: ENDOPROTHETIK II V76 Die inverse Schulterprothese: Was kann sie im Vergleich zur anatomischen Prothese leisten? C. SCHOCH, F. MAUCH, G. BAUER, J. HUTH, E. AGHAYEV – STUTTGART Fragestellung Die Schulterprothetik hat sich in den letzten Jahren zur Versorgung der Omarthrose etabliert. Zur Behandlung der Cuffarthropathie gibt es auf dem Markt eine zunehmende Anzahl von inversen Schulterprothesen, sowie modular aufgebaute Prothesen. Es soll anhand des Prothesenregisters die kurzfristigen klinischen Ergebnisse der inversen Schulterprothetik aufgezeigt werden und mit den Patienten der anatomischen Prothese verglichen werden. Methodik Es werden seit Beginn des Schulterprothesenregisters 7/2006 bis 11/2009 257 Patienten in das Register aufgenommen und prospektiv erfasst. Die drei größten Indikationsgruppen stellen die primäre Omarthrose, die Defektarthropathie sowie die posttraumatische Arthrose mit insgesamt 84 Prozent (216) dar. Die Patienten mit primärer Omarthrose haben einen Anteil von 38 Prozent (98 Patienten), die Defektarthropathie von 37 Prozent (95 Patienten) und die posttraumatischen Arthrosen von 9 Prozent (23 Patienten). Alle Patienten mit Defektarthropathie wurden mit der inversen Schulterprothese Typ DELTA Extend oder deren Vorläufer der Delta III der Firma DePuy Mitek versorgt. Der mittlere Nachuntersu-chungszeitraum beträgt 14,1 Monate. Es werden prospektiv prä- und postoperativ das Ge-samturteil (Sehr zufrieden / Zufrieden / Unzufrieden) und der Constant-Score erfasst. Ergebnisse Der Constant-Score bei Aufnahme beträgt im Mittel 44,4 bei der primären Omarthrose. Bei der Defektarthropathie ist dieser Wert im Mittel von 30.5 deutlich niedriger. Der Constant-Score steigt postoperativ bei der inversen Schulterprothese im Mittel um 39,2 auf 69,7 an. Der Anstieg der anatomischen Prothese fällt im Mittel von 27,1 auf 71,2 im Constant-Score niedriger aus. Postoperativ sind beim Gesamturteil 69,6 % der Patienten mit DELTA-Prothese sehr zufrieden, 30,4% sind zufrieden. Kein Patient gibt ein unzufriedenes Gesamturteil. Im Vergleich dazu geben 55,6 % der Patienten mit anatomischer Prothese ein sehr zufriedenes, 37 % ein zufriedenes und 7,4% ein unzufriedenes Gesamturteil ab. Schlussfolgerung Die inverse Schulterprothese stellt eine gute Behandlungsmethode dar und bietet im kurzfri-stigen Verlauf mit der anatomischen Prothese vergleichbare gute Ergebnisse. Der Benefi t bei diesem Patientengut ist sogar höher, da sie von einem niedrigeren Ausgangsniveau starten. – 65 –

Vorträge, Jahreskongress <strong>DVSE</strong> 2010 – Rosenheim 7. – 8. Mai 2010 SCHULTER: ENDOPROTHETIK II<br />

V75<br />

Einfluss der Implantatgeometrie auf die Ausrichtung der Glenoidverankerung<br />

bei inversen Prothesensystemen<br />

T. AMBACHER – PFORZHEIM<br />

Fragestellung<br />

Es existieren bei inversen Prothesensystemen Implantate mit fl acher und konvexer Rückfl äche zur Glenoidverankerung.<br />

Implantate mit konvexer Rückfl äche wurden entwickelt um bei der Präparation der in der Regel<br />

konkaven Glenoidfl äche den Knochenverlust zu limitieren. Nachteilig könnte sich bei dieser Implantatgeometrie<br />

auswirken dass ein unerwünschter superiorer Tilt der Glenoidverankerung resultieren kann wenn das Implantat<br />

bei großer Glenoidfl äche am unteren Glenoidrand platziert wird. Es sollte retrospektiv untersucht werden<br />

ob konvexe Rückfl ächen mit einem höheren Risiko der Implantation mit superiorem Tilt behaftet sind.<br />

Methodik<br />

Seit Oktober 2008 wurden nach Indikationsstellung zur Versorgung mit einem inversen System zwei unterschiedliche<br />

Glenoidverankerungen eines Herstellers mit planer und konvexer Rückfl äche des Glenoidimplantates<br />

eingesetzt. Neben der unterschiedlichen Rückfl äche war das Volumen des zentralen peg bei planer Rückfl äche<br />

um 30 % reduziert sodass dieses Implantat initial vor allem bei Patienten mit kleineren Glenoiden eingesetzt<br />

wurde. Im weiteren Verlauf wurde aufgrund verschiedener Vorteile dieses Implantat als Standard verwendet.<br />

Ein standardisierter Algorithmus zur Differentialindikation mit den beiden Implantaten wurde nicht verwendet.<br />

Retrospektiv wurde auf den konventionellen Röntgenbildern in a.p. Projektion von insgesamt 81 Patienten<br />

der Tilt der inversen Glenoidverankerung in der frontalen Ebene ausgemessen.<br />

Ergebnisse<br />

Bei 47 Patienten wurde ein Implantat mit konvexer Rückfl äche eingesetzt. In 34 Fällen wurde ein Implantat mit<br />

planer Rückfl äche verwendet. Beide Implantate wurden sowohl als Primärversorgung bei Cuff Arthropathien<br />

als auch im Rahmen von Revisionseingriffen nach fehlgeschlagenen Endoprothesen und Osteosynthesen eingesetzt.<br />

Alle Implantate sollten am Unterrand der Glenoidfl äche platziert werden. Die Auswertung der Röntgenbilder<br />

zeigte dass dies in 72 Fällen gelang. Bei 9 Patienten lag die Distanz zwischen Unterkante Glenoid und<br />

Implantatunterkante zwischen 2 und 7mm. Ein unerwünschter cranialer Tilt der zwischen 1 und maximal 8°<br />

lag wurde bei 7 der 47 Patienten mit konvexer Glenoidrückfl äche (I) und bei 5 von 34 Patienten mit planer<br />

Glenoidkomponente (II) gemessen. In Gruppe I waren 19 Implantate neutral und 21 mit inferiorem Tilt bis 8°<br />

eingesetzt. In Gruppe II waren 14 neutral und 15 mit inferiorem Tilt bis 14° implantiert.<br />

Schlussfolgerung<br />

Inverse Implantate mit konvexer Rückfl äche der Glenoidverankerung zeigten in unserer nachuntersuchten Serie<br />

im Vergleich mit planen Glenoidkomponenten keine erhöhte Rate von mit superiorem Tilt implantierten<br />

Komponenten. Eine vollständig inferiore Glenoidplatzierung konnte in beiden Gruppen nicht in allen Fällen<br />

erreicht werden. Es sollte eine präoperative Planung mit MRT/CT erfolgen um das Ausmaß der inferioren Korrekturfräsung<br />

abschätzen zu können.<br />

– 64 –

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!