Abstractband 17 - DVSE
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Vorträge, Jahreskongress <strong>DVSE</strong> 2010 – Rosenheim 7. – 8. Mai 2010 ELLENBOGEN: ENDOPROTHETIK<br />
V51<br />
Die Ellenbogenprothese zur primären oder postprimären Frakturversorgung<br />
K. BRÄUN, M. KIECHLE, R. BEICKERT, V. BÜHREN – MURNAU<br />
Fragestellung<br />
In dieser retrospektiven Analyse wurden die Indikationskriterien und die mittelfristigen Ergebnisse der primären<br />
und postprimären Frakturprothesen am Ellenbogen in der BG Unfallklinik Murnau analysiert.<br />
Methodik<br />
Es wurde eine retrospektive Analyse der Ellenbogen assoziierten Frakturen anhand der AO Klassifi kation unter<br />
Berücksichtigung der Subtypen „high“ und „low“ in den transkondylären Frakturen nach Morris durchgeführt,<br />
sowie deren mittelfristige Ergebnisse anhand der Aktenlage ermittelt.<br />
Ergebnisse<br />
In den Jahren 2000 bis 2009 wurden, ohne Berücksichtigung der alleinigen Radiusköpfchenprothesen, 52 Gelenksersatzoperationen<br />
vorgenommen. Hiervon diente in 13 Fällen die Prothese der primären oder postprimären<br />
Frakturversorgung. Es handelte sich hierbei überwiegend um Frakturen des „low types“ der kondylären<br />
Fraktur nach Morris und C3 Frakturen des distalen Humerus nach der AO Klassifi kation bei Patienten jeder<br />
Altersstufe, mit Ausnahme der kindlichen Frakturen. Im ersten postoperativen Jahr konnte eine gute Patientenzufriedenheit,<br />
weitgehende Schmerzfreiheit und eine nur endgradige Bewegungseinschränkung von durchschnittlich<br />
20 Grad sowohl für die Streckung, als auch für die Beugung erreicht werden, während die Umwendbewegungen<br />
in der Regel uneingeschränkt blieben.<br />
Schlussfolgerung<br />
Die Fraktur des Ellenbogengelenkes, insbesondere unter Beteiligung der distalen Humeruskondylen stellt eine<br />
besondere Herausforderung an den Operateur dar. Entsprechend der Literatur und der eigenen Erfahrung<br />
scheinen Frakturen des „low type“ nach Morris und hochgradige Trümmerfrakturen des distalen Humerus,<br />
welche eine anatomische Rekonstruktion ausschließen prädestiniert für eine primäre prothetische bzw. hemiprothetische<br />
Versorgung. Insbesondere junge Patienten mit ausgedehnten knöchenen Defekten infolge von<br />
Hochrasanztraumen und ältere Patienten mit sehr weit distal gelegenen Frakturen bieten sich hierfür aufgrund<br />
der kurzen Rekonvaleszenzdauer und der ansprechenden klinischen Ergebnisse zumindest in der mittelfristigen<br />
Beobachtungsphase an. Langfristige Ergebnisse, valide Aussagen über Standzeiten und Revisionsraten<br />
insbesondere bei jungen Patienten oder gar prospektive Studien fehlen und scheinen aufgrund der allgemein<br />
geringen Fallzahlen derzeit in weiter Ferne.<br />
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