Abstractband 17 - DVSE
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Vorträge, Jahreskongress <strong>DVSE</strong> 2010 – Rosenheim 7. – 8. Mai 2010 KOMPLIKATIONEN<br />
V2<br />
Ursache von Revisionseingriffen nach endoskopischer<br />
Rotatorenmanschettenrekonstruktion<br />
A. HEDTMANN, G. HEERS – HAMBURG<br />
Fragestellung<br />
Lässt sich eine Systematik der Revisionsursachen hinsichtlich Indikationsfehlern, technischen Operationsfehlern, Versagen der<br />
Operation i.S. eines nicht erreichten Operationsziels und unvermeidbarer Komplikationen erarbeiten?<br />
Methodik<br />
Es wurde eine Datenbank mit Revisionseingriffen an der Schulter zwischen 01.01.1993 und 31.12.2009 ausgewertet. Darunter<br />
befanden sich zwischen 2000 und 2009 48 Eingriffe nach endoskopischer Rotatorenmanschetten-Rekonstruktion.<br />
Die Rezidivoperationen erfolgten durchschnittlich 7 Monate nach der Primäroperation. Es wurden die klinische Dokumentation,<br />
Ergebnisse radiologischer, sonografi scher und MR-tomografi scher Untersuchungen ausgewertet. Es handelte<br />
sich um 48 Schultern von 48 Patienten. Diese wurden tabellarisch erfaßt hinsichtlich ihrer Komplikationen.<br />
Ergebnisse<br />
Tabellarische Darstellung mit Mehrfachnennungen.<br />
URSACHE (n = 48) n = / (%)<br />
Dekompression unzureichend 19 (39,6 %)<br />
Dekompression übermäßig 6 (12,5 %)<br />
davon Deltainsuff. 2 (4,2 %)<br />
Symptomat. AC-Arthrose 8 (29,2 %)<br />
Volumenrelevante ACG-Osteophyten 3 (6,3 %)<br />
Fehlerhafte ACG-Resektion 5 (10,4 %)<br />
Unversorgte, instabile,offene Akromionfuge 2 (4,2 %)<br />
Rezidivdefekt (ohne Infekt) 39 (81,3 %)<br />
davon med. Neo-Defekt 9 (18,8 %)<br />
davon insuffi z. Refi x. 21 (43,8 %)<br />
Rezidivdefekt (nach Infekt oder Sehnennekrose) 2 (13,4 %)<br />
Persist. Tendinitis/PD/Instab. der LBS 14 (29,2 %)<br />
Symptomat. Omarthrose 2 ( 8,8 %)<br />
Nervenläsionen(2x Axillaris, 1 x MC) 3 (6,3 %)<br />
Steife (Flex. < 90°, ARO < 20°) 14 (29,2 %)<br />
SUMME (ohne Steife und Nervenläsion) 132<br />
Es lagen somit durchschnittlich 2,75 Komplikationen oder Fehlschläge pro Patient vor. Diese ließen sich aufschlüsseln in:<br />
Technische Fehler der Dekompression und der ACG-Resektion: 25 (52,1 %)/5(10,4 %); Indikationsfehler hinsichtlich Eckgelenk<br />
und Akromionfugen: 13 (27,1 %); Indikationsfehler hinsichtlich der langen Bizepssehne: 14(29,2 %) und schicksalhafte<br />
Fehler durch Rezidivdefekte, Infekt- und Nekrosefolgen und Omarthrose: 43 ( 89,6 %). Bei 53,8 % der Rezidivdefekte<br />
ließ sich eine insuffi ziente Refi xation der RM eruieren (z.B. zu geringe Ankerzahl in Relation zur Defektgröße).<br />
Schlussfolgerung<br />
Wenn eine Rotatorenmanschettenrekonstruktion in endoskopischer Technik versagt, so daß eine Rezidivoperation indiziert<br />
ist, liegen regelhaft mehrere Ursachen vor, die auch aus den Begleiteingriffen resultieren: Einerseits Indikationsfehler<br />
durch übersehene Beteiligung des Schultereckgelenkes und der langen Bizepssehne sowie instabile Akromia ( 56,3 %), andererseits<br />
vor allem auch technische Fehler der Dekompression oder begleitenden ACG-Resektion, die beide häufi g einen<br />
Rezidivdefekt begleiten. Dieser wiederum geht zu einem erheblichen Teil auf unzureichende Op.-Technik zurück. Mediale<br />
Neo-Defekte traten nur bei zweireihigen oder Nahtbrückenrekonstruktionen auf. Rezidivdefekte der Rotatorenmanschette<br />
waren zu 34/39 Fällen (87,2 %) mit mindestens einer, darunter 26/39 Fälle (66.7 %) mit zwei und 9/39 Fälle (23,1 %)<br />
mit drei weiteren Fehlerursachen assoziiert. Die Rolle von Muskelatrophie und Retraktion ließ sich in dem inhomogenen<br />
Datenmaterial nicht sicher klären. Alle 3 Nervenläsionen waren in Rückbildung und 2 davon bei Operationen in Seitenlage<br />
aufgetreten. Gravierende Steife (29,2 %) spielte vor allem bei unzureichender Dekompression, ACG-Affektionen, Omarthrose<br />
und Folgezuständen nach Infektion bzw. Sehnennekrose eine Rolle.<br />
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