Abstractband 17 - DVSE
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Vorträge, Jahreskongress <strong>DVSE</strong> 2010 – Rosenheim 7. – 8. Mai 2010 ELLENBOGEN: OSTEOSYNTHESE<br />
V45<br />
Komplexe Frakturen der proximalen Ulna – erste klinische Erfahrungen<br />
mit einer anatomisch präformierten winkelstabilen Platte<br />
S. SIEBENLIST, T. KRAUS, T. TORSIGLIERI, M. LUCKE, U. STÖCKLE – MÜNCHEN<br />
Fragestellung<br />
In der Versorgung komplexer mehrfragmentärer Frakturen haben sich in den letzten Jahren anatomisch vorgeformte<br />
winkelstabile Implantate für viele Gelenke zunehmend als Verfahren der Wahl etabliert, um eine frühfunktionelle<br />
Beübung gewährleisten zu können. In der vorliegenden Arbeit werden die Behandlungsergebnisse<br />
mit einer neu entwickelten, der Anatomie der proximalen Ulna angepassten, winkelstabilen Platte (3.5 mm<br />
LCP® Olecranon, Fa. Synthes) retrospektiv analysiert.<br />
Methodik<br />
In der Zeit von 4/2007 bis 2/2009 wurden 15 Patienten (9w / 6m, Ø Alter 54 J.) mit dem neuen Plattensystem<br />
operativ versorgt. Das Frakturkollektiv umfasste Olekranon-Trümmerfrakturen Typ Mayo IIb/IIIb (n=10),<br />
Monteggia-Frakturen Typ Bado Typ IIa/d (n=3) und mehrfragmentäre proximale Ulnafrakturen (n=2). Die<br />
klinische Nachuntersuchung beinhaltete neben der Erfassung des Bewegungsausmaßes und der subjektiven<br />
Patientenzufriedenheit, die Erhebung des Mayo Elbow Performance Score (MEPS) und des QuickDASH. Zusätzlich<br />
wurde im Seitenvergleich eine isometrische Kraftmessung (IsoForceControll®) der Extension im Ellenbogengelenk<br />
durchgeführt. Der radiologische Verlauf und Komplikationen wurden erfasst.<br />
Ergebnisse<br />
14 Patienten konnten in die Nachuntersuchung eingeschlossen werden (mind. Follow-up 6 Mon., Ø Follow-up<br />
14,9 Mon.) Das mittlere Extensionsdefi zit lag bei 11° (von 0° bis 30°) bei einer mittleren Flexion von 142°. Das<br />
subjektive Patientenurteil wurde 10mal mit `sehr gut` und 4mal mit `gut` bewertet (Note 1 bis 6). Der MEPS lag<br />
im Mittel bei 97,5 von 100 Punkten (von 85 bis 100). Der mittlere QuickDASH lag bei 12,8 (0 Max.). Der Seitenvergleich<br />
der Extensionskraft zeigte in allen Funktionsstellungen (45°, 90° und 120° Flexion) eine deutliche<br />
Minderung für die operierte Seite. Die Implantatentfernung (n=5) hatte keinen Einfl uss auf die Extensionskraft<br />
im Seitenvergleich. Nach durchschnittlich 10,7 Wochen waren 13 von 15 Frakturen knöchern konsolidiert. An<br />
implantat- und operationsspezifi schen Komplikationen traten im Verlauf eine Pseudarthrosenbildung und ein<br />
sekundäres Osteosyntheseversagen auf.<br />
Schlussfolgerung<br />
Die Versorgung komplexer proximaler Ulnafrakturen mit einer anatomisch vorgeformten winkelstabilen Platte<br />
zeigt bislang vielversprechende klinische Ergebnisse. Aufgrund der größeren Variabilität der Schraubenplatzierung<br />
im proximalen Implantatanteil bietet dieses System unserer Ansicht nach operationstechnische Vorteile<br />
gegenüber konventionellen Plattensystemen. Die klinischen Resultate stellen Frühergebnisse dar. Langzeituntersuchungen<br />
mit höheren Fallzahlen folgen.<br />
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